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Boot, Bus, Buggy, Board

Veröffentlicht: 08.05.2024

Gut, dass ich gestern früh im Bett war, denn heute steht  wieder viel auf dem Programm! Ich starte mit einem Kaffee und einem Saft und mache mich auf den Weg zur Bootsfahrt vom Hafen von Paracas zu den Islas Ballestas, den „peruanischen Galapagos“. Mit zirka 50 km/h fahren wir aus dem Hafen hinaus, machen einen ersten Stopp am Rand des Naturreservats und sehen das erste Highlight: El Candelabro de Paracas - einen Kerzenhalter im Sand der Wüste. Die Entstehung ist nicht ganz klar. Eine Theorie besagt, er wurde von den Nasca in den Sand „gemalt“, wie auch die Nasca-Linien im gleichnamigen Ort. Dagegen spricht die Art und Weise dieses Geoglyphs: Es liegt am Hang, wurde in Sand statt Gestein gemalt und zeigt kaum Zusammenhänge zu den Nasca-Linien, die ich noch aus dem Flugzeug sehen werde. Eine zweite Theorie weist darauf hin, dass Seefahrer den Kerzenhalter als Kommunikation untereinander - wofür? Ungewiss. Der Kerzenhalter entstand jedenfalls vor über 2000 Jahren und misst 180m. Dass dieser in Sand gemalte Geoglyph noch heute Bestand hat, liegt am Untergrund. Lediglich die oberste Schicht ist feiner Sand, noch weitere ca. 50cm ragt der Kerzenhalter in die darunter liegende festere Sand- und Gesteinsschicht und ist somit robuster gegenüber Erosion. Vermutlich hilft es auch, dass es in der Wüstengegend zirka 2cm jährlich regnet und somit kaum etwas vom Regen weggespült werden könnte.

Setzen wir unsere Bootsfahrt nun weiter fort zu den Islas Ballestas. Dort sehen wir viele tolle Tiere: Ganz vorne die Humboldt-Punguine (die drittkleinsten Pinguine der Welt), peruanische Tölpel (in Englisch „Peruvian Boobies“), zahlreiche bunte Krabben, Seelöwen und Vogelarten, die hier beheimatet sind. Da das Meer deutlich wärmer ist, als die Pinguine und Seelöwen es mögen, gab es schon deutlich bessere und „vollere“ Zeiten auf den Islas Ballestas. Trotzdem: Diese Vielfalt in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, war einfach unglaublich! Die Galapagos-Inseln stehen aber weiterhin auf meiner Bucket Liste! 

Nach der Bootsfahrt und dem Frühstück geht es für mich wieder in den Bus - drei Stunden nach Huacachina. Die Fahrt dauert eigentlich nicht so lange, aber mit dem Peru HOP stoppen wir noch ab einem Weingut zu einer Wein- und Pisco-Probe und essen gemeinsam zu Mittag. Wie auch in Lima hätte ich die Verkostung gerne zu einer anderen Zeit gemacht als um 13 Uhr mittags in der Wüste, aber was soll ich schon machen. Beim Wein bleibe ich aber weiterhin bei den europäischen Weinen: Durch die lange Trockenzeit und durchgehende Sonne in der Region ist der Wein sehr süß und erinnert mich an Portwein aus Portugal. Im Bus lerne ich Michelle kennen und wir tauschen uns über unsere weiteren Pläne aus. Sie war sich noch unsicher, ob sie eine Tour durch den Colca Canyon machen soll oder nicht. Nach einigen Erzählungen und Bildern habe ich sie dann überzeugt, auch die 2-Tages Tour zu buchen, die in ein paar Tagen ansteht. 

Das Ziel mit dem Peru HOP heute: Huacachina! Eine kleine Touristenoase am Rande der Desierto de Ica. Zur Entstehung der Oase besagt die Legende, dass eine junge Frau in der Wüste den Tod ihres Geliebten betrauert, woraufhin die Inkagötter ihre Tränen in eine heilige Oase verwandeln. Ein Bild der Oase gibt es im morgigen Beitrag, da ich bei der Ankunft in Huacachina kaum Zeit habe. Ich checke ein, nehme mir mein Bandana-Halstuch mit und mache mich mit Michelle und dem Rest der Gruppe auf den Weg zum nächsten Abenteuer: Sandbuggy fahren (dieses Mal leider nur als Beifahrerin) und dann Sandboarding in den Dünen mit anschließendem Sonnenuntergang. Nach der Jeep-Tour, die ich vor 1,5 Jahren in der Wüste Wadi Rum in Jordanien machen durfte, war das doch nochmal ein anderes Erlebnis. Unser Fahrer nimmt jede kleine Düne und Kuppel mit, driftet mit uns durch den Sand und ereignet uns so eine natürliche Achterbahnfahrt durch die Desierto de Ica. Insgesamt vier Sanddünen dürfen wir dann runterfahren, bevor wir uns auf einer niederlassen, unsere Füße im warmen Sand vergraben und den Sonnenuntergang genießen. Zum Abendessen stärken wir uns mit ein paar Sandwiches und duschen uns dann den Sand der Wüste ab. Am Abend laufe ich 200 Meter zum Hotel im Ort und sehe dort meine Gruppe der letzten zwei Wochen wieder! Ich nehme sie mit zu mir ins Hostel und wir verbringen den Abend zusammen: Trivia Night, Happy Hour und Afterparty mit viel zu wenig Schlaf. Auf dem Bildschirm über der Bar sehe ich noch die Rückschau des Formel 1 Rennens gestern, das Lando Norris für McLaren gewonnen hat, und lerne dabei Joe und Chris von McLaren kennen - Zufälle gibt’s und einen guten Deal mache ich auch: Sie begleiten die schon existierende Wasen-Gruppe in Stuttgart im Herbst und für die Unterkunft bekomme ich McLaren Merch - danke schonmal dafür! Die Oase Huacachina gibt es also morgen zu sehen. 

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