Veröffentlicht: 19.10.2023
Bereits am Vorabend ahnten wir, dass diese Reise nicht ganz wie geplant verlaufen würde. Eigentlich wollten wir einen Urlaub mit vielen Wanderungen und Natur machen. Nach Lolland wollten wir Falster erkunden und dann eine längere Wanderung auf Møn machen. Abends klopfte aber eine Dame aus dem Wohnmobil, das neben uns parkte, an unsere Scheibe: Sie erklärte uns, dass in den dänischen Nachrichten eine Unwetterwarnung vor heftigen Stürmen und Hochwasser an der Ostsee ausgegeben worden sei.
So entschieden wir uns, nach einem kurzen Stopp in Falster nach Seeland zu flüchten, wo etwas Abstand zwischen uns und der Küste weiter nördlich hoffentlich für ruhigeres Wetter sorgen würde.
Von unseren ursprünglichen Plänen für Falster strichen wir die Wanderungen, machten aber noch einen kurzen Stopp im Städtchen Nykøbing, der Hauptstadt Falsters.
Die einstige Handelsstadt hat rund um den Marktplatz einige niedliche Fußgängerzonen mit winzigen Häuschen, die auch bei dem stürmischen Wetter Gemütlichkeit ausstrahlten.
Besonders fiel uns die Dekoration auf, die hier offensichtlich schon für Halloween aufgebaut war: Aus Vorgärten stiegen Zombies und Skelette und auch der Marktplatz war mit Kürbissen und künstlichen Grabsteinen verziert.
Auch bei unserem nächsten Halt war nicht zu übersehen, dass Dänen offenbar gerne zu Halloween dekorieren: Im Schlossgarten von Gavnø begegneten uns Gespenster und auch hier waren Gräber angedeutet.
Ursprünglich stand hier einmal eine Burg, die bis zur Reformation als Nonnenkloster genutzt wurde. Im 18. Jahrhundert erfolgte dann der Umbau zum Rokokoschloss.
Zu besichtigen sind im Innern einige edel möblierte Innenräume, eine große Gemäldesammlung sowie die Schlosskapelle.
Der Park ist ebenfalls sehr schön angelegt. Unser Spaziergang dort gestaltete sich wegen des stürmisch-regnerischen Wetters allerdings nicht ganz so angenehm.
Ganz in der Nähe des Schlosses liegt der Ort Næstved, in den uns der Reiseführer mit dem Versprechen von "Das-Älteste-in-Dänemark"-Superlativen lockte.
So sahen wir das älteste Rathaus und die ältesten Reihenhäuser Dänemarks am Sct. Peder Kirkeplads.
Auch das älteste Gildehaus Kompagnihuset steht in der Stadt.
Und auch hier durfte natürlich die Kürbis-Dekoration im Stadtbild nicht fehlen.
Wir beschlossen unseren Besuch mit einer leckeren heißen Schokolade und einer Zimtschnecke im warmen Inneren eines Cafés.