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Südfinnland

Veröffentlicht: 12.09.2023

Mein Besuch im neuen Kloster Valamo bleibt eine Eintagsfliege. Es war interessant dort zu sein, den christlich-orthodoxen Traditionen etwas näher zu kommen, auch die Abendmesse war interessant.  Jedoch war es damit auch gut. 

So geht die Reise weiter. Ich bin froh, soweit in den Osten Finnlands gereist zu sein. Die Seenplatte ist sehr schön. Wenig Menschen, viel Natur, kleine sich den Seen entlang windende Straßen. Mehr braucht es nicht.

Einer Empfehlung folgend, fand ich die Punkaharjun Harjutie - ein etwa 7 Kilometer langer und 25 Meter hoher Hügelrücken aus der letzten Eiszeit -  für uns trägt er heute eine schmale Straße zwischen 2 Seen. Sehr malerisch gelegen; am besten erschließt sich einem das Malerische sicher aus der Luft. Aber wie oft habe ich schon Gelegenheit, durch solch ein Stück finnische Nationallandschaft zu rollen. Herrlich. 

Nicht lange hin, und ich bin mitten in der finnisch-russischen Grenzregion. Kasernen lasse ich rechts von mir liegen, ein radelndes  Soldatenbataillon bleibt links hinter mir zurück. 10 km südlich liegt Swetogorsk. Mit Lappeenranta durchfahre ich dann ein richtiges Ballungsgebiet - das bin ich gar nicht mehr gewöhnt. 

In Finnland gibt es viele russischsprachige Menschen, mir begegnen sie vor allem bei der Inanspruchnahme von Servicedienstleistungen. Was mir hier noch auffällt,  sind die kaum vorhandenen ausländischen Urlauber. Mir begegnen also auch nur ganz selten deutsche Mitmenschen. Finnland ist jedoch auf jeden Fall eine Reise wert. 

Mein Stop in Askola bringt mich wieder mit Resten des 80 Jahre zurückliegenden Krieges in Verbindung. Hier verlief die zwischen 1940 und 1941 hastig errichtete östliche Verteidigungslinie der Finnen [Suomen Salpa/Finnischer Riegel]. Glücklicherweise wurde sie dann doch nicht benötigt. Bunker, Schützengräben und Panzersperren aus Granitblöcken kann man hier als stumme Zeitzeugen noch heute bestaunen. 

Weiter rolle ich durch die Finnische Seenplatte und Helsinki kommt immer näher. Für Hildegard habe ich dort bei einem Motorradhaus einen Termin für die anstehende Inspektion und einen Reifenwechsel vereinbart. So werde ich die Hauptstadt zu Fuß und mit dem Nahverkehr erkunden. Es soll regnerisch werden, auch das passt. Eine Bleibe in der großen Stadt habe ich gefunden, auch wenn ich dafür an der falschen Tür den Schlüssel ausprobiert habe. 

[Hier ist es durchaus üblich, den Zugang zu Zimmer oder Appartement unbemannt zu erledigen.  Dazu gibt es an manchmal recht abenteuerlichen Stellen Schlüsselboxen. Der Code für die Box wird dem zahlenden Mieter per Email oder SMS zugeschickt. Ja, und dann sucht man manchmal etwas länger nach der passenden Tür ... 😁]

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