Harry Potter and the Chaos of the Phoenix
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Neue Woche, neues Glück

Veröffentlicht: 04.12.2023

Ich schreibe gerade, weil ich das Gefühl habe, ich sollte. Genau das wollte ich doch eigentlich vermeiden. Aber vielleicht zwinge ich mich auch dazu, weil ich weiß, dass es mir gut tut. Einfach darauf losschreiben, es wird schon etwas dabei herauskommen. Vielleicht hatte ich letzte Woche nicht so viel Lust zu schreiben. Weil auf einmal so viel weg war, was gerade eben noch da gewesen war. Am Mittwoch bin ich aufgewacht und auf einmal war jemand nicht mehr da, der mein ganzes Leben lang da gewesen war. Sie war nicht immer räumlich bei mir, aber sie war immer da. In den letzten Jahren weniger, aber man sie war da. Lebend, atmend, anwesend. Jetzt ist da ein Loch und mein Gehirn kann gar nicht so richtig verstehen, wo sie jetzt ist. Wo gehen die Menschen hin, wenn sie "aufhören zu existieren"? Und tun sie das wirklich? Und wieso fühlt es sich an, als wäre ein kleiner Teil von mir mit ihr gegangen? Ich bin nun die alleinige Besitzerin aller Erinnerungen, die ich nur mit ihr geteilt hatte. Ein ganzen Leben und eine Seele sind einfach weg. Es gab Dinge, die nur sie wusste. Jetzt wird sie niemals jemand wissen. Vielleicht halte ich deswegen alles fest, was ich fühle und erlebe- damit sich niemand fragen muss, wer ich war, wenn ich gehe. Ich schreibe selbst die banalsten Dinge auf. Manchmal klebe ich den Sticker vom Apfel in mein Tagebuch. Und es muss alles handschriftlich festgehalten werden. An meiner Schrift kann man meine Gemütslage ziemlich gut erkennen. Gestresst, traurig, glücklich, gechillt, genervt. Wenn ich das dann Jahre später lese, habe ich eine direkte Verbindung zu diesem Moment, in dem mein Stift das Blatt berührt hat und eine Spur hinterlassen hat. Und ich weiß dann, welchen Apfel ich am 27.08. um 17:33 gegessen habe. Vielleicht habe ich auch einfach nur Angst, vergessen zu werden. Kleiner Exkurs in Dinge, die für meine zukünftige Therapeutin vorbehalten sein sollten. Am Mittwochabend habe ich zum letzten Mal etwas mit meinen mexas unternommen. Dann haben wir uns eine halbe Stunde lang irgendwo auf der Straße verabschiedet und ich habe ihnen mein Abschiedsgeschenk gegeben. Schon wieder konnte ich einfach nicht glauben, dass es das letzte Mal sein würde. Wenn die Person noch da ist, kann ich mir immer gar nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn sie auf einmal nicht mehr da ist. Deswegen habe ich erst 1-2 Tage später so richtig realisiert, dass sie weg sind. Wobei, so richtig angekommen ist das bei mir immer noch nicht. Weil sie doch gerade noch da waren. Und ja, es ist nicht für immer, wir können uns jederzeit besuchen, aber wir werden nie wieder in der selben Stadt, geschweige denn 5 Minuten voneinander entfernt wohnen. Ich werde sie für immer lieb haben, aber diese Art von Freundschaft, in der man sich jeden Tag sieht, ist einfach vorbei. 3 Abschiede in 2 Tagen hätten nicht sein müssen. Aber manchmal wecken dich solche Ereignisse ein bisschen aus deinen Alltagsträumereien auf. Und schenken dir eine neue Perspektive. Aus der Monotonie lernt man nicht. Jemanden vermissen zeigt ja auch einfach immer wieder, wie wichtig dir eine Person ist. Die letzten 2 Tage, eigentlich seitdem ich mich am Freitag von meiner Chefin verabschiedet habe, habe ich mich ein bisschen einsam gefühlt. Die einzige Person, die ich wirklich sehen wollte, konnte dieses Wochenende nicht. Ich wollte in ihren Armen einschlafen und einfach ruhig sein. Aber nicht alleine sein. Immerhin habe ich gestern einen richtig schlechten Weihnachtsfilm angeguckt, dessen Namen ich euch nichtmal verraten möchte, das müsst ihr euch nicht antun. Nachdem ich den Tag heute mit Menschen verbracht habe, habe ich gemerkt, wie dringend ich das brauchte. Einfach ein bisschen sozialen Kontakt. Und nach meinen 1 1/2 Tagen Langeweile und Einsamkeit (die ich vielleicht auch mal brauchte), fühle ich mich wie neu. Vielleicht war es auch die Dusche haha. Aber vor allem diese paar Stunden mit meinem Cousin, seiner Situationship und einem Freund waren so wertvoll, dass ich jetzt bereit bin für einen Arbeitsmontag. Ich freue mich tatsächlich auf die ganze Woche. Trotz Arbeit. Vielleicht wegen Arbeit. Neue Woche, neues Glück. Ich hab euch lieb, besitos<3


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