vietventure
vietventure
vakantio.de/vietventure

Ein Blick auf Phan Tiet und Mui Ne (Teil 1)

Veröffentlicht: 04.03.2024

Nach der ersten Woche in HCMC, den Eindrücken in der Schule und im Viertel wo wir leben, ist es uns vergönnt direkt im Anschluss einen kleinen Trip ins nah gelegene Phan Tiet bzw. Mui Ne zu unternehmen.

Montag und Dienstag müssen nur die angestellten Lehrpersonen zu den pädagogischen Tagen. Nicht dass die Praktis nicht herzlich eingeladen wären… nur zieht es uns alle eher hinaus aus Ho chi Minh in abseits gelegenere Orte. Während die bald Abreisenden letzte Touren von Hanoi mit dem Moped machen oder fernere Inseln erkunden, geht es für Alina und mich ins etwa 4h/5h entfernte Phan Thiết. 

Nach Beratung in meines Vaters Matthias sehr geliebten Reisebüro im District 1, kamen wir nochmal von dem Plan mit der Insel Con Dao zu starten ab und verschobenen dies in unbekannte Zukunft. Raus aus HCMC sollte es aber dennoch gehen.

Die Hafenstadt Phan Thiết besticht leider nicht durch die erwünschte Ruhe und Idylle. Doch auch langweilig wird es durchaus nicht. Jeden Tag überrascht uns ein neues Abenteuer. 

Es beginnt mit dem Schock, der uns bereits in Ägypten ereilte. Einerseits die touristischen Miniparadiese ( sie wirken nur bald gar nicht mehr so echt und überzeugend) und andererseits die Strände, Gärten und Straßen voller Müll. 

So sitze ich am Samstag (2.3) eher trübselig am Strand und selbst das Rauschen des Meeres ist nicht laut genug. Mein Herz ist schwer, wenn ich das sehe. Auch in den Flüssen in Vietnam und den verschiedensten Orten offenbart sich diese schmutzige Wahrheit. Dabei wird hier jede Kleinigkeit in Plastik verpackt. Jeden Tag leert man Plastikflaschen, da Leitungswasser hier nicht getrunken werden kann. Jeder Einkauf endet mit einer Plastiktüte, jedes Essen ist vor dem Verzehr in Plastik gepackt. Nur gibt es kein ausgebautes, umfangreiches Recyclingsystem in Vietnam. 

Nach dieser doch einschüchternden Erkenntnis, kann erst der Nachmittag uns auf andere Gedanken bringen. Im Versuch nicht wieder auf Taxis zurückzugreifen, um zu sparen und ein Stück zu Fuß zu gehen, beginnen wir eine Tour, welche uns noch einiges an Kraft und Durchhaltevermögen abverlangte. 

Am Meer entlang, von den Wellen des Pazifiks getroffen geht es Richtung Mui Ne. Natürlich sind die 20 km zu Fuß zu weit in der brennenden Sonne und genau wissen wir selbst nicht, was Ziel dieser Wanderung wird, doch wir wagen uns weiter und gelangen über Brücken über den Fluss Phan Thiets bis in ein Viertel, wo wir näher zum Meer gelangen wollen und plötzlich an einem Ort sind, wo wohl noch nie andere Personen als Einheimische aufgetaucht sind.

Will man sich wie ein Star oder Marsmensch fühlen, ist das wohl ein guter Platz. Ich glaube, es gibt keinen Menschen, der uns nicht anstarrte mit einer Neugier, teils Verwunderung, teils auch Freude, viele grüßten mit einem aufgeregten “Hello”, 2 Gruppen versuchten uns ranzurufen, doch schüchtern und doch auch vorsichtig lehnten wir jeden Mal lächelnd ab… So nah am Leben Vietnams fühlte ich mich nirgends wieder. In schmalen Gassen sitzen Familien, Nachbarn zusammen vor ihren Wohnungen, die sich direkt hinter ihnen offen auftun, essen, reden, verkaufen oder spielen in offenen Hallen Billard, Karten, andere Brettspiele. 

In diesen Gassen fanden wir letztlich auch einen Weg ans Meer, doch hier zeigte sich uns nur die Küste, Steine, Müll und Muscheln. Ein Stück kamen wir noch voran, bevor wir erneut einen der schmalen Pfade in die Straßen einschlugen, uns hab verirrten, ich plötzlich einen Schnaps durch einen Zaun hindurch gereicht bekam und wir schließlich von einer freundlichen Frau aus dem Gassensystem wieder hinaus geführt wurden, auf die nächste größere Straße.

Es war wundervoll. Unsere Füße schmerzten, der erste Sonnenbrand leuchtende bereits von Alinas Beinen, Armen und unseren Nacken, doch wir vergaßen dies alles, als wir endlich an einen Strand kamen, wo wir bald darauf den Sonnenuntergang erlebten und Alina einen tollen Rutsch beinahe ins Meer hinlegte. Vom Bier bestärkt gelang es uns auch den Rückweg ohne viele Umwege anzutreten und wieder zu unserem Schlafplatz im Zentrum Phan Thiếts zurückzukehren.


Antworten (1)

Na, da seid ihr tatsächlich in Phan Thiêt gelandet ...eine zu große Stadt , die doch angeblich immer "riechen" soll , nach der berühmten Fischsoße , die dort in einigen Fabriken hergestellt wird. Mui Ne ist halt die lange Sandküste. Mietet euch doch dort ein Motorbike , damit kann man sehr gut nach Mui Ne kommen.

Vietnam
Reiseberichte Vietnam
#phantiet#müllstrand#gassen#sonnenuntergang