wanderlaus
wanderlaus
vakantio.de/wanderlaus

Zurück nach Amman

Veröffentlicht: 01.04.2023

Gestern bin ich früh ins Bett und habe erstaunlich gut geschlafen. Hin und wieder wurde ich durch den Wind geweckt, der an der Zeltplane rüttelt. Das Airconditioning musste ich wieder einschalten, es war einfach viel zu kalt ohne!

Um 9 Uhr fahren wir wieder nach Amman zurück - Fahrzeit 4.5 Stunden. Es ist Freitag und die Strassen daher fast leer. 

Wir kommen in unserem Hotel in Amman an. Ich habe dort einige Sachen zurückgelassen, welche ich nicht benötigt habe. Nun heisst es Tetris spielen und alles in den Koffer zu bringen.

Ich hatte leider überhaupt keine Zeit, Amman zu besichtigen. Am Abend möchte ich wenigstens das Fastenbrechen in der Stadt miterleben und mansaf essen, ein traditionelles Lammbericht, das in Milch gekocht wird. 

Der Taxifahrer lädt uns leider an einem völlig falschen Ort ab, aber wir müssen nur 10min laufen: so kann man immerhin etwas die Stadt erkunden. Wir kommen 5min vor dem Fastenbrechen im Downtown Amman an. Überall stehen Plastiktische und Stühle, die Leute haben sich schon hingesetzt und die Pakete mit Datteln, eine Flasche Wasser und Zigarettenpäkchen vor sich hingelegt. Die heilige Dreieinigkeit! Der Aufruf zum Gebet ertönt, selig nehmen die Leute einen ersten Schluck Wasser, zünden sich eine Zigarette an und kauen genüsslich an den Datteln (ja, meist in dieser Reihenfolge. Zeigt wohl, dass man länger ohne Essen aushält, als ohne Nikotin). 

Wir erhalten ebenfalls Datteln offeriert. Eine schöne Stimmung, wenn es nur nicht so eiskalt wäre. Heute ist es 2 Grad in Amman, in Petra fiel letzte Nacht sogar Schnee. Die Menschen stört es nicht, erst einmal ist Essen angesagt. Es kommen Türme von Essen, man schlingt es herunter - und 10 Minuten später gehen die ersten schon. Der magische Moment ist schnell vorbei. 

Die anderen aus der Gruppe haben sich verirrt, wir sind nur noch zu zweit und suchen das Restaurant, das uns empfohlen wurde. Wir erhalten dort tatsächlich mansaf! Neben uns eine Gruppe Jugendliche, die das Gericht alle von Hand essen. Das wage ich lieber nicht... Es schmeckt gut, das Lamm ist hervorragend, aber die Milchsuppe ist mir etwas zu säuerlich. Als die Jugendlichen nebenan allesamt anfangen zu qualmen, brechen wir auf. Mir fällt auf, dass ich in diesem Restaurant zum ersten Mal mehr Frauen als Männer gesehen habe. Vor allem auch unverschleierte Frauen. Ich fand es extrem, wie wenig Frauen auf der Strasse präsent sind. Überall stehen und sitzen Männer, sprechen, warten. Frauen sehe ich kaum. Es wäre eines der Sachen gewesen, worüber ich von unserem Guide gerne mehr erfahren hätte. Er hat sich aber schon verabschiedet und so bleibt das ein kleines Mysterium. Ich gehe noch vorbei in dem Restaurant, in welchem wir unseren Kochkurs hatten, da ich etwas kaufen wollte. Die Köchin ist nicht da, aber sie organisiert mir die Produkte vom Telefon aus - ich warte im Büro des Restaurantbesitzers. Interessanter Einblick in seinen Alltag: seinem Schreibtisch gegenüber sind zwei riesige Bildschirme, welche Live-Bilder von mindestens 30 verschiedenen Kameras in all seinen Restaurants übertragen. Creepy!

Am nächsten Morgen muss ich früh raus, weshalb ich schon um 21h im Hotel zurück bin. Nun muss ich noch die heute gekauften Sachen in den Koffer bringen... 

Morgen geht es für einige Tage an den Strand in Ägypten. Air Egypt macht seinem Ruf alle Ehre und cancelled meine Verbindung. Mal schauen, wie ich dorthin komme, ohne dass ich 10h am Flughafen in Kairo warten muss. 


Antworten

Jordanien
Reiseberichte Jordanien
#amman#jordanien#jordan#mansaf