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Petra und Wadi Rum

Veröffentlicht: 31.03.2023

Am Morgen erwache ich mit dem Aufruf zum Gebet kurz nach 5 Uhr. Es ist mir etwas zu früh, ich drehe mich noch ein paar Mal um, aber dann gewinnt doch die Vernunft: ich möchte Petra heute nochmals mit weniger Menschenmassen erkundigen. 

Auf gehts, dieses Mal etwas konzentrierter durch den Siq. Es fallen mir viel mehr Details auf, viel mehr Darstellungen, welche in den Stein gemeisselt sind. Und diesmal lasse ich auch das Handy in der Tasche, als ich aus dem Siq heraustrete und vor dem Schatzhaus stehe. Erst heute fällt mir auf, wie rot der Stein ist. Ich hatte gestern die ganze Zeit die Sonnenbrille an. Heute ist es jedoch kühl und wolkenverhangen, daher keine Sonnenbrille nötig. Die Farben sind ganz anders, viel intensiver. Leider kann man das kaum auf den Fotos sehen - das liegt an meiner leider zu schlechten Handykamera. Ich muss in ein besseres investieren und leider muss ich das eher tun, als mir lieb ist: gestern habe ich plötzlich einen Riss im Bildschirm gekriegt... Man muss es positiv sehen: besser jetzt als zu Beginn der Reise!

Ich verweile sehr lange vor dem Schatzhaus, so lange, dass es zu spät ist den nicht gefährlichen, dafür aber sehr langen Weg zum Aussichtspunkt des Schatzhauses zu machen. Falls meine Eltern dies lesen: es gibt also definitiv einen Weg, der nicht gefährlich ist. :) Man braucht für diesen Weg aber 90min, das wäre leider zu lang, denn um 11 Uhr gehen wir wieder los. Was die Guides für einen Entgelt machen, ist auf schnellen und sehr steilen Pfaden zu anderen Aussichtsorten zu erklimmen. Nicht für jedermann geeignet. 

Nach dem Schatzhaus bleibt also nicht für viel mehr Zeit, ich schaue mir noch die Royal Tombs an, trinke einen wärmenden Tee und zurück gehts. 

Heute fahren wir noch weiter südlich, nach Wadi Rum. Ich freue mich schon sehr darauf, denn wir werden eine Nacht in der Wüste verbringen. Ich habe die Luxusversion gewählt (ich bin immer noch ich und mache daher glamping, nicht camping...), das heisst wir sind in Zelten mit echten Betten, einem Bad und Klimaanlage. 

Nach gut 2h Fahrt sind wir im Besucherzentrum, unser Guide muss uns dort registrieren, denn es handelt sich einerseits um ein Naturreservat. Anderseits gehen wohl viele auf eigene Hand los und verirren sich schnell - auch wenn man denkt, dass man gut ist in der Orientierung: in der Wüste ist es nicht ganz so einfach. 

Mit Pickuptrucks fahren wir los und besichtigen einige schöne Aussichtspunkte, erklimmen eine Düne (au, meine Waden!), sehen Felszeichnungen, welche 3500 Jahre alt sind... Ich LIEBE die Landschaft der Wüste, sie ruft etwas ganz Tiefes in einem hervor. Man ist der Natur hier ganz ausgeliefert: Der Sand dringt überall ein, der Wind hat kaum etwas, was ihn stoppt bis auf die schon stark geschliffenen Felsen. Die Sonne scheint erbarmungslos, Schatten gibt es kaum. Die Temperatur ist eisig kalt und in der Sonne doch sehr warm... Kurz gesagt: Extreme. Die Fahrt mit dem Jeep ist super, aber nach paar Stunden wird es doch sehr kühl. Wir beziehen unsere Luxuszelte im Camp und müssen die Heizung einschalten. So muss ich auch in der Nacht schlafen, trotz guter Isolierung (dafür, dass es ein Zelt ist, meine ich), ist es kalt, meine Nasenspitze ist eisig. 

Am Abend kann ich kaum meine Augen aufhalten, aber ich möchte unbedingt den Sternenhimmel anschauen. Man sieht viele Sterne, aber die Sicht ist nicht ideal, denn es ziehen Wolken auf. Das macht nichts, länger als 20min halte ich es nicht aus, und ich bleibe noch am längsten - die anderen sind alle vor dem eisigen Wind geflüchtet. Ich muss gestehen, dass ich im Camp nach einem der Kamelhaarmantel gefragt habe, die sie hier alle tragen und habe einen erhalten: zwar kein Kamelhaar, aber wenigstens eine weitere Schicht gegen Kälte und Wind. Auch musste ich eine Mütze und Handschuhe erstehen in Petra und es hat sich gelohnt! Jetzt aber schnell unter die warme Decke und aufwärmen.



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