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Glenorchy - Ausgangspunkt für alpine Wanderungen

Veröffentlicht: 08.02.2017

Unsere nächste Etappe führte uns in die alpine Gegend rund um den Lake Wakatipu. Besonders bekannt ist hier der Ort Queenstown, dem fast alle Neuseelandtouristen und auch viele abenteuerlustige Kiwis einen Besuch abstatten. Queentstown ist die Hochburg für Abenteuer- und Partytourismus, hier wurde Bungy-Jumping erfunden, man kann Touren mit jeglichen Vehikeln buchen vom Fahrrad über Enduro-Motorräder oder Quads bis hin zum Hubschrauberrundflug oder gleich mit dem Sportflieger zum Milford Sound. Entsprechend ist hier viel los, schon der Parkplatz des Supermarkts am Ortseingang war hoffnungslos überfüllt. In den paar Minuten, in denen ich dort wartete, während Martin fix einkaufen war, landeten auf dem Flughafen direkt nebenan die Flieger fast im Sekundentakt, unglaublich. Da wir wussten, das uns hier zuviel los ist, wollten wir hier eh nicht übernachten, sondern nur aufgrund eines Tipps von 2 Deutschen, die wir vor Tagen mal getroffen hatten, einen Burger in der angesagten Bude essen…naja, wir quälten uns durch den Stau quer durch die City, irgendwann sahen wir eine Menschentraube auf dem Bürgersteig stehen. Das war die Schlange vorm Burgerladen, wie bei Curry 36 auf dem Mehringdamm zur besten Geschäftszeit. Wir verzichteten auf eine Besichtigung von Queenstown und fuhren dann gleich weiter zu unserem eigentlichen Ziel Glenorchy am nördlichen Ende des Lake Wakatipu.

Schon die etwas einstündige Fahrt am Seeufer entlang war der Knüller. Was ein Anblick! Leider war es auf der Hinfahrt ziemlich bedeckt, aber da die Straße eine Sackgasse ist, mussten wir ja auch wieder zurück. Und da hatten wir strahlenden Sonnenschein und konnten den Blick auf den See wunderbar genießen.

Glenorchy selbst ist ein eher ruhiges Örtchen, zwar durchaus touristisch, aber nicht überlaufen und mit einem angenehmen alpinen Flair. In der letzten Nacht blieb es nicht nur beim alpinen Flair, sondern auch das Wetter wurde plötzlich schon am Nachmittag ziemlich alpin. Soll heißen, es wurde saukalt. Abendessen bei eiskaltem Wind und keine 10 Grad mehr, war für nachts Frost angesagt. Ich hatte jedenfalls alle möglichen Verschlüsse meines Schlafsacks dichtgemacht, und das war auch nötig. Aber dafür gab es am morgen blauen Himmel!

Wer nach Glenorchy kommt, der will wandern gehen. Entsprechend ist hier ein ganz anderes Publikum als in Queenstown, alle mit denen wir dort gesprochen haben in den 3 Tagen unseres Aufenthalts fanden Queenstown auch nur furchtbar. Wir trafen witzigerweise ein Ehepaar aus der Schweiz wieder, die wir direkt zu Beginn unserer Tour auf der Coromandel Halbinsel schon mit ihren Fahrrädern getroffen hatten. Wir dachten erst, die sind ja in der Zeit richtig weit gekommen oder müssen Bus gefahren sein. Nein, sie hatten sich ein Auto gekauft, weil sie die Fahrerei bei dem Wind satt hatten. So machten sie einfach Radtouren an den Zielorten, mussten aber die langen Etappen mit Gepäck nicht mehr fahren. Jedenfalls hatten wir sehr nette Gesprächspartner an den Abenden.

Wir waren natürlich auch wandern, einen Tag die erste Etappe des berühmten Routebourn Tracks zu einer wunderschönen Hochebene und den anderen Tag zur Invincible Mine, einem verlassenen Goldgräberdorf. Bei beiden Wanderungen lagen die Startpunkte einige Kilometer ortsauswärts weiter das Tal hoch über schöne Schottersträßchen. Zum Startpunkt der zweiten Wanderung mussten wir durch einen Bergbach fahren, der auch noch in einer Kehre den Weg querte. Nach einigem Hin- und Herüberlegen kamen 2 Radfahrerinnen, die da ganz cool durchfuhren. Naja, wir gaben uns eine Ruck und wagten es dann auch. Ging sogar ganz gut, nur die Stiefel wurden gut gebadet. Und die Wanderung anschließend war wunderschön, und im Gegensatz zum Routebourn-Track waren hier kaum Leute unterwegs. Es hat sich wiedermal gezeigt, dass Neuseeland vor allem etwas abseits der Highlights besonders reizvoll ist.

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