Tag 13 - Montes de Oca nach Cardeñuela Riopico

Heute Morgen geht es nach dem Frühstück direkt los. Eine kilometerlange Steigung wartete direkt vor der Tür. Aber endlich mal wieder durch die Natur, fernab von Straßen. Durch einen Wald zieht sich der Anstieg in Richtung des Klosters San Juan. Bevor ich los bin, habe ich mit Isabel aus Deutschland telefoniert. Über eine Gruppe deutscher Pilger habe ich gestern Abend erfahren, dass sie viele Blasen an den Füßen hat, mindestens eine davon sehr entzündet ist und heute zum Arzt gehen muss. Da in den spanischen medizinischen Zentren nicht unbedingt englisch oder gar deutsch gesprochen wird, habe ich meine Hilfe zum übersetzen angeboten. Beim Telefonat am Morgen hat sie mir alles erklärt, was sie hat und das sie auf dem Weg nach Najera, wo ich auch vor 4 Tagen beim Arzt war, ist und somit konnte ich ihr auch ein bisschen den Ablauf vor Ort erklären. Meinen Füßen geht es aber sehr gut. Am ersten Anstieg war es noch etwas unangenehm, aber anschließend, als die Muskulatur richtig warm war, hat nichts mehr weh getan. Der kurze Tag gestern und das lange ausruhen gestern, haben echt gut getan 🙏

Entlang des Weges trifft man immer wieder auf Kreuze in gedenken an Pilger, die während des Caminos verstorben sind. Die Geschichten dahinter sind aber leider meistens nicht bekannt 🙏

Nach einer weiteren Weile, die über die Waldbrandschneise (eine breite Schneise im Wald, damit sich das Feuer im Brandfall nicht entfalten kann), kamen wir an eine Stelle, an der ein Künstler gegen spenden Essen, Trinken oder kleine Kunstwerke verkaufte. Anschließend habe ich nicht viel vom Weg mitbekommen, weil Isabel im medizinischen Zentrum angekommen war und ich sie fast eine Stunde am Telefon begleitete und während der Behandlung alles übersetzte. An dieser Stelle nochmal gute Besserung. 🙏 Mittlerweile war ich am Kloster in San Juan de Ortega angekommen. Dort konnte ich dann meine Kopfhörer in Empfang nehmen. Weiter ging es noch kurz durch den Wald und anschließend über eine große Lichtung bergab bis Ages. Das war das erste Ziel des Tages, um gegebenenfalls dort zu übernachten. Stefan blieb dort, Viky, Adva und ich sind weiter gezogen, weil es uns allen noch sehr gut ging und wir mit jedem Schritt näher an Burgos sind. Ein mal im starken Regen laufen, dass wollte ich und das konnte ich dann 🤣 Zum Glück aber nur kurz und es kam auch schnell die Sonne raus. Entlang einer Landstraße ging es nach Atapuerca. Ein kleines Dorf, in dessen Nähe mehrere Ausgrabungsstätten und ein Archäologischen Zentrum ist. Auch dort sollte für heute nicht Schluss sein. Wir liefen weiter. Weg von der Straße, einen weiteren Berg hoch. Auf der einen Seite militärisches Sperrgebiet und auf der anderen Seite Wiesen und kleine Wälder. Steil, unwegsam, endlich wieder richtige Natur 🤣Auf dem Berg angekommen, sah man in der Ferne Burgos und das gesamte Umland. Eine unheimliche schöne Aussicht. Bergab Richtung Tal ging es noch eine knappe halbe Stunde, leider wieder im Regen, weiter bis nach Cardeñuela Riopico, wo die Unterkunft für den heutigen Tag ist. Um 19uhr war dann gemeinschaftliches Abendessen, was jetzt nicht unbedingt das leckerste war 🤷🏽‍♂️ Danach wurde noch der Versuch gestartet einen runde UNO zu siebzehnt zu starten, aber es blieb beim kurzen Versuch. 
Morgen früh geht es dann entspannt 14km weit bis Burgos. Es soll eine wunderschönes Stadt sein und deshalb hoffe ich den Nachmittag über viel sehen zu können. 

Kosten des Tages: 

Unterkunft 10€

Frühstück 6€

Verpflegung auf dem Weg 12€

Abendessen 12€