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Invarcargill – der südlichste Punkt unserer Tour

Veröffentlicht: 23.02.2017

Invarcargill ist die südlichste Stadt auf der Südinsel und Ausgangspunkt, um per Schiff auf die ziemlich verlassene Insel Stuart Island zu gelangen. Wir verzichteten auf die Insel, da es dort kaum Straßen gibt. Für Buschwanderer ist es sicherlich ganz interessant.

Die Alpen im Westen verschwanden nach und nach im Rückspiegel, je weiter wir Richtung Süden auf Invarcargill zusteuerten. Soll heißen, hier am Südende schützen die Alpen nicht mehr vor Wind und Regen, entsprechend rau ist die Küste. In Invarcargill regnet es also häufig und intensiv, davon konnten wir uns auch persönlich überzeugen.

Viel zu gucken gab es auf der Strecke nicht, doch stießen wir immerhin auf ein beeindruckendes Bauwerk: eine antike restaurierte Brücke spannt sich über den Waiau River wenige Meter parallel zur modernen Brücke auf dem SH 94,. Die nur noch für Fußgänger geöffnete Bücke ist durchaus sehenswert mit Säulen an den Enden und einer langen Holzkonstruktion über die Schlucht. Ein Kaffeewagen lud zur Pause ein, außerdem drehte ich ein paar Runden mit dem Motorrad im riesigen Flussbett, was ganz spaßig war.

Weiter Richtung Süden und dann entlang der Südküste durch schöne, aber auch raue Küstenlandschaften vorbei an wilden Stränden erreichten wir Invarcargill. Doch was für eine Stadt! Es gab zwar ein paar alte Häuser, aber in ziemlich schlechten Zustand. Ansonsten war die Stadt geprägt von einer Anhäufung von Zweckbauten, alles wirkte etwas heruntergekommen. Wirklich kein Ort, um länger zu bleiben.

So blieben wir nur eine Nacht und besuchten am nächsten Tag das Bill Richardson Transport Museum. Es war ein Tipp von Einheimischen, und man kann sagen, es ist wirklich ein Highlight, wenn man sich auch nur ein bisschen für Fahrzeuge interessiert. Bill Richardson war ein Geschäftsmann aus Invarcargill, der in der Baubranche und im Ölhandel aktiv war. Sein großes Hobby war das Sammeln von Autos, Motorrädern und allem was damit irgendwie zu tun hat. Dass der Mann im Ölhandel aktiv war, merkt man an der großen Anzahl von Tanklastwagen und der stattlichen Sammlung von Zapfsäulen, fein nach Marken sortiert aus allen Generationen. Ich habe noch nie eine so liebevoll zusammengestellte Ausstellung gesehen. Selbst in den Toiletten wurden die Waschbecken auf Ölfässern montiert und das Wasser läuft aus dem Zapfhahn, und damit Mann keine Zeit verliert, kann man beim kleinen Geschäft durch eine semipermeable Scheibe ins Museum schauen. Unglaublich!

Neben den LKWs und Treckern hab es auch eine Menge interessanter Autos zu sehen. Neben britischen und amerikanischen Fahrzeugen gab es eine ordentliche Citroen-Sammlung, Sport- bzw. Rennwagen und erstaunlicherweise auch  europäische nicht-britische Kleinwagen wie Isetta oder Ente. Und die Tochter des Gründers hat eine Leidenschaft für Volkswagen Vans, so dass es einige Ausführungen und Generationen des VW-Bully vom T1 bis zum letzten T2 aus brasilianischer Produktion zu sehen gab.

Das Museum wurde gegründet von den Nachfahren Bill Richardsons, um seine Lebens-Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Extra dafür wurde 2014 der Museumsneubau mit eigener Restaurationswerkstatt eröffnet.

Somit hatte sich der Weg nach Invarcargill doch noch gelohnt. Schade, dass dieses Museum für die meisten Übersee-Touristen zu weit abliegt, denn ansonsten hat die Gegend nicht wirklich was zu bieten.

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