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Irland mit Schrecksekunde

Veröffentlicht: 12.09.2023

Christian und ich sind von der romantischen Achill Island weiter in den Donegal gefahren, zwischendurch hatten wir eine Nacht an einem Loch/ Lough, wo wir frei gestanden sind, das verlinke ich extra.

Als wir bei unserem Campingplatz am Mulroy Drive bei Cranford (da gibt es eine gleichnamige, tolle, nette kleine TV Serie, die nichts mit dem Ort in Irland zu tun hat) ankamen, war meine Welt noch in Ordnung. Die Straßen auf der Insel sind teilweise sehr eng, sie machen Beulen, wenn das Moor die Straße absinken lässt, aber mit den Folgen hatte ich nicht gerechnet.

Ich war noch Einkaufen, die Zeit hat Christian dann genutzt, bei 27 Grad im hohen Norden, dass er mal den Wohnwagen ansieht. Bei einem Fleck, wo er nur ein wenig Dichtmasse auffrischen wollte, kam dann der Schock. Er hat die Leiste mit der Verschraubung gelöst und dann herausgefunden, warum die nachfolgenden Generationen von Wohnwägen eine Front nur aus Plastik haben. Die Leisten und Teile der Bodenplatte waren schlichtweg weggefault, Teile der Frontplatte ebenfalls. Dann kam das heftige Erwachen, denn die Fahrt und natürlich die gammelnde Masse im Frontbereich, hatten dafür gesorgt, dass sich Aufbau und Fahrgestell nicht mehr unbedingt als Einheit betrachtet haben, sprich, es war kaum noch eine Verbindung da, die für die nächsten Kilometer mit Wellen und Beulen in der Straße gehalten hätte. Mich schüttelt es bei dem Gedanken, dass ich trotzdem mit 90 km/h geschleppt habe.

Einige Leser werden jetzt sagen, dass man den Zustand des Fahrzeugs doch bitte vor einer großen Fahrt überprüft. Diesen Personen halte ich entgegen, dass man das von außen und leider auch beim Erneuern des Unterbodenschutzes nicht hat sehen können. Ich kenne niemand, der ohne einen triftigen Grund bei tragenden Komponenten des Wohnwagens mal die Nähte aufmacht oder die Seitenwand einfach so entfernt. Leider haben wir den Schaden auch innen nicht sehen können, denn bei der gleichen Reparatur vor 15 Jahren kam der Co-Reparateur auf die Idee, die Innenkästen mit Lino auszukleiden und diesen am Boden festzukleben. Das war natürlich eine beinahe verhängnisvolle Kettenreaktion, denn der Lino hat jede Geruchsbildung verhindert.

Als ich vom Einkauf zurück war, gab es für mich die Hiobsbotschaft, dass Christian eben den Schaden entdeckt hatte und nun voll von Zweifel dachte, dass wir unsere Reise nun beenden müssten. Ich bin Realist, aber ich habe auch Träume, daher bat ich ihn, dass er nun alles aufmacht und den Schaden genau feststellt. Es hatte unglaubliche 27 Grad in Cranford, daher war das Vorhaben nicht abwegig. 

Nur 20 Minuten später war klar, dass Palumbi ein Facelifting braucht, wo er in den letzten Jahren viel Spritzwasser abbekommen hat. Der nette Campingplatzbesitzer (David) hatte sofort seine Hilfe angeboten, es fing mit einem Akkuschrauber an und ging dann bei Adressen, wo kriege ich was, weiter. Es war eine irre Hilfe, denn am Freitag Vormittag hatten wir dank seiner Ideen nicht nur Werkzeug, Material, sondern sogar fertig zugeschnittenes Holz zur Verfügung. 

ABER HALT: Wenn ich von WIR spreche, muss ich eindeutig hervorheben, dass ich wenn überhaupt ein wenig gehandlangert habe bei exakt 4 Schrauben. Den Rest, also das Überholen der gesamten Front, hat Christian ganz alleine bewerkstelligt. Die anfangs dafür veranschlagten 4 Tage sind auf 1 1/2 geschrumpft, da ich ihm wenigstens Einkäufe, Umtausch, Rückgabe und eben die Hunde abnehmen konnte. 

Unser Gastgeber David hat uns dann auch bei Laune gehalten, als es für irische Verhältnisse zuerst zu warm war, wie gesagt, 3 Tage mit 27 Grad, als es dann über Nacht um beinahe 20 Grad kühler wurde, hat er für die Camper eine Feuerschüssel aufgestellt und für gute Unterhaltung und viel Gelächter gesorgt.

Für Christian und mich war es dann ein gelungener Abschluss, denn wir konnten mit den anderen Campern auch die erfolgreiche Reparatur Palumbis feiern.

Ein ganz herzlicher Dank an David!



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