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Caravanlife 4.0: Ein halbes Jahr unterwegs

Veröffentlicht: 04.02.2024

Am 31.7.2023 ging es los, nun sind wir seit guten 6 Monaten on tour!

Wenn ich das tippe und lese, kann ich es manchmal gar nicht glauben, doch auch der Tacho zeigt nun 20.000 km mehr an als zuvor. Was soll ich sagen? ES IST NOCH IMMER TOLL!

Wir sind hoffentlich noch immer aufgeschlossen und tolerant unterwegs, wir haben Spaß und sehen ständig neue Dinge, die uns überraschen. Ich fand Irland toll, ich liebe Großbritannien insgesamt, Frankreich hat so viele Überraschungen, Spanien war bisher nur über Mallorca ein Begriff für mich, es war toll, denn jede Etappe hatte einen eigenen Reiz und Flair.

So richtig heftig überrascht hat mich Marokko, denn hier ist alles so entschleunigt und einfach entspannter als daheim. Ich kannte das Land nur aus Filmen und einigen Reiseberichten, die Realität ist einfach anders. Natürlich gibt es Sachen, die ich nicht so toll finde, wie zum Beispiel der Umgang mit Müll, doch insgesamt ist es die Einstellung der Marokkaner zum Leben und dem Drumherum, von der ich denke, dass wir in Europa uns mal eine Scheibe abschneiden könnten.

Die Menschen hier sind entspannt, sie sind nicht böse, wenn du nicht ihre Sachen anschaust oder beim anderen Stand einkaufst, es ist einfach Karma. Wir dagegen stehen dauernd unter Strom und sind immer im Stress!

Ich entdecke, dass ich mehr entspannen könnte, natürlich bin ich noch immer auf der Reise zu mir selbst, die im Caravanlife teilweise nicht so gut funktioniert. Wir hatten in den letzten Wochen mal echt Pech, von einem Unfall mit erheblichem Schaden bis zu einem Platten am Palumbi, der bisher "nur" wie ein defektes Ventil aussieht. Das geht schon an die Substanz, denn Palumbi ist nun mal unser mobiles Heim, wenn hier zu viel kaputt gegangen wäre, hätte es das Ende der Reise bedeutet. Das Wichtigste ist noch immer, dass uns und den Hunden nichts passiert ist.

Ich merke, dass ich gerade nicht so locker bin, wie ich es mit täglich Yoga und Meditation sein sollte. Ich finde mich an manchen Tagen selbst zum Kotzen, daher muss ich nun noch intensiver an mir arbeiten. Was meine ich? Marokkaner sind nicht eifersüchtig auf mich und meinen scheinbaren Reichtum, sie lassen es einfach zu. Ich sollte das Gleiche tun, ich sollte mich auf mich selbst und meine innere Heilung konzentrieren, es ist nicht wichtig, was andere Leute über mich denken und sagen.

Die letzten 20.000 km waren Erfahrung in teilweise seltsamen Situationen, wir haben uns von Covid und Salmonellen nicht unterkriegen lassen, jetzt machen wir einfach das Beste aus der Erkenntnis, dass unser Wohnwagen nicht für die Ewigkeit da ist, er hatte nun einige Reparaturen in den letzten Monaten, dazu kommen nun langsam die Schwerkraft und das Alter. 50 Jahre gehen nicht spurlos an ihm vorüber, die Straßen tragen dazu bei, dass dieser wunderbare Knaus Jet 525 sich mehr bewegt, als wenn er nur an einem Platz fest steht, er arbeitet immer irgendwie. 

Christian war die letzten Tage immer mal wieder "aus Interesse" auf der Suche nach einem Nachfolger, auch hier versuchen wir aufgeschlossen zu sein, doch meine größte Hoffnung ist, dass Palumbi bis August 2024 durchhält, dass nichts mehr passiert und wir uns dann in Ruhe überlegen können, was dann kommen wird. Ich mag Palumbi sehr, es fällt mir schwer, wenn ich das schreibe, doch auch hier muss ich der Realität einfach ins Auge blicken.

Doch es gibt auch noch andere Dinge zu berichten, denn wir bekommen bald Besuch hier in Marokko und genießen das Leben hier, die eigene Tajine und den selbst zubereiteten Tee, ich mag die Souks und die Märkte. Morgen werden wir einen besuchen und mal gucken, was es in Sachen Gewürze so gibt, denn wir sind hier in der Safran Hochburg!

Ich mag die Tatsache, dass wir in der Theorie einfach in der Wüste stehen bleiben könnten, dass wir mit unserem Bulli auch mal offroad unterwegs sind und so mehr sehen können, als mit einem Camper. Ich sehe einen klaren Sternenhimmel meist ohne Lichtverschmutzung und erlebe eine Freundlichkeit auf den Campingplätzen, die in Europa leider oft anders ist. LA VITA E BELLA!

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