Harry Potter and the Chaos of the Phoenix
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How capitalism won me over

Veröffentlicht: 06.12.2023

Mein Leben hat einfach mal nen 180 gemacht letzte Woche. Ich hab einmal geblinzelt und auf einmal war ich keine Studentin mehr, sondern habe im Büro gearbeitet. Und dann sind meine besten Freundinnen weggeflogen und haben mir 2 happy brownies hinterlassen, die ich jetzt seit einer Woche versuche aufzuessen (selbst ein Bissen hits like a rock). Und dann war einen Tag später eine wichtige Person aus meiner Familie nicht mehr da. Und jetzt sind wir hier. Jetzt nochmal in verständlich: mein Semester hat letzte Woche geendet, am Dienstag habe ich den letzten Essay abgeschickt. Am Mittwoch sind meine Freundinnen zurück nach Mexiko geflogen. Wir schreiben noch voll viel, aber es ist natürlich nicht das gleiche. Am Mittwoch morgen war ich bei einem der ersten Events von meinem Praktikum, so ein richtig offizielles Meeting bei der Delegation der EU in Kolumbien. Irgendein Dulli hat mich da mit Sneakern reingelassen. Ich war so painfully underdressed neben all den dudes in Anzug. Aber war auf jeden Fall sehr interessant. Ich liebe sowas. Nicht underdressed sein, sondern durch die Arbeit so ganz neue Erfahrungen machen und Kontexte kennenlernen. Das war in der Nähe von so einem Markt, wo man ganz viele Artesanías kaufen kann, also so handgemachten Schmuck und so. Dort habe ich dann Abschiedgeschenke für meine bebes gekauft und dann haben wir uns abends verabschiedet. Das war sehr aua. Am nächsten Morgen bin ich auf ein anderes Event gegangen, es ging um Indígenas in der Guajira-Region in Kolumbien. Das war sehr sehr toll. Ich war dort fast 9 Stunden lang. Es gibt so Tage, die fühlen sich an, als wäre man danach nie wieder wie vorher. Weil einfach so viel Learning geschehen ist. An diesem Abend war ich mit meinem Onkel verabredet, der für 2 Tage in der Stadt war. Ich habe mich so um 17:30 auf den Weg gemacht in das Einkaufszentrum, in dem wir verabredet waren. Ich hatte allerdings nur so 5% Akku und kein Internet mehr. Und musste dringend auf Toilette. Als ich irgendwann realisiert habe, dass mein Handy nicht bis dort durchhält (weil ich natürlich Musik hören musste), habe ich die Nummer von meinem Onkel (mit meinen letzten 2%) auf so einen Papierfetzen geschrieben, zum Glück hatte ich einen Kuli dabei. Und einen Papierfetzen. Dann bin ich irgendwann angekommen, mein Handy war schon aus, und bin zuerst auf die Toilette gegangen, aber die Frauentoilette wurde gerade gereinigt, also bin ich auf die Männertoilette und dann hab ich Ärger bekommen, aber das war es wert, weil ich hätte nicht 10 Sekunden länger ausgehalten. Männer- und Frauentoiletten sind sowieso scheiße. Unisextoilette + Männern beibringen keine Arschlöcher zu sein wäre doch mal ne Lösung. Anyways, dann hab ich so eine Einkaufszentrum-Aufpasserin gefragt, ob ich einen Anruf tätigen kann und sie hat mir ihr Handy geliehen, bless her heart. Dann habe ich meinen Onkel in diesem einen Restaurant getroffen, wo Kolumbianer:innen immer Schlange stehen. Ich verstehs nicht. Das Essen ist so ne 5/10. Nichts besonderes. Immerhin gibt es einige vegane Optionen, aber die sind nur so meh. Allerdings war dann mein Cousin mit seiner Freundin oder whatever auch da und ich hab mich total gefreut, ihn zu sehen. Dann ist noch eine Freundin von meinem Onkel gekommen und wir hatten einen super schönen Abend. Und am Freitag war ich dann zum 1. Mal so richtig richtig im Büro. Ich sage lieber nicht, wo ich mein Praktikum mache, es ist immer noch das Internet. Es hat auf jeden Fall etwas mit deutsch-kolumbianischer Kooperation zu tun, deswegen sind da auch einige deutsche und kolumbianische Praktikant:innen. Freitag war ein super Arbeitstag. Es hat echt Spaß gemacht und ich mag meine "Chefin" voll gerne. Ich hatte mein erstes Work Lunch mit Kolleg:innen. Das war ziemlich cool. Ich hab mich auf einmal so erwachsen gefühlt. 2 Tage zuvor war ich noch ein Kind und jetzt arbeite ich und gehe zu Work Lunches. Und habe Kolleg:innen. Und ich arbeite. Also so richtig. Ich mache auch wirklich Sachen. Ich dachte immer, Leute tun nur so, als würden sie arbeiten. Ich meine, was macht man wirklich, wenn man vor dem Computer sitzt und "arbeitet"? Oder in Meetings? Aber man macht tatsächlich Sachen. Das kann ich jetzt bestätigen. Lol. Jedenfalls war ich dann nach der Arbeit noch ein Eis essen mit meiner Chefin, die ist echt eine Liebe. Und dann hab ich abends einen halben Brownie gegessen. Und damit gute Nacht. Ich muss jetzt nämlich anfangen zu arbeiten. Morgen schreibe ich weiter. Oder auch nicht, manchmal vergesse ich es. Ich hab euch ganz dollllllle lieb<3 alle außer Benni (Spaß, den am meisten)  

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