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Am "Ende der Welt"!

Veröffentlicht: 28.04.2024

Das klingt ominös! Wir waren gestern am "offiziellen" Ende der (spanischen und bekannten) Welt, heute dann am geographischen Punkt, wenn man davon absieht, dass wir am westlichsten Punkt Europas vorbeigefahren sind.

Ich mache hier mit Bedacht den kleinen Unterschied, denn ich war schon ein wenig enttäuscht, als Christian mir dann auf dem Weg nach Finisterre erst gesagt hat, dass der westlichste Punkt Spaniens ein paar Kilometer nördlich zu finden ist.

Da haben wir einfach eine andere Wanderung gemacht, die dann wirklich das Ende der Welt war! Wir sind ja flexibel, daher war das Ganze heute eine wunderschöne und teilweise sehr stachelige Wanderung durch den Stechginster, die am Tag zuvor im Vergleich beinahe leicht!

Wandern kann man hier nicht nur auf dem Jakobsweg, auch wenn das bei vielen wohl so im Kopf ist. Wir sind hier an einer der gefährlichsten Schiffsrouten der Welt, hier heißt die Gegend nicht umsonst Costa Morte, zugleich bedeutet das, dass es unheimlich schöne Buchten, Klippen und eben wunderbare Landschaft gibt, die wir in vollen Zügen genießen. Ich bin gestern bei einer Felsformation gestanden und habe zu meiner Überraschung festgestellt, dass ich die ganze Zeit grinse. Das passiert mir bei geschichtlichen Sachen, bei toller Landschaft und eben einer inneren Zufriedenheit, die ich noch nicht oft, aber immerhin gespürt habe.

Ich sollte auch ein "Momentensammler" werden, wie Werner Schmidbauer in seinem Lied beschreibt, das den gleichen Namen hat. 

Momente kann man nicht einfangen, man muss sie einfach erleben! Das ist an sich auch eines unserer Ziele, dieses bewusste Mitnehmen von Gefühlen, von Stimmungen und von so vielen Eindrücken, dass man es nicht beschreiben kann.

Christian ist ein guter Detektiv für Restaurants und wo man gut essen gehen kann, das ist oft nicht mit Internet und Rezensionen verbunden, sondern mit einem Blick auf die Menschen, die schon dort sind. In den letzten Tagen haben wir es uns mal echt gut gehen lassen und waren mittags jeweils in einem Restaurant. Das erste war ein wenig abseits, hat eher geschlossen ausgesehen, aber hat eben wunderbare Küche geboten, unser erster Ausflug in die galizische Küche, wo ich jetzt schon nachkochen möchte. Das zweite Restaurant war auch nicht ganz bei den Touristenpfaden zu finden, es war eine Station, wo ich dann die lokalen Spezialitäten ausgekostet haben, indem ich Percebes, also Entenmuscheln, gegessen habe. Das sind an sich kleine Krebse, sie werden hier mühsam mit Stock und Messer von den Felsen geholt, kulinarisch also eine Sache, die auch den Respekt vor den Fischern zu genießen ist. Ich werde das wohl nicht noch einmal essen, nicht weil es schlecht war, nein, sondern weil ich mich dabei so bekleckert habe, dass der Pulli gewaschen werden musste. (Das gehört anscheinend dazu!)

In dem Restaurant habe ich ein nettes Trinkgeld gegeben, weil mir der Chef so nett demonstriert hat, wie ich die Percebes essen muss, er hat sich nett um uns gekümmert und war von dem Trinkgeld so erstaunt, dass er uns noch einen Digestiv gegeben hat und einige Tipps für die Umgebung.

Heute waren wir dann fast am echten Ende der Welt in einem Restaurant, das bei Einheimischen sehr beliebt ist, das man nicht auf Anhieb finden kann. Es war auch wieder sehr, sehr gut. 

Kulinarisch ist Galizien bestimmt nicht nur bei mir ganz oben auf der Liste!

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