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Roadtrip Croatia April 2024

Veröffentlicht: 16.04.2024


Ich bin am 8. April mit meinem Bus losgefahren in Richtung Kroatien. Da ich erst spät losgekommen bin, bin ich auch nicht so weit gekommen. Ich weiß garnicht mehr, wo ich die erste Nacht verbracht habe. Aber ich weiß, dass ich den nächsten Tag in und um Moritzburg herum verbracht habe. Es war herrlich warm und ich habe angebadet. Das erste Mal im See schwimmen in diesem Jahr! Da ich mein Rad dabei hatte, bin ich damit die Teicherunde von 13 Km gefahren. Eine sehr sehr schöne Strecke. Ich habe den Tag genutzt um mich von dem Marathon der letzten Tage zu erholen. Mein Geburtstag am Donnerstag, die Feier am Freitag, das ganze Wochenende Seminar mit um 8 Uhr das Haus verlassen… und am Montag Wohnungsübergabe und dann losfahren. Puh. Also habe ich am See erstmal geschlafen und geruht. Dann habe ich beschlossen, dass ich keine Lust habe Autobahn zu fahren, und da die Strecke über Land und demnach auch ohne Maut und Vignette nur 20 Km länger ist, und Zeit für mich gerade keine Rolle spielt, war das eine gute Entscheidung für mich. Der Sprit wurde bei Dresden eh schon knapp und daher bin ich Abends dann über die Grenze nach Tschechien und habe auf einem Wanderparkplatz geparkt. In der Gegend war ich mit Bernhard letztes Jahr schonmal. Da haben wir Elke und Mathias in dem Restaurant getroffen, an dem ich nun wieder vorbeigefahren bin… Am nächsten Tag konnte ich dann tanken, Diesel für unübertroffene und umgerechnete 1,54 Euro/Liter. Da habe ich auch gleich meine 20 Liter Kanister wieder voll gemacht, dessen Inhalt mich gestern noch hat entspannt über die Grenze fahren lassen…

Ich finde es absurd einfach nur auf der Autobahn durchzuheizen um von A nach B zu kommen, wenn ich doch Zeit habe. Ich habe die Fahrt durch Tschechien sehr genossen, mit 80km/h über die Landstrassen gurken, hier und da anhalten, mich überholen und nicht aus der Ruhe bringen lassen. Beim fahren ist mir aufgefallen, wie viele Todeskreuze rechts und links neben den Landstrassen stehen. Nach zwei Tagen Fahrt durch Tschechien weiß ich allerdings auch warum. Die fahren wie die Irren. Zwei Mal sind mir LKWs so dicht aufgefahren und auch so dicht hinter mir geblieben, dass ich es mit der Angst zu tun bekommen habe. Ich habe dann rechts geblinkt und bin ganz nach rechts auf meiner Spur gefahren, um ihn zum Überholen einzuladen. Die Einladung hat er aber nicht verstanden, aber ist dann wenigstens kurzfristig auf Abstand gegangen. Ich habe nur gedacht, wenn ich jetzt plötzlich bremsen muss, warum auch immer, dann schiebt der mich nach vorne, weil garnicht genug Platz ist für die Reaktionszeit dazwischen. Gefühlt fuhr der 3 Meter hinter mir, so dass ich das Monster groß im Spiegel hatte. Gruselig! Dann überholen die Tschechen an den unmöglichsten Orten, dass mir einmal fast das Herz stehen blieb und ich bremsen musste, damit er noch rechtzeitig wieder auf die rechte Spur zurückkam und nicht mit dem Gegenverkehr zusammen prallte. Die überholen vor Kurven und vor Hügeln, die nicht einsehbar sind – egal – hauptsache schneller sein als ich. IRRE!

Dafür bedanken sie sich herzlich mit einem kurzen Warnblinklicht, wenn man sie vorbei lässt. Das hat mich gefreut und ich habe, wann immer möglich, sie zum (sicheren!) überholen eingeladen. Und Warnblinklicht-Dankeschöns gesammelt. Dabei habe ich festgestellt, dass mir das umso mehr Spass macht, wenn meine „Bemühung“ gewürdigt wird. Kaum war ich über die Grenze nach Slowenien, was das Dankeschön aber vorbei. Und es hat mir keine Freude mehr gemacht die Leute hinter mir vorbei zu lassen (habe ich aber natürlich trotzdem gemacht!). Dafür fahren die wesentlich zivilisierter. Angemessener Abstand, lebensbejahendes Überholen. Aber keine Dankeschöns. Dabei hat mir das soviel Spaß gemacht die zu sammeln. Schade. Übrigens mache ich das mit dem Dankeschön selber auch, wenn mich z.B. Jemand reinlässt in einer Schlange. Dann warnblinke ich auch als Dankeschön- oder blinke links rechts abwechselnd. Oder hebe die Hand, wenn der Fahrer mich sehen kann.

Tschechien hat mich von den Dörfern her, durch die ich gefahren bin, sehr an Polen erinnert und ich habe etwas gebraucht um zu verstehen wo ich bin und das es nicht Polen ist, weil alles so wie dort aussah. Sind ja auch Nachbarn. Und ehe ich mich versah war ich plötzlich (und auch unabsichtlich) in Österreich. Da war kein Grenzübergang, nur einfach plötzlich ein österreichisches Dorf. Da habe ich fast einen Schrecken bekommen, weil ich gehofft hatte nochmal in Tschechien tanken zu können. Bemerkenswert finde ich, dass in Österreich alles gleich viel ordentlicher und domestizierter aussah als in Tschechien. Weniger Wälder, mehr Landwirtschaft. Und als sich mir die Gelegenheit bot mal eben links nach Slowenien abzubiegen, habe ich das gemacht. Kaum war ich über das kleine Grenzbrückchen gefahren, empfing mich wieder dichter Wald. Wunderbar. Wieder weniger Landwirtschaft und mehr Wald und Natur, die sich selbst überlassen wird. Ich habe dort an einem schönen See übernachtet. Der wurde schon als Angelsee der Bevölkerung in der Park4night App beschrieben, und dass alle da mit den Autos hinfahren. Aber die meisten sind nicht über Nacht geblieben, sondern Abends wieder nach Hause gefahren und morgens um 7 kam der erste gleich wieder zum Angeln. Man kann einmal um den ganzen See herum fahren - wenn man sich traut. Ich habe den See mit dem Rad umrundet und da sind solch riesige Schlaglöcher, dass man einen Menschen drin begraben könnte. Obwohl mein Sprinter viel Bodenfreiheit hat, hatte ich keine Lust auf die Aktion, zumal ich festgestellt habe, dass man die Strasse von überall gleich viel hört und das Wasser auch überall gleich aussieht. Also habe ich mir ein gemütliches Plätzchen zwischen den Bäumen gesucht und nach einmal schwimmen, wunderbar gekocht und das erste Mal seit Beginn meiner Tour warm gegessen. Bisher fehlte mir Zeit oder Musse, weil ich entweder zu spät irgendwo angekommen war, oder einfach keine Lust auf kochen hatte. Oder keine Appettit oder beides. Und ich habe dort auch total gut geschlafen. Tatsächlich habe ich mich an dem sogenannten „Party-See“ total wohl und daher auch sicher gefühlt. Trotz der Gegenwart diverser männlicher Angler um den See rum verteilt. Aber es war nieman in meiner Nähe und die meisten sind ja auch wieder gefahren. So hatte ich meine Ruhe.

Ich bin nur morgens gegen 5 wachgeworden, weil es kalt wurde, habe mich dann aber zusammengerollt und weitergeschlafen und bin dann aus einem interessanten Traum erwacht, mit dem Gedanken: „Der Traum hat mir Zuversicht und Hoffnung geschenkt!“ Denn darum ging es in diesem Traum. Er hat sich von ganz schrecklich und Angst in etwas unterstützendes und wohlwollendes gewandelt und daraus bin ich dann aufgewacht. Danke für diesen Traum!

Dadurch, dass ich soviel Zeit habe, beschäftige ich mich jeden Tag mit Heilung. Ich experimentiere mit Fernheilung bei meinen liebsten und auch bei mir selber mit verschiedenen Ansätzen und Methoden und das tut mir total gut. Ich liebe es, soviel Zeit für mich zu haben. Auch wenn ich nicht von allen Pflichten befreit bin, so habe ich doch die meiste Zeit einfach nur für mich! Und mache erstaunliche Erfahrungen bei meinen Heilreisen.

Jetzt stehe ich hier mit meinem Bus an einem kleinen Badeteich wieder in Österreich, und die Waldohreule „huht“. Sie brütet gleich gegenüber in dem Baum. Vorhin waren ein vogelbegeistertes Paar hier und als ich sie angesprochen habe, da haben sie mich aufgeklärt, dass die Walohreulen hier rund um den kleinen See rum brüten. Und ich durfte durch ihr Fernglas schauen, aber es waren nur die Büschelohren zu sehen, die über dem Nest herausragten. Es hätte auch eine Katze sein können. Und jetzt höre ich sie rufen. Sie miaut nicht, sondern huht. Ganz anders als der wehklagende Laut des Käutzchens, das mir so vertraut ist aus unseren Wäldern.

Ich bin wegen des Nationalparks Neusiedlersee hergekommen, der eine österreichische und eine ungarische Seite hat. Mir war auch garnicht klar, dass ich noch durch Ungarn fahren werde. Meine geographischen und auch sonstigen Kenntnisse in Osteuropa sind ausbaufähig. In Slowenien habe ich auf die nächste Tankstelle gewartet, um herauszubekommen, welche Währung die haben. Als die Tanke dann 1,56 Euro anzeigt, habe ich mich gefreut. Über den Euro und den „günstigen“ Diesel und gleich nochmal vollgetankt. Dann habe ich meinen Bus an der Tanke geparkt und mein Rad rausgeholt, weil es einwenig die Strasse raus einen Stand gab mit Biospargel. Auf den hatte ich Lust. Auch wenn der Kühlschrank noch voller Essen ist, aber ein paar Tage wird der sich im Kühlschrank halten und dann freue ich mich auf ein lecker Spargelessen. Eier hab ich auch da und Kartoffeln, fehlt nur noch Butter… aber die bekomm ich sicherlich überall, wenn es wieder etwas abkühlt.

Derzeit könnte ich die auf dem Rad nicht transportieren, jedenfalls nicht in fester Form. Dafür war es heute viel zu heiß. Überhaupt hatte ich mega Glück bisher mit dem Wetter. Bis auf den einen Tag wo ich in Polen, äh, ich meine Tschechien war und es die ganze Nacht durch auch den ganzen morgen noch durchgeregnet hat. Jetzt bin ich schon so weit südlich, dass es sich nach Italien anfühlt. Und sowieso nach Sommer. Und das im April! Das ist auch Irre! Es ist viel zu heiß für diese Jahreszeit. Heute waren es laut App 21 Grad hier in Illmitz, der nächste Ort von meinem Parkplatz am Teich, auch wenn er Apeltoner Badeteich heißt, was der nächste Ort südlich von hier ist, aber etwas weiter weg liegt als Illmitz. Auf jedenfall war es wegen der Hitze eine mega gute Entscheidung zu dem See zu fahren. Bisher habe ich bewusst nicht auf die Wetterapp geschaut. Bis auf heute. Mit der Entscheidung dann noch 2 Tage hier zu bleiben.

Heute waren aber gefühlt fast 30 Grad. Ich bin trotz Sonnencreme angebrutzelt und war mehrfach in eiskaltem Wasser baden. Im Wind waren es vielleicht 21 Grad, aber nicht ohne. Und da der Wind im Laufe des Tages immer weniger wurde, wurde es auch immer heißer. Richtig heiß. Und am Sonntag (heute ist Freitag) sollen es laut App 28 Grad werden. Das ist eine Horroransage. Als ich heute Abend den Bus aufgemacht habe, war es drinnen nicht auszuhalten. Die Indoorsauna habe ich dann aber als Anlass genommen nach einer Woche doch endlich mal die Haare zu waschen. Das Wasser im Kanister war ja angewärmt und ich konnte dann drinnen meine Haare trocknen ohne zu erfrieren. Also habe ich mir kurzerhand draußen mit meiner Außendusche im Bikinioberteil und kurzer Hose (es waren noch Leute am Badeteich) die Haare (wenn auch etwas behelfsmäßig) gewaschen. Tolles Gefühl. Und dann habe ich sie noch draußen gebürstet. Auch ein tolles Gefühl. Nun sehe ich aus wie neu und fühle mich auch so.

So einmal die Woche Haarewaschen ist schon was tolles. Geht aber nur, wenns warm genug ist. Und dann habe ich mir frisch geduscht endlich mal die Zeit genommen einen kleinen Reisebericht zu schreiben. Ich vergesse alles so schnell bei der Fülle an Eindrücken! Ich bin erst seit 5 Tagen unterwegs und es fühlt sich an wie mindestens 10. Jetzt beim schreiben fällt mir das ein oder andere wieder ein. Zum Beispiel meine Nacht in Tschechien, wo ich bei der Strasse an den Weinplantagen geparkt habe. Und dann beim spazierengehen festgestellt habe, dass ich genau neben einem kleinen Naturschutzgebiet geparkt habe! Also bin ich morgens früh gleich los, habe ich mir essen und trinken mitgenommen und den Tag damit verbracht alle wege rund um den Berg rauf und runter zu laufen. Wunderschön! Und ich habe eine Eidechse gesehen, wo ich noch rausfinden muss, welche das war. Auch wunderschön! Oh, und ein Zwiesel konnte ich an dem Berg in Tschechien auch beobachten! Die sind kleiner als Wiesel, aber genauso flink! Den Unterschied muss ich mir mit Internet nochmal anschauen!

Und ich musste durch eine Schafherde, die dort weidet, mit Hütemenschen (Schäferin) und ihren zwei Hunden. Die hatte ich am Abend aus etwas mehr Entfernung schon gesehen. Es ist beeindruckend wie direkt die Schafe auf das Rufen der Frauen reagieren. Die setzten sich sofort in Richtung des Rufes in Bewegung! Und zwar allesamt! Und ich sehe seit dem Tag in dem kleinen Naturschutzgebiet jeden Tag Turmfalken. Hier am Neusiedlersee gibt es sie in Massen. Überall rufen sie und fliegen herum. Dieser Ort ist sowieso ein totales Vogelparadies, Wahnsinn, was hier alles unterwegs ist. Auch einen Kuhreiher habe ich gesehen (und kennengelernt, die sind eher selten). Er sieht aus wie ein Silberreiher, nur in Miniaturausgabe und mit etwas Gelb am Kopf und Hals (was ich aber ohne Fernglas nicht sehen konnte). Mein erster Gedanke, als ich ihn gesehen habe war: “ein Babysilberreiher“, um dann selbst zu denken, was für ein quatsch. Der wird sich ja nicht in der Größe verdoppeln. Also habe ich die beiden Jungs mit ihren Mega-Teleskop-Kameras gefragt was das für ein Vogel ist. Der eine war Österreicher und ich habe die Hälfte nicht verstanden, selbst bei nochmaligen nachfragen nicht. Es hat sich angehört wie „Kuhrer“. Also habe ich später in Ruhe nochmal jemand anderes nach dem Mini-Silberreiher gefragt und der konnte das Wort so aussprechen, dass ich es verstanden habe. Kuhreiher. Danke. Man lernt nie aus. Heute morgen habe ich auch bei der Radtour Störche von ganz nahem gesehen. Die haben sich von mir überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen. So schöne Tiere! Und natürlich massenhaft Gänse und Enten, Möwen und andere Wasservögel. Wie gesagt, für die ist das hier ein absolutes Paradies!

Ich finde es grade ganz schön die meiste Zeit ohne Internet zu sein, in dem Wissen, dass mein Datenvolumen fast alle ist und ich es noch brauche um den Weg nach Kroatien zu finden und mich von Mr. Google zu den Stellplätzen dirigieren zu lassen. Also schlage ich nichts nach, sondern frage die Menschen, die ich treffe, vorausgesetzt ich bin in einem Land, dessen Sprache ich spreche, oder zumindest fast…

Ich merke, dass es für mein Nervensystem einen großen Unterschied macht, alleine in einem Land unterwegs zu sein, dessen Sprache ich nicht spreche, oder eben in Österreich zu sein, wo alle verstehen, was ich sage. Das gibt mir mehr Sicherheit und ich fühle mich dadurch geerdeter.

Aber nach dem Wetterhoch-Wochenende werde ich dennoch meine Reise weiter fortsetzten und weiter nach Ungarn und dann Kroatien zu fahren. Es ist ganz schön, dass ich bisher „zufällig“ bei den Naturschutzgebieten geparkt habe, bei Dresden in Moritzburg, dann bei dem Weinparktplatz und den Nationalpark hier habe ich mir bewusst ausgesucht. So fahre ich nun von Park zu Park weiter, mache Tagesausflüge und genieße die Natur, die Pflanzen- und Tierwelt und fühle mich da für eine kurze Zeit wie zuhause. Je schmaler die Wege und je weniger Zivilisation, desto mehr kann ich durchatmen. Ich habe da so eine Sehnsucht nach! Und ich bin auch erstaunt darüber, wie leicht es mir fällt draußen an passenden Orten in der Natur in Trance zu gehen für die Heilarbeit. Ich brauche garnichts dafür, nur mich, meine Stimme und die Naturkräfte, die mich sehr offensichtlich dabei unterstützen. In der Stadt fällt mir das nicht so leicht!

Jetzt werde ich mal draußen Zähneputzen gehen und den wundervollen Sternenhimmel bestaunen und die dünne Mondsichel des zunehmenden Mondes.

Auf Bald!

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