Urban in Nature
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Natur Pur

Veröffentlicht: 16.02.2024

Irgendwie ist der Beitrag sehr lang geworden...wenn du keinen Bock hast den Kram zu lesen, schau dir nur die Bilder an😂

Am 11.02.24 ging es dann nach einem leckeren Burrito und einem Selbst zusammengestellten Getränk (Milch, Erdnüsse, Ananas und Pulver aus einer gesunden Pflanze (habe den Namen vergessen)) mit dem Boot zum Hotel. Das lag knapp 15min den Fluss hinauf und dementsprechend sehr abgelegen und ruhig. Es war sehr schön und die verschiedenen Hütten waren nur über Stege erreichbar. Man war vom Essen entsprechend auf das eigene Restaurant angewiesen. Da mein Magen immer noch Stress machte, konnte ich eh nicht so viel essen. Viel tun kann man da eben nicht, in der Hängematte hängen, Kajak fahren (kostenlos), essen und schlafen. Joa eigentlich hatte ich nur einen Tag geplant, da ich aber heute nicht Kanu fahren konnte, buchte ich eine weitere Nacht. Das Essen war super lecker und preislich auch in Ordnung. 

Die erste Nacht war dann sehr interessant, die Geräusche die einsetzen, sobald es dunkel ist sind sehr cool. Keine Vögel mehr sondern nur noch die Insekten, die Zirpen und anderweitige Geräusche machen. Und wie laut, Wahnsinn. Mein Bett war direkt an einem "Fenster" also es war ein Loch in der Wand mit einem Metallgitter und einem Fliegengitter davor, man war also quasi draußen😅

Der Schlaf ist Zuhause definitiv erholsamer aber immerhin hat dort kein Hahn gekräht, wie sonst überall. Gegen 07:00 war ich dann wach (12.02.24)und konnte nicht mehr schlafen. Nach dem Standardfrühstück hier in Guatemala: Eier mit Bohnen machte ich mich bereit für die Kajaktour. Das erste mal in so einem Ding, keine Ahnung wie das richtig funktioniert aber einfach mal rein ins Wasser. Ich war sehr überrascht wie anstrengend das ist, eine Stunde Fahrradfahren ist kein Problem aber eine Stunde Rudern ist schon nicht ohne. Eigentlich wollte ich zu einer Burg in Rio Dulce fahren (soll vom Wasser mega cool aussehen) aber das wäre nochmal doppelt so weit gewesen, wie ich letztlich gefahren bin. Das habe ich mir nicht ganz zugetraut, die Wahl meines Kajaks war vielleicht auch nicht die Beste...es war sehr schmal und wenn dann ein Motorboot vorbeifährt, schaukelt man ganz schön. Aber ich hatte auf jeden Fall Spaß. Der restliche Tag verlief ruhig. Achso der Hotelbesitzer ist übrigens Schweizer. Vor 20+ Jahren hatte er mit paar Freunden die Schnapsidee eine Fläche im Dschungel zu kaufen und Joa, die haben einfach das Hotel Casa Perico da hochgezogen. 

Der 13.02.24 sollte mal wieder ein wundervoller Reisetag werden. Um 06:00 legte das Boot ab und um 06:30 fuhr ich bereits im ersten Colectivo nach El Estor, eine Stunde später war ich dann dort und erfuhr, dass um 08:00 der Bus nach Coban abfährt. Perfekt, genug Zeit um was zum frühstücken zu holen. Hat alles gepasst und dann ging es weitere 5h Richtung Lanquin. Am Tag zuvor sagte mir noch einer der im Hotel arbeitet, wie ich zu fahren habe. Ich wollte zuvor anders fahren aber er meinte, dass die Straße sehr schlimm sei und länger dauert als die andere Route. Und ich bin froh auf ihn gehört zu haben, wenn die andere Straße noch schlimmer ist, als die ersten Kilometer zwischen El Estor und Coban, dann hätte ich mindestens ein paar Blaue Flecken am Körper. Junge, einfach eine Schotterpiste, wo wir mit einem 30 Jahre alten Schulbus drübergefahren sind. Auf dem Dach waren Säcke voll mit Bohnen, Tische und sonstige Dinge befestigt und im Bus flogen die Taschen von der Ablage und ich war mehr in der Luft als aufm Sitz. Aber Respekt an den Bus, das ausgehalten zu haben. Nach anderthalb Stunden ungefähr wurde die Straße schöner, zumindest auf der linken Seite, unsere Seite war immer noch schrecklich😂 Aber das ging dann nur noch eine halbe Stunde, dann hätten wir auch Asphalt unter den Rädern. Das Busfahren hier ist halt anders als in Europa...da hinterfragt man nicht, man ist nur glücklich lediglich 6€ bezahlt zu haben. In Coban angekommen, standen wir auf einem riesen Platz mit gefühlten hundert Bussen die alle irgendwo anders hinfuhren. Mein Fußbus brachte mich aber auf fast direktem Weg zur Toilette, nur fast direkt, weil dazwischen mal wieder ein Markt war. Obst, Gemüse, Hühner (lebendig, tot, frisch oder paniert), Tacos oder einfach irgendetwas, dass die Leute Zuhause nicht mehr brauchen. Bei den Bussen wieder zurück, wurde ich direkt angequatscht und er half mir dann den Bus nach Lanquin zu finden. Im Bus ist mir dann aufgefallen, dass ich doch Hunger habe und mir etwas hätte kaufen sollen aber wollte dann auch nicht mehr zurück. Zum Glück gibt es Leute die sich genau das zu Nutze machen. Sie haben dann ihren Korb oder Tablet und kommen in den stehenden Bus rein. Es wird alles zum Snacken angeboten, geschältes Obst, Chips, Getränke oder eine Portion Pommes Rot Weiß und für 60 cent lässt man sich das nicht zweimal sagen. Und wie soll es anders sein, der einzige weitere Touri der reinkommt ist ein Deutscher😂 War ganz nett mit ihm zu quatschen aber irgendwann wurde es so voll, dass wir uns gefühlt nicht mal mehr sahen, obwohl nur ein Platz zwischen uns war. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie viele Menschen, Tiere und Säcke in so Fahrzeuge passen. Nach weiteren 2h waren wir in Lanquin angekommen. Ich hatte ein Hostel in der Stadt und Valentin außerhalb, dafür aber nah an Semuc Champey. Wir tauschten Nummern aus, damit wir am nächsten Tag was zusammen machen konnten. Ich ging dann zum Hostel und es ist ein echt schönes Hostel, zwar gut außerhalb der Stadt aber trotzdem innerhalb von 15/20min erreichbar. Mitten auf einem Berg und die Gebäude haben alle Strohdächer und sind auf Stelzen gebaut. Aber leider gibt es wieder keine Küche zum selber kochen, sondern nur ein Restaurant mit etwas teuren Preisen. In der Stadt fand ich aber zwei Restaurants, in denen auch die Locals essen gehen und dort sind die Preise deutlich günstiger. An dem Tag lief ich nur einmal durch die sehr kleine Stadt, aß in dem einen Restaurant zwei Burritos und ging dann ins Hostel zurück. 

Am 14.02.24 verabredete ich mich dann morgens mit Valentin für 09:00/09:30 vorm Eingang des Nationalparks Semuc Champey. Wir haben beide aber außerhalb des Hostels kein WLAN, ich wollte noch zum Comedor frühstücken und dann mit einem Truck zum Park und er muss zu Fuß zum Park und noch im Hostel frühstücken.

Beim Comedor (Restaurant der Einheimischen) hatte ich dann für 3€ Eier mit Bohnen unt Tortillas mit einem Kaffee. Währenddessen laberte mich ein 16? Jähriger voll aber ich hatte den Eindruck, dass der nicht ganz so helle war. Was genau der jetzt wollte weiß ich nicht. Er saß da im Comedor, aß aber nichts, spielte mit Geld Rum, bezahlte aber nichts und wartete irgendwie auf mich. Er arbeitet wohl im Transport für die Leute, die zum Nationalpark wollen aber zum fahren war er zu jung. Als ich dann fertig war und zur Straße ging, kam er mit. Das Transportsystem ist da sehr simpel du stehst an der Straße und wenn ein Pickup vorbeikommt springst du rauf und wirst hochgefahren. Er erzählte aber die ganze Zeit und zeigte mir dann einen Pickup, der mich letztlich hochfuhr. Vielleicht war er einfach nur nett und wollte mir helfen...aber man hat doch besseres zu tun, oder? Naja ich stand dann also auf der Ladefläche des Pickups und es wurde holprig. Knapp 30 minuten bergauf, Berg runter und nur über Schotter. Teilweise drehten die Reifen durch, weil es dann so steil wurde und mal bretterte der mit 50 Sachen durch Kurven auf diesem Schotter...Bei Semic Champey angekommen wartete ich bis 09:40 und als Valentin dann immer noch nicht da war, ging ich alleine rein. Semuc Champey ist einzigartig, es sind einfach riesige natürliche Pools mit kleinen Stufen dazwischen. Ich glaube die Becken sind alle aus Sandstein oder so und haben sich über Jahrtausende so geformt. Man kann dort überall schwimmen, teils sind die Becken bis zu 5m tief und überall komplett klar. Es ist sehr schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall ein krasses Erlebnis, das Wetter war bewölkt und ab und zu hat es geregnet aber es war dennoch super schön. Ich war knapp eine Stunde in 2 Becken komplett alleine, weil das nicht die "Hauptbecken" waren, was ich aber nicht wusste. Später ging ich dann weiter und stellte fest, dass dort auch die Leute waren. Da konnte man viel besser schwimmen aber im Vergleich zu den unteren war hier halt mehr Trubel. Wenn man ein paar Momente still stand, kamen die Fische und knabberten alte Hautschuppen vom Körper. Nach dieser Badesession, ging es für mich zum Aussichtspunkt. Auf dem Weg dorthin traf ich Valentin, der länger als geplant gebraucht hatte um hierher zu kommen. Und ich sah endlich Brüllaffen. Sehen ist vielleicht übertrieben, da die soweit oben im Baum hockten, dass man sie kaum erkennen konnte, aber dennoch. Kleine schwarze Affen und die sind laut... Der Aussichtspunkt ist krass, von dort sieht man all die Becken und die spektakuläre Umgebung. Die Fahrt hat sich dafür definitiv gelohnt!

Gegen 13:30 hüpfte ich dann wieder auf einen Pickup und ging in der Stadt zum Comedor, für ein Sandwich. Wie sich herausstellte, waren es 3 Scheiben Toast mit Reis, Bohnen, Nudeln mit Tomatensauce und Gemüse. Seltsames Sandwich aber für 3€ kann man auch da nicht meckern. 

Um 16 Uhr trafen wir uns wirklich und gingen gemeinsam in eine Höhle. Gegen 18 Uhr sollten da tausende Fledermäuse herauskommen, wir hatten also genug Zeit um die Höhle zu erkunden. Vor der Höhle versuchten uns wieder welche eine Tour anzubieten aber für die Höhle braucht man keinen Guide. Wir gingen in die Höhle und es war niemand da, komplett alleine in einer gigantischen Höhle, echt krass. Nach 3 Minuten hörten wir hinter uns Schritte und ein kleiner Guatemalteke kam auf uns zu. Er faselte wildes Zeug und roch unfassbar nach Alkohol. Ein unwohles Gefühl machte sich breit aber er wollte nicht von uns ablassen, er wollte uns auch eine Tour geben. Er war aber so Hacke und schwitzte unverhältnismäßig viel, dass wir ihn nur loswerden wollten. Nach einer kleinen Diskussion gingen wir weiter. Er haute noch auf Steinen oder so herum und ging dann wohl raus. Wir konnten also weiter die Höhle genießen. Der Weg war ausgeleuchtet und halbwegs begehbar. Die Größe der Höhle war einfach nur beeindruckend, noch nie sowas gesehen. Später kamen tatsächlich noch ein paar Touris und auf unserem Rückweg auch geführte Gruppen. Wir hatten also den richtigen Zeitpunkt ausgewählt. Vor der Höhle warteten wir dann noch einige Minuten und sahen nach und nach die Fledermäuse herausfliegen. Und es wurden immer mehr, die durch den Eingang herausflogen, der Wahnsinn. Anschließend verabschiedeten wir uns und kehrten in die Hostels zurück. 

Ich hatte keinen Bock aufs fahren morgen also fragte ich ob ich noch eine Nacht verlängern kann. Nein. Okay, also müsste ich mir noch einen Ort suchen, wo ich hin will....

Heute (15.02.24) ging es dann nachm Frühstück in Richtung Santa Cruz Verapaz. Dort war das nächstbeste Hostel, was auf dem Weg in den Süden Guatemalas liegt. Nach 3,5h Fahrt kam ich hier an. Es ist ein kein Touristen Ort aber auch mal interessant. Im Hostel habe ich bisher keinen weiteren Gast getroffen und sonst ist es hier auch sehr ruhig. Aber eigentlich auch ein schönes Hostel. Was ich morgen hier mache weiß ich noch nicht, mal sehen.



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