Veröffentlicht: 06.09.2023
Unser Tag heute startet erneut gemütlich. Wir schlafen einfach zu gut in unserm Hängerchen und erstaunt stellen wir heute fest, 8:30 Uhr. So lang haben wir bisher noch nicht geschlafen in diesem Urlaub. Wir machen uns heute in aller Ruhe fertig, die Duschen sind ein wahrer Traum auf diesem Platz und werden voll ausgekostet 😊 Frühstücken kann man auch noch um 11 Uhr, also wir jedenfalls und auch das dehnen wir in Ruhe aus. Die Sonne lacht uns vom Himmel entgegen und gegen Mittag haben wir uns auch mal aufgerafft. Heute auf dem Plan: der Molden. Laut Internet ist dieser 1100 Meter hoch, der Parkplatz zu dem wir wollen bei etwa 500 Meter. Natascha nimmt zum Rechnen nach wie vor die Finger zur Hilfe und kommt so auf 600 Höhenmeter. Klingt doch ganz ok. Das Internet besagt außerdem, die Tour solle nur einen leichten Schwierigkeitsgrad haben, also total Anfängergeeignet. Entspannt für uns, denken wir noch und machen uns beschwingt auf den Weg.
Los gehts also und wir starten schnell auf dem Weg nach oben. Ein Stück am Anfang eher steil und unbefestigt, aber wie immer fabelhaft was die Natur angeht. Wir kommen auf ein Stück Wanderweg, wie man sie aus Deutschland kennt, Sorte Feldweg, aber recht eben und gemütlich. Nach vielleicht einem Kilometer war damit schon wieder Schluss. Ähnlich wie beim Preikestolen kommen in Stein gehauene Stufen, Felsen und Wurzeltreppen. Aber die Sherpas müssen hier schon ein paar Feierabendbier intus gehabt haben, so ganz akkurat ist das alles nicht. Einfach sollte das sein? Entweder, wir haben gänzlich verschiedene Vorstellungen von anfängergeeignet, oder aber wir sind echte Memmen 😄 die Wahrheit liegt ja bekanntlich irgendwo in der Mitte. Aber das hält uns trotzdem nicht auf und wir kraxeln den Weg weiter hoch. Und wie immer lohnt es sich so sehr. Auf dem Weg finden sich wieder viele kleine Momente zum sammeln und festhalten. Der Ausblick auf den Fjord ist genial und zaubert uns das Grinsen in die Gesichter. Sowas schönes einfach. Die beste Aussicht auf diesen hat man hier aber gar nicht vom Gipfel, sondern bei etwa zwei Drittel des Weges. Dort findet sich auch die alte, nicht mehr betriebene Wetterschutzhütte.
Aber wenn wir nun schon diese Strapazen auf uns nehmen, wollen wir auch ganz nach oben. Wir tippeln also weiter hoch und nach jedem Anstieg sieht es von unten so aus, als seien wir gleich ganz oben - um dann zu sehen, verdammt, da ist noch ein Stück 🥲 wir schaffen es dann doch noch irgendwann. Abgekämpft aber auch glücklich. Eintrag im Gipfelbuch: Check ✔️
Wir sitzen eine Weile dort und genießen die unendliche Stille. Es ist einfach nichts zu hören. So ungewohnt und so genial. Und von hier sehen wir auch schon eines unser nächsten Ziele: Gletscher! Wir möchten unbedingt noch zu einem wandern und das ewige Eis mal live gesehen haben. So lange es noch ewig ist.
Der Rückweg geht schneller, ist dennoch auch weiterhin mit Aufmerksamkeit zu gehen. Die Schritte müssen gut gesetzt sein, sonst wird es schnell rutschig. Auf die Schnauze legen, wollen wir uns beide nicht. Also waren wir insgesamt etwa 5 Stunden unterwegs, 3 hoch, 2 runter.
Auf dem Weg zurück, müssen wir noch mal halten. Auf dem Hinweg haben wir am Fluss ein Stück gesehen, das super aussah und dass Natascha unbedingt noch fotografieren wollte. Leider leider leider steht dort ein Schild, dass man den Steg nicht betreten darf. Aber zwei Fotos schaffen es trotzdem in den Urlaubsordner.
Bleibt nur noch den unbändigen Hunger zu stillen. Kartoffelsuppe von gestern aufwärmen und verschlingen: Check ✔️
Blog schreiben und danach zufrieden einpennen: Check ✔️