Flåmsbana - oder auch, was wir nicht gebraucht hätten

Kaffee und ausgedehntes Frühstück mit Joghurt und Banane. Auf gehts in die Dusche. So schön der Stellplatz ist, was die sanitären Anlagen angeht sind wir ganz schön verwöhnt und diese hier sind eher so naja. Aber was soll’s, wir machen das Beste draus und uns zurecht. Es soll ja heute Mittag zur Flåmbahn gehen. Hübsch anzusehen ist sie, es kommt ein leichtes Harry-Potter-Feeling auf bei dem Zug. Rot-orange Sitzpolster und Holzvertäfelung. Sehr hübsch! 

Eine Stunde geht die Fahrt hoch und eine wieder runter. Wir fahren durchs Gebirge, es winden sich Flüsschen in den Tälern und ein ordentlicher Wasserfall ist auch dabei. Dort wird gehalten und extra für die Touris gibt es ne Showeinlage. Die Sagen und Märchen der Norweger befassen sich ja viel mit Trollen, aber auch Elfen-/Feengeschöpfen. Dieses dargestellte Geschöpf hat wohl ähnlich oh wie unserer Loreley oder die griechischen Sirenen gesungen und damit die Menschen in den Berg gelockt. Nett haben sie das gemacht, über Lautsprecher ertönt Musik und Gesang und eine Dame in roten Kleidern und blonder Prachtmähnenperücke tanzt und lockt. Der Zauber scheint nicht mehr so zu wirken, jedenfalls verlieren wir keinen der Mitfahrer an die mystische Gestalt. 

Oben angekommen, gibt es einen kurzen Halt und dann gehts auch wieder die selbe Strecke runter. Inklusive erneuter Showeinlage. 

Fazit des Ganzen: für uns war es nicht das Richtige. Wir haben nun schon einiges von diesem Land und der Natur gesehen, in dieser Hinsicht gab es auf der Tour nichts Neues für uns. Der Zug fuhr grade so viel zu schnell, dass Fotos schwierig waren und viele nichts geworden sind, grade auch aus den teils sehr milchigen Fenstern. Die Lichtverhältnisse waren auch nicht optimal, dafür kann natürlich keiner was. Für Menschen, die nicht wandern können oder wollen ist es definitiv ne coole Alternative um ein wenig was zu entdecken. Für uns hat es nicht so gut gepasst. 

Eine Sache war dabei, die hätte Natascha gemacht, hätte sie es vorher gewusst. Fast ganz oben gibt es einen Halt, wo man zu einer Seilbahn kommt. Die führt dann von dort bis nach unten ins Tal. Sehr geil. Aber leider hatten wir das nicht auf dem Schirm. Und vermutlich hätte es auch ein winziges Vermögen gekostet, denn dieser Punkt gehört zum Fazit noch dazu. Für das Erlebnis war es uns tatsächlich zu teuer. Wir haben für beide Tickets Hin- und Rückfahrt pro Person über 600 NOK bezahlt. Für die Hälfte wäre es noch eher annehmbar. Aber so gehört es für uns zu den Sachen, die wir nun einmal gemacht haben und damit soll es dann auch gut sein 😊

Was aber im Anschluss zu diesem Touritag nicht fehlen durfte, was das Schlendern durch die sehr kleine, aber sich selbstbewusst nennende „Mall of Norway„ und den kleinen Ort. Natascha hat danach endlich ihren Norwegerpulli. Der zwar eine Strickjacke ist, aber so auch sicher angezogen wird 😄 

Zurück auf dem Platz machen wir es uns gemütlich und kümmern uns um unseren Grillabend. Heute gibt es Fiske, genauer gesagt Laks. Frisch gefangen. Im Supermarkt. Und weil wir gefräßig sind auch noch drei Pølse. Und Salat fürs Gewissen.

Es war hervorragend lecker, Grillmeister Günni und Küchenhilfe Natascha haben ein hervorragendes Mahl zubereitet. Danach sind wir kugelrund und würden uns am liebsten direkt hinschmeißen, aber das gehört ja eben auch zum Camping dazu: jetzt gehts spülen. Als Team macht das Ganze aber mehr Spaß und da für morgen Regen angesagt ist, packen wir schon mal für unsere Weiterfahrt morgen früh. Es geht weiter in Richtung Kristiansand zurück, allerdings noch mit einem Zwischenhalt. Viele Tage bleiben uns nicht mehr in diesem herrlichen Land, aber wir sind gespannt, was wir noch entdecken.