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Helsinki

Veröffentlicht: 14.09.2023

Meine Ankunft in der Innenstadt von Helsinki ohne Hildegard war ok. Zumindest brauchte ich nicht nach einem Parkplatz für sie suchen. Während dieser Reise habe ich ab und an - vorwiegend in Städten - Quartiere über Airbnb gebucht. Das hat für mich einen großen Vorteil: ich lebe für ein/zwei Nächte in einer echten Wohnung der jeweiligen Stadt. Also nicht anders, als die normalen Bürger. Ich empfinde das als interessant,  weil so durch die Bausubstanz und die Nachbarschaft ein etwas anderer Eindruck entsteht,  als wenn man in einem Hotel wohnt. Hotel wirkt auf mich immer ein wenig abschottend. Daher habe ich auch in Helsinki eine kleine Wohnung gesucht und gefunden.

Von hier starte ich meine Erkundung der Stadt. Mit einem Ticket für den öffentlichen Nahverkehr geht das recht preiswert. Zumal ich hier im Stadtteil Kallio ziemlich zentrumsnah wohne. 

Die Fahrten in Bus und Straßenbahn nutze ich um erste Eindrücke von der Stadt zu bekommen. Etwas außerhalb, im Westen der Stadt, besuche ich das Haus der Architekten- und Designerfamilie Aalto. Im Unterbewusstsein hatte sich, durch eine Vase meiner Eltern, dieser Name eingeprägt und ich wurde nicht enttäuscht. Eine sehr gut erhaltene Stadtvilla, zur Zeit der Erbauung vor ca 90 Jahren noch außerhalb der Stadt liegend, und eine sehr informative Führung hat mir nun das Wirken der Familie um Alvar Aalto näher gebracht. 

Die nächste Straßenbahnfahrt brachte mich an vielen bekannten Bauten vorbei und ich lief dann einfach den Weg entlang der Gleise wieder zurück um sie eingehender zu besichtigen.  So kam ich zur Uspenski Kathedrale, habe die Helsinki Kathedrale gesehen, den Hauptbahnhof, die Einkaufsstraßen und bin dann wegen eines dreistündigen Regengusses bei Stockmann, einem großen Kaufhaus, untergeschlüpft. Bei Lakritzeis und Tee habe ich dann den Abend 'zu Hause' ausklingen lassen. Und schon ist wieder packen angesagt.  Da Hildegard's Inspektion am morgen gerade erst begonnen hat, bringe ich mein Gepäck in einem Schließfach im Hauptbahnhof unter. In Bahnhofsnähe befindet sich die große Stadtbibliothek 'Oodi'. Die schaue ich mir an. Jedoch war ich nicht darauf vorbereitet, was für ein tolles modernes Konzept hier umgesetzt wurde. Hier kann man so viel Zeit verbringen und wirklich vielfältige Aktivitäten ausüben. Lesen und Bücher ausleihen - natürlich - das auch. Jedoch auch private oder öffentliche Veranstaltungen durchführen oder besuchen, lecker essen, mit Babys zum Müttertreff kommen, Musik hören, 3D-Drucke anfertigen lassen, nähen, handwerken, auf der Terasse die Sonne genießen ... Ich war sehr fasziniert von dieser 'Bibliothek'. 

Von der Terasse der Bar Ateljee habe ich dann einen Rundumblick auf Helsinki bei Sonnenschein genossen. Den Tipp dazu hatte ich während meiner Spaziergänge aufgeschnappt. So habe ich mich noch ein wenig orientieren können und bin danach Richtung Küste marschiert. So eine Stadt am Meer ist schon was feines. 

Und dann war es schon soweit: das Gepäck musste aus dem Schließfach geholt werden (übrigens ist die Anlage dazu auch sehr modern und benutzerfreundlich), eine Bahnverbindung zum Motorradhaus musste gefunden werden, der Zug natürlich auch, nur um dann jedoch die letzten Kilometer doch noch mit dem Taxi zu fahren, da all das nicht so glatt lief ...

Der Monteur hat gute Arbeit geleistet, zumindest soweit ich das nach den ersten 40 km Fahrt beurteilen kann. Hildegard rollt wieder, die neue Kette ist straff und einen neuen Reifen für das Hinterrad hat sie auch bekommen. Nun kann die letzte Nacht in Finnland kommen.


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