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Viktoriasee

Veröffentlicht: 27.10.2023

Nach einer sehr abenteuerlichen Autofahrt sind wir am Samstagabend (21.10.2023) am Viktoriasee angekommen. Der Viktoriasee ist der größte See Afrikas und erstreckt sich über die drei Staaten Uganda, Kenia und Tansania. Außerdem ist er der  zweitgrößte Süßwassersee der Welt. Glaubt man dem einen oder anderem Reiseführer so ist der Viktoriasee auch das gefährlichste Gewässer der Welt. Aufgrund extremer Wetterbedingungen sterben hier jährlich bis zu 5.000 Menschen. Ein Großteil der Verstorbenen sind Fischer, denn oft ziehen nachts unerwartete Stürme auf (vgl. National Lake Rescue Institute). Ein weiteres Risiko besteht für den See an sich. Die Industrie pumpt aus allen drei Staaten Abwässer in den See, wodurch dieser stark verschmutzt. Die Folge ist ein starker Algenwachstum, der dazu führt, dass alles andere Leben "erstickt". Das Schwimmen in dem See ist tunlichst zu vermeiden, da ein großes Risiko besteht sich bakterielle Infektionen zuzuziehen. 

Über Airbnb hatten wir uns im Vorfeld für drei Nächte ein kleines Appartment in der Stadt Mwanza gemietet. Wir dachten, dass das ein guter Ausgangspunkt ist, um die Gegend rund um den See zu erkunden und einige Ausflüge zu machen. Am Sonntag mussten wir leider feststellen, dass eine Individualreise rund um den Viktoriasee in Mwanza kaum möglich ist. Alle Aktivitäten und Ausflugsziele liegen in verschiedenen Nationalparks, in die wir mit unserem Leihwagen aus Versicherungsgründen nicht rein dürfen. Außerdem sind diese Ausflüge enorm teuer. Hinzu kommt auch, dass Bootsausflüge auf die nah gelegenden Inseln ebenfalls sehr teuer sind - circa 100 Euro pro Person. Sehr viel mehr gibt es in der Nähe von Mwanza nicht zu unternehmen, da das Seeufer durch Mwanza und die benachbarten Städte kilometerweit zugebaut ist und danach kaum erschlossen ist, sodass man nur schwer bis an das Seeufer heranfahren kann. Über die wenigen Möglichkeiten waren wir sehr verwundert und wir begannen gründlicher zu recherchieren. Das Ergebnis war, dass man in den Staaten Uganda und Kenia deutlich mehr Möglichkeiten hat den See auf eigene Faust zu erkunden. Enttäuscht mussten wir uns eingestehen, dass wir uns nicht sorgfältig genug auf unseren Aufenthalt in Mwanza vorbereitet hattet. 

Trotz der wenigen Ausflugsmöglichkeiten erkundeten wir die Gegend mit dem Auto. Heute (23.10.2023) fanden wir tatsächlich einen Ort, an dem wir einen Blick über den See hatten. Von unserem Aussichtspunkt aus hatten wir aber nicht nur einen tollen Blick über den See, sondern wir konnten auch seine Größe bestaunen. Diese Weite ist einfach nur gigantisch und die Gelegenheit das zu sehen war sehr magisch. Außerdem gab es an diesem Aussichtspunkt viele Marabus und so viele Falken, wie wir bisher noch nie an einem Ort gesehen haben. Wieder einmal ist uns klar geworden, wie toll unsere Weltreise ist! 

Trotz des magischen Moments müssen wir uns zur Zeit oft eingestehen, dass wir müde vom vielen Reisen sind. Eine Weltreise ist definitiv kein Urlaub. Auch das ist eine Erkenntnis, die wir so im Vorfeld niemals erwartet hätten.  Inzwischen kommt es auch vor, dass Chris sich nach Zuhause sehnt. Um so schöner ist es, dass wir nächste Woche endlich Besuch von Madlins Eltern bekommen. Die Vorfreude steigt ins Unermessliche! Auch Telefonate mit unseren Liebsten schaffen ein bisschen Abhilfe. 

Morgen geht unser Roadtrip weiter. Unser nächstes großes Ziel ist der Kilimandscharo, an dem wir übermorgen ankommen möchten. Trotz der anfänglichen Enttäuschung, da Mwanza nicht den Bildern, die wir in unseren Vorstellungen hatten, entsprach, ist es schön hier zu sein. 

 


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