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Kanne Nr. 4

Veröffentlicht: 29.01.2024

Während es regnet, kommen wir an unserem nächsten Stop an. Leider gefällt uns der Campingplatz überhaupt nicht so gut, es gibt keinen schönen Aufenthaltsraum und das Internet/Empfang ist so schlecht, dass wir nicht wie geplant planen können. Wir machen es uns im Bus gemütlich und freuen uns auf die anstehende Packraftingtour morgen. So um 21 Uhr, also keine 12 Stunden vor der Tour, kriegen wir eine Mail mit der Überschrift Tour cancelled. Im Text keine wirklichen Infos dazu. Wir versuchen vergebens da anzurufen und sind ziemlich enttäuscht. Also schlafen wir den nächsten Morgen aus und ich versuche da nochmal anzurufen. Dieses Mal erreiche ich jemanden und er erklärt uns, dass durch den Regen der Fluss zu hoch sei und deshalb die Tour abgesagt werden musste. Wir frühstücken erstmal und fahren danach in die Stadt und wollen im Café das WLAN nutzen und die restliche Zeit auf der Südinsel planen. Wir kommen gut voran und buchen die Fähre, eine Waltour und ein paar Campingplätze. Das planen für den Gletscher fällt uns allerdings etwas schwerer. Eigentlich wollen wir eine Heli & Hike Tour machen, aber sind uns sehr unsicher, ob sich das lohnt. Letztendlich entscheiden wir uns dagegen. Weil uns nichts besseres einfällt, fahren wir am Nachmittag eine landschaftlich schöne Strecke und verbringen den Rest des Tages, bei schönem Wetter auf dem Campingplatz. Hier passiert am Abend ein Unglück, welches ich in dem Blog noch nicht erwähnt habe. Über uns herrscht ein Fluch... der Fluch der FrenchPress. Beim Abendessen kochen, mache ich die (inzwischen 4te!!!) Kaffee Kanne kaputt. Wir denken an all die vergangenen Kannen und können uns sogar an jedes einzelne Erlebnis dazu erinnern.
20.12. - 1.Kanne: nachdem sie mehrere Tage mit einem kleinen Sprung am Boden, aus dem es rausgetropft hat, fällt sie Maren runter und sie zerbricht in 1000 Teile

25.12. - 2.Kanne: Das Plastik war vom heißen Wasser verbogen, ich hab versucht es wieder gerade zu biegen und der Filter ist abgebrochen

10.01. - 3.Kanne: ungründliche Ladungssicherung... wir haben in unserer Küchenkiste, den Abwasch vom Frühstück auf der Arbeitsplatte stehen lassen und nicht in den Fußraum gestellt. Bei einer starken Kurve hat es gescheppert und die Kiste ist runtergefallen. Wir halten an und beim aussteigen sag ich noch zu Maren: "Jetzt ist bestimmt die Frenchpress wieder kaputt." und lache. Wir machen die Tür auf und alles ist voll mit Glasscherben und Kaffeesatz.

20.01. - 4.Kanne: Beim Abendessenkochen fällt mir der Topfdeckel aus der Hand direkt auf die Kanne, in der wir gerade die heiße Gemüsebrühe drinnen haben.

Vier Kannen, sind drei zu viel und deshalb beschließen wir uns keine neue mehr zu holen. Mal schauen, ob wir das durchhalten. Für den nächsten Morgen planen wir früh aufzustehen und eine Wanderung in der Nähe zu machen.
Ziemlich steil geht es los und wir quälen uns mit unserem Muskelkater und ohne morgendlichen Kaffee nach oben. Mehrmals sind wir kurz davor abzubrechen, weil uns alles weh tut, der Weg recht langweilig sich nach oben schlängelt und wir auch irgendwie einfach keine Lust haben. Wir motivieren uns bis zu einem Lookout weiterzugehen. Von da aus sind es laut dem Schlild nur noch 30 Minuten und wir zwingen uns auch da noch hoch. Zum Glück, denn wir haben vom "Gipfel" aus eine wahnsinns Rundumaussicht. Nach einer Brotzeit quälen wir uns den ganzen Weg wieder nach unten. Für den Muskelkater nochmal schlimmer als hoch. Weil wir die ganze Zeit hier schon Trailrunner gesehen haben, versuchen wir auch ein Stück runter zu joggen. Umso schneller ist dieser furchtbare, endlose Weg zu Ende, denken wir uns. Erstaunlicherweise geht das trotz Wanderschuhe ganz gut und macht sogar Spaß. Maren hat sich allerdings beim hochgehen schon eine Blase gelaufen, die immer schlimmer wird, mit und ohne joggen. Sie geht einen Teil der Strecke barfuß, probiert meine Schuhe und letzten Endes bastelt sie mit einem Taschentuch und der Verpackung ein Pflaster und geht mit Schuhen den Rest des Weges. Wir sind sehr froh, als wir endlich unten sind. Wir sammeln noch zwei Tramperinnen ein, die mitsamt ihrem Gepäck auf unserem Bett sitzen und lassen die in der Stadt raus. Ich springe zur Abkühlung in den See und wir fahren weiter zum Gletscher.

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