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Busfahren (Phan Thiet Teil 2) und die schmerzhafte Rückkehr nach HCMC

Veröffentlicht: 08.03.2024

Nachdem Laura hoch motiviert am Strand von Mui Ne lag, einen Beitrag über unsere Anreise und einen Teil unserer Erlebnisse schon veröffentlichte, darf ich nun die Fortsetzung schreiben.

Mein absolutes Highlight war das Busfahren. Abgesehen davon, dass ich seitdem ich die Schule abgeschlossen habe, dass Busfahren lieben gelernt habe, gehört es für mich zu den Dingen, die man so alltäglich machen kann und selbstverständlich sind und ich dabei unheimlich Spaß haben und abschalten kann. Ich finds lustig im Bus über Schwellen gefahren zu werden, hoch und runter zu wippen, aus dem Fenster zu gucken, Menschen zu beobachten und Musik zu hören. Ikk liebs einfach.

Und nachdem wir festgestellt haben, dass Mui Ne mit Abstand schöner als Phan Thiet ist, wollten wir unsere freien Tage lieber dort verbringen. Wir bestellten uns also Taxis und fuhren immer wieder die Landstraße an der Küste entlang, auf Dauer gestaltete sich dies aber als eine teures Unterfangen. Laura kam auf die großartige Idee den Bus zu nehmen. Ich hingegen war schon etwas genervt und wollte einfach nur ankommen, nicht in der Sonne warten und hätte das Geld lieber in ein weiteres Taxi investiert. Aber wie sie nun mal ist, sie ließ sich nicht abbringen. Also quatschte sie mehrere Leute an und fragte nach der Bushaltestelle, der Bus kam, wir streckten unsere Arme aus, er hielt, wir stiegen ein. 

Der Bus war voll. Eine Frau, der wir dann für 45 Min Busfahrt umgerechnet 59 Cent bezahlten, wies uns Plätze ganz hinten im Bus zu. Es war einfach nur großartig. Ich meine, wir sind einfach nur Bus gefahren, aber es hat so viel Spaß gemacht. xD

Die Tür des Busses war durchgängig offen, Leute sprangen rein und raus, die Frau nahm ihnen ab und zu mal Geld ab, Fremde redeten die ganze Zeit mit- und durcheinander und im Hintergrund lief lautstark vietnamesische Mukke ^^ 

Ganz anders hingegen waren unsere Erfahrungen mit den "Schlafbussen" nach Phan Thiet und zurück nach HCMC. Beim Eintreten zogen wir unsere Schuhe aus, gingen barfuß bis zu unsere Liegefläche, bekamen eine kleine Flasche Wasser, ein Desinfektionstuch und eine alte Decke. Wir machten unseren Platz sauber, legten uns hin und genoßen den Geruch nach Käsefüßen. Ab und zu fühlte man sich wie in Berlin. Alle Fahrzeuge um einen herum hupten uns an. Am schlimmsten waren jedoch die Busfahrer selbst, diese hupten in der Stadt und auch auf dem Highway permanent. Und nein, es wurde nicht nur einmal gehupt, um auf sich aufmerksam zu machen, sondern mind. 2-4 mal hintereinander. Ich verstehe einfach nicht, wie sie denken können, dass man einen Bus übersehen kann. Auf den Straßen herrscht sowieso das Prinzip, der Größere gewinnt. Also warum, in irgendeinem Namen, muss man so oft hupen, wenn man ein gigantischer doppelstöckiger Bus ist??!!?!

Die Bedeutung des Schlafbusses und dieses Kraches, ging bei mir flöten. Aber lustig war es trotzdem. 

Über Phan Thiet habe ich an sich gar nicht mehr so viel zu sagen. Wir haben ein paar Sachen unternommen, waren baden im Pazifik, als wir dann doch einen schönen Strand gefunden haben. Andere Praktikantinnen waren auch in Mui Ne, mit denen wir eine Wanderung und zwei Abende an einer Strandbar verbrachten und ansonsten haben wir versucht viel von dem Ort und den Menschen aufzunehmen.

Wir kamen also wieder zurück in diese absolut überfüllte Stadt und genehmigten uns noch ein Essen in einem vegetarischen Restaurante. Es war ca. 16:30 Uhr und Laura wollte gern noch ein Stück laufen, also liefen wir und hielten an, um uns die Situation mit einem kühlen Getränk ;) noch etwas zu verschönern, da ich eigtl keine Lust auf Laufen hatte. Ich stellte meinen Rucksack geistesabwesend auf einem Betonstein vor einem Zaun ab. Wir kramten in dem Rucksack herum und aufeinmal merkte ich, dass der Stein anfängt zu kippeln. Ich sagte zu Laura, "Krass, der Stein wäre mir fast auf den Fuß gefallen!". 

Sie war jedoch abgelenkt, da unter dem Betonklotz ein Gecko hervorkroch, im selben Moment ahnte ich es iwie schon, der Stein kippte erneut und tatsächlich fiel er auf meinen rechten Fuß der natürlich in einem Arbeitschutz-FlipFlop (; steckte. 

Was dann folgte war ein Aufenthalt im Krankenhaus xD Details erspar ich euch, aber ich sag mal so, zwei meiner Zehen sehen nicht gut aus und seit Dienstag bin ich nun im Bett gefangen. Aber wir machen das Beste daraus. Laura versorgt mich mit Büchern aus der Schule, mein Gehirn strengt sich bei Sodoku an und ich kann ein paar weitere Touren für die nächste Zeit planen. Außerdem haben wir eine fantastische Dachterrasse, auf die man sich bei Langeweile verziehen kann.

Laura ist eben zur Schule und hat uns zuvor jedoch noch zwei Eiskaffee geholt, die wir oben getrunken haben. Das war ein guter Start in den Tag. Heute nachmittag geht sie in unseren riesigen Supermarkt, indem die Reißverschlüsse und Öffnungen deiner Rucksäcke mit Kabelbindern verschloßen werden (damit man nix klaut) und versucht dort ein paar Clownsschuhe für meinen Riesenzeh zu kaufen.

Und damit bedanke ich mich fürs Lesen, wünsche euch einen wunderschönen Tag und hoffe, dass es euch allen gut geht und eure Zehen und anderen Gliedmaßen unversehrt sind. :)




Antworten (2)

Heike
Vielleicht kauft ihr euch noch euer eigense Mopet;) Und das mit dem Zeh...unangenehm. Ansonsten die große kontrastreiche Welt.

Moped fahren in Mui Ne , auf der nicht überlaufenen Küstenstraße ist ein Genuß , Wind vom Meer , und Rauschen der Wellen . Hin zu den Weißen oder Roten Dünen , oder auch zu dem roten Canyon ( nicht gerade in der Mittagszeit , so wie ich 🫣) . Ich habe euch paar Bilder vom Sandstrand Mui Ne geschickt , aber ihr habt es ja selbst erlebt , daß Mui Ne der Industrie-Stadt Pan Thiêt unbedingt vorzuziehen ist . 😉 Tolle Erlebnisse weiterhin ! Und schön, daß man teilhaben darf ❣️

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