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Von Marbella bis ans Ende Europas...

Veröffentlicht: 08.03.2023

Wir trennen uns für einige Tage von dem Rest der netten Truppe.  Unsere Mission: einen Platz für 4 Vans am Rio Grande zu finden. Zwei Tage kurven wir durch die Berge über Coin und Alazoina auf der Suche nach einem passenden Platz für uns alle.  Aber die meisten Plätze sind zu klein und als wir endlich einen tollen riesigen Platz direkt am Rio Grande gefunden haben,  müssen wir feststellen,  daß wir da mit unseren 7,5 Tonnen und 3,40m Höhe nicht runter fahren können.  Leicht entnervt landen wir schließlich direkt am Meer am Rande vom berühmten Marbella. Hier machen die Reichen Urlaub. Riesige teure Wohnungen und protzige Villen wohin man schaut.  Wir sind glücklich über den kostenlosen Parkplatz unter Eukalyptusbäumen direkt am Strand. Zusammen mit anderen Vanlifern aus aller Herren Länder lässt es sich hier gut aushalten.  Wir machen lange Spaziergänge an den prächtigen Strandpromenaden entlang und staunen über die tollen Kakteengärten und hunderten von Palmen. Unsere Nachbarn aus Hamburg betreiben ein mobiles Tattoostudio und finanzieren so ihr Leben im Wohnmobil.  Da Kilian schon lange eine neue Tätowierung will, packen wir die Möglichkeit am Schopf. Am nächsten Tag ziert ein Kompass mit unserem Laster seine Wade (wie passend zu unserem Leben).

Nach einigen Tagen stoßen auch die anderen zu uns. Leah, die all ihre Kleider selber näht, strickt mir eine bunte Mütze. Sie ist perfekt.  Danke Leah. Noch einige Tage später fahren wir alle zusammen zu den warmen Quellen von Banos de la Hedionda de Caesars. Das alte Römerbad wird auch heute noch gut besucht von den Einheimischen. Türkisfarbenes 22° warmes, nach faulen Eiern riechendes Schwefelwasser kommt hier direkt aus dem Berg heraus. Mehrere Schwimmbecken durchfliesst es, bevor es als Bächlein weiter läuft. Leider ist heute Feiertag in Spanien und die Locals kommen in Scharen zum Baden. Wir treffen auf vier andere Deutsche die auch im Van leben und hier zum baden sind. Zusammen sind wir inzwischen neun Camper. Im Tetrisverfahren quetschen wir unsere Vans auf dem kleinen Parkplatz zusammen und sitzen alle zusammen am Abend.  Es ist immer wieder schön,  neue Menschen kennenzulernen,  ihre Geschichte zu hören und Tipps über Plätze aus zu tauschen. Da der Ort sehr schattig ist,  fahren Kilian und ich am nächsten Tag ein Stückchen weiter zurück ans Meer in die Sonne. 

Wir landen kurze Zeit später in Santa Margerita auf einem kostenlosen Parkplatz direkt am Meer, den wir für uns alleine haben. Das ist wirklich eine Seltenheit hier in Andalusien.  Wir machen einen schönen Strandspaziergang, staunen über die Millionen Muscheln hier am Strand und laufen direkt auf den Affenfelsen von Gibraltar zu. Das liegt nämlich direkt vor unserer Nase inzwischen.  Auch die Hunde sind begeistert und rennen aufgeregt und bestens gelaunt hin und her. Wir bleiben wieder für 5 Tage hängen.  Allein sind wir auch hier bald nicht mehr. Wir bekommen nette Nachbarn.  Die meisten kommen gerade von Marokko. Denn die Fähre fährt hier von Alcerias, dass um die Ecke hinter dem Felsen von Gibraltar liegt. Das Land wird uns schmackhaft gemacht,  doch leider ist es für uns mit unseren Hunden schwierig,  da wir erst eine Tollwuttiterbestimmung machen lassen müssten.  Das ist teuer und dauert einige Wochen.  Hinzu kommen noch die Fährkosten, was uns dann doch zu teuer ist alles zusammen.  Andalusien ist groß und es gibt noch so viel zu sehen. Wir haben erst einen Bruchteil davon gesehen.

Am 4.3.23 ist es soweit.  Wir kommen nach Tarifa. Der Ort an dem Mittelmeer und Atlantik aufeinander treffen. Der südlichste Punkt Europas ist erreicht. Leider wollen auch Tausende andere Camper diesen schönen Ort erobern und wir staunen nicht schlecht über die Anzahl der Camper.  Aber hier ist nicht nur 'Weissware' anzutreffen. Weltreisemobile aller Art sind zu sehen. Vom umgebauten Reisebus bis zum Möbeltransporter ist hier alles vor Ort. Nur einen Kurzhauber haben wir noch nicht gesehen,  aber dafür sind wir ja jetzt hier! 

Die berühmte Ziegenwiese, ein beliebter großer Platz am Meer ist als Übernachtungsplatz gestrichen denn er wurde geschlossen weil sich hier hunderte Camper teils für Monate niedergelassen haben. Hier ist der " Place to be' für Kitesurfer da in Tarifa (aufgrund der Lage) fast immer Wind weht. Zudem trifft der Atlantik hier aufs Mittelmeer.  Ein Eldorado für die Surfer die hier zu hunderten mit ihren bunten Segel auf dem Meer rum flitzen. Da es Samstag Abend ist und zudem noch Carneval (ja der wird hier auch gefeiert), geben wir unsere Parkplatzsuche für heute auf und fahren ein Stück ins Bergdorf Facina hinauf. Hier gibt's von der Gemeinde kostenlose Parkplätze mit Wasserstation. Das nehmen wir doch gerne an und schlafen wie die Murmeltiere weit weg vom Getümmel. 

Am Sonntag finden wir den öffentlichen Stellplatz direkt in der Stadt.  Für 8 Euro steht unsere Hummel hier sicher. Beim ersten Spaziergang entdecken wir einige ( erlaubte) Parkplätze direkt am Meer.  Sie sind vollgestopft mit Camper aus aller Herren Länder.  Es sind wirklich alle Nationen vorhanden und viele haben ihre Surfboards auf dem Dach. Auch in den Nebenstraßen stehen überall Wohnmobile geparkt. Wir können es verstehen,  dass die18000  Einwohner etwas genervt davon sind. 

Tarifas Strand ist endlos! Am Ende der Atlantikseite sieht man die riesige Wanderdüne  die sich langsam den Berg hinauf schafft. Mit riesigen Bulldozer versuchen sie, die Bergstrasse frei zu halten,  was nur mäßig gelingt. Man kann endlos am Meer laufen und wenn man genug vom Strand hat, lässt es sich auch super durch das riesige Süsswasservogelschutzgebiet laufen. Auch die Hunde finden es klasse hier. 

Afrika liegt in greifbarer Nähe.  Man sieht die Küste von Marokko deutlich am Horizont.  Die berühmte Straße von Gibraltar liegt vor uns. Alle Arten von Walen, Delphinen und anderen Meeresbewohnern kommen hier täglich durch. Bootsausflüge mit Walwatching werden angeboten. In der kleinen Stadt am Meer gibt es einige alten Gemäuer aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Die Burg Castillo und die Puerto de Jerez sind nur einige der hier gut erhaltenen Burgen.

Enge Gassen führen durch die Stadt. Es gibt unzählige Bars und Restaurants.  Alles ist hier natürlich voll auf Tourismus ausgelegt. Trotzdem geniessen wir es sehr,  mal wieder in einem Städtchen zu sein und laufen lange durch die Stadt. 

Nun haben wir auch den südlichsten Zipfel von Europa erreicht. 2018 waren wir am nördlichsten Zipfel am Nordkap, 2019 am östlichsten Zipfel auf der Peloponnes, 2022 am westlichsten in Frankreich und nun  2023 haben wir die Europareise mit Tarifa komplimettiert.

Europa ist schön und abwechslungsreich. Die letzten Monate in Portugal und Spanien haben wir in vollen Zügen genossen. Die Mentalität und Lebenslust der Menschen ist ansteckend.  Und der Rest tut das Klima das hier in Südandalusien sehr mediterran ist. Der Himmel ist fast täglich blau, alleine daß ist für uns Deutsche schon wie Therapie.  


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