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Woche 26 - Nikko, Tochigi, Utsunomiya + Tokio 2.0

Veröffentlicht: 30.03.2024

Nach dem chaotischsten Tag meiner bisherigen Reise musste ich mich mental erstmal sammeln, daran erinnern das in Japan zur Kirschblütenzeit steckenbleiben eigentlich super geil ist, Esther im Liveticker berichten was passiert, Hanna eine 10 Minuten Memo schicken und mit Mama telen. Danach kam mir alles auch überhaupt nicht mehr schlimm vor, anscheinend sollte ich Japan noch nicht verlassen…

Da ich limitierte Auswahl für die nächsten Unterkünften hatte, konnte ich mir die nächsten Orte eigentlich nicht so richtig aussuchen. Eine die ich schon fast gebucht hatte, war dann innerhalb von Stunden weg und ich hab dann schnell noch für die kommende Woche gebucht. Zuerst ein wahrer Glücksgriff. Nikko liegt mit den Öffis ca. 3 Stunden von Tokyo entfernt. Es ist ein kleines Dorf, welches zwischen den Bergen des Nikko Nationalparks liegt und für seine vielen Onsen bekannt ist. Onsen sind die Thermen von Japan. Sehr groß unterscheiden sie sich nicht von unseren Thermen außer, dass sie immer geschlechtergetrennt sind und ausschließlich ohne Badebekleidung betreten werden. Und hinzu kommt natürlich optisch der japanische touch, der das ganze super süß macht. Im Vorraum stellt man die obligatorischen Japan Latschen ordentlich auf das kleine Bambusschuhregal und schließt alles ein. Mein Hostel, war eher ein Hotel und hatte direkt ein in-house Onsen, für welches ich lediglich 1€ pro Tag draufzahlen musste. Es war zwar nur klein aber hat seinen Zweck komplett erfüllt. Ein Becken drinnen und eins draußen mit einer Außentemperatur von 0 Grad. Neben dem Becken befinden sind kleine Duschen mit Hocker zum Eiskalt abduschen. Ich glaube am ersten Abend hat mich dieser Onsen Gang wiederbelebt. Wie neugeboren bin ich da rausgeschwebt und direkt in mein Bett, eine Tür weiter. PERFEKT!!

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich die bekannten Schreine und Tempel von Nikko anschauen aber als ich bei der Bahnstation gemerkt habe, dass ich mein Ticket im Hostel vergessen habe und es dann auch noch angefangen zu SCHNEIEN hat, bin ich mit einer 180 Grad Drehung zurück in den gemütlichen Gemeinschaftsraum meines Hostels. Dort habe ich meinen Weiterflug gebucht und den kompletten Tag weggegammelt und Ramen vom 7/11 gegessen. Ich muss ja auch über meinen Schnupfen hinweg kommen.

Durch meine ungeplante Weiterreise im die kleineren und vor allem weniger touristischen Orte von Japan habe ich auch nochmal eine ganz andere Sicht auf das Land bekommen. Zugegeben sind diese Städte auch zu Recht weniger touristisch, ganz normale Wohngebiete, relativ grau und uninteressant. Aber die Interaktion mit den Locals und der normale Alltag der Japaner kommt hier viel besser zum Vorschein wie ich finde. Englisch ist wirklich mangelhaft und hier gibt es auch keine englischen Menüs mehr in den Restaurants. Die Freundlichkeit ist immer noch herausragend. Aufgrund schlechten Wetters und der Suche nach einem gemütlichen Aufenthaltsort, hatte ich diese Woche einige Starbucksbesuche. Das ist so süß, wenn man reinkommt begrüßen einen alle Mitarbeiter fröhlich rufend. Dann kommt eine hinter der Theke hervor und gibt jedem eine Karte, sodass man in Ruhe entscheiden kann was man möchte. Dann bestelle ich immer mit zeigen und auf Englisch und überzeuge immer mit meinen drei japanischen Worten. Dann stellt man sich in die nächste Schlange und warte auf seinen Drink. Dort wird jeder der an der Reihe ist nochmal freudig von der/dem Barista winkend begrüßt und gegengecheckt welchen Drink man bestellt hat und es wird so etwas nach dem Motto ‚ok ich mache jetzt x Getränk für sie’. Bei mir kommen sie auch nochmal um die Theke und checken meinen Bon. Und ,vielen Dank, wird in diesem Prozess ungefähr zehn Mal gesagt. Ich Liebs. Da geh ich direkt morgen nochmal hin.

Mein Hostel mit ausschließlich japanischen Gästen hat aber so viele Vorgaben und Regeln, dass man bei jedem Schritt aufpassen muss, dass es erlaubt ist. Ich glaube das ist hier sehr typisch und überwacht wird das Ganze von den Kameras in den Fluren. So ist man eben auch gezwungen sich an die Regeln zu halten. Und ich glaube das kriegen die Japaner sehr früh verinnerlicht. Was den Transport angeht, gibt es als IC Äquivalent unzählige Expresszüge, wo der nächste immer schnittiger aussieht als der vorherige. Damit zu fahren kostet immer so 10€ pro Strecke. Die Local Trains (Regios) brauchen ewig, kosten aber auch nur 2-3€.

Als Nächstes wurde dann von meinem Gabelflug der zweite vorverlegt sodas der komplette Flug komplett unbrauchbar ist. Also nochmal den Kopf zerbrechen und einen neuen Flug buchen. Diesmal also über Kuala Lumpur mit einer Übernachtung, sodass keine Zeitverschiebung mir etwas mehr anhaben kann!

Der letzte Tag Tokio, für den ich mir endlich Kirschblüten erhofft hatte hat leider doch nicht so abgeliefert. Durch die Kälte hat sich die Sakura Season dieses Jahr echt weit nach hinten geschoben. Da lohnt es sich echt nicht seine Reise danach zu planen. Vor allem weil die ja auch nur ca. 5 Tage blühen! In einem Park blühten schon ein paar Bäume, ich also da hin und das Chaos war unbeschreiblich. Gut, dass Sonntag war hatte ich ein bisschen vergessen aber als ich gesehen habe, dass die TICKETS für den PARK schon bis 16 Uhr ausverkauft waren, war mir das definitiv zu blöd. Diesmal habe ich in Asakusa gewohnt, was ein echt cooler Stadteil ist, und ich habe mich dann noch ein letztes Mal durch die Streetfood-Meile geschlemmt. Morgen beginnt dann also die lange Reise nach Nepal (insgesamt 35 Stunden). TSCHÖ JAPAN🇯🇵

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