Sydney/Australien

8.3.2024 Sydney

Heute Morgen erreichte mich die schreckliche Nachricht eines Freundes: Beim Gassigehen mit seinen sechs Hunden (alle aus der Tier-Rettung) im Wald fraßen drei von ihnen dort ausgelegtes Gift. Zwei von ihnen waren nach zwanzig Minuten tot, den dritten konnte der Tierarzt retten. Ich hatte die Hunde kennengelernt und bin zutiefst erschüttert.

Heute war Tendern angesagt. Ich hatte eine Karte für Tender Nr. 5, war aber zur rechten Zeit zur Stelle, um mit dem ersten Tender gleich neben der Oper abgesetzt zu werden.

Um in die Oper zu kommen, muss man sich einer gründlichen Kontrolle unterziehen. Das habe ich mir gespart und habe mir die Oper von außen angesehen.

Danach ging ich durch den schönen Royal Botanic Garden am Government House vorbei, bewunderte den Archibald Memorial Brunnen im Hyde Park, wechselte in eine belebte Einkaufsstraße und erreichte bald darauf mein Ziel:

Das "Sydney Tower Eye".  Ein Fernsehturm, der den besten Ausblick auf Sydney bietet. Zusammen mit der Eintrittskarte kaufte ich ein Tagesticket für den Hop-on Hop-off Bus. Ich hielt mich eine halbe Stunde auf dem Turm auf, machte dann eine kurze Tour durch das Einkaufszentrum, aus dem der Turm hervorragt, und fand die Haltestelle des Busses.

Es dauerte lange, bis der Bus kam, und lange, bis er losfuhr. Der Bus war überfüllt und ich fand erst einen Sitzplatz, als Fahrgäste eine Haltestelle weiter ausstiegen. Dann aber konnte ich den vom Busfahrer erhaltenen Ohrhörer einstecken und mir die Kommentare zu den Sehenswürdigkeiten sogar auf Deutsch anhören. 

Jetzt konnte ich vom offenen Oberdeck eines Doppeldeckerbusses Sydney bewundern: Das Australische Museum, den Stadtteil Kings Cross, Woolloomooloo Bay, Oper, Staatsbibliothek, Central Station, Maritime Museum, Aquarium, die Harbour Bridge von unten und den ältesten Stadtteil The Rocks. Eine Station, bevor ich meinen Startpunkt erreichte hatte, stieg ich aus, denn jetzt hatte ich ein neues Ziel:

1 Bligh St. Dieses moderne und besonders ökonomische Hochhaus wollte ich mir ansehen, denn es wurde von einem Architekten entworfen, der auch den zukünftigen Stuttgarter Bahnhof entworfen hat und mit dem ich schon einmal gesprochen habe: Christoph Ingenhoven. Ich ging auch in das Gebäude und unterhielt mich mit einem Mitarbeiter am Empfang, der vor Begeisterung für das Gebäude nur so sprühte und mich auf einige Details hinwies.

Jetzt musste ich mich erst einmal stärken. Es gab in der Nähe einen Food Court, wo Anbieter verschiedenster Länder Fast Food für die Berufstätigen anboten. Ich kaufte drei vietnamesische Sommerrollen, fand nirgends einen Sitzplatz und verließ den Food Court. Ich setzte mich zu ein paar Bauarbeitern auf eine Treppe und ließ es mir schmecken.

Danach wartete ich auf den Bus und fuhr fast die gesamte Route noch einmal ab, bis ich in The Rocks ausstieg. Im Vorbeifahren hatte ich mein Schiff entdeckt, das wie angekündigt seinen Ankerplatz gegen einen Platz am nahen Cruise Terminal eingetauscht hatte.

The Rocks ist ein sehr lebendiger Stadtteil mit uralten und neuen Pubs, Restaurants und Läden. Jeder Australien-Tourist ist moralisch verpflichtet, einen von Einheimischen hergestellten Bumerang als Souvenir zu kaufen (Späßle). Als ich ein Exemplar entdeckte, das mir wirklich gefiel, kam ich dieser Pflicht nach.

Jetzt fehlte zu meinem Glück nur noch ein kühles Bier. Ich fand Platz in der Kellerbar des "Löwenbräu", ließ mir aber kein Münchner Bier bringen, sondern probierte lieber einen Bier-Cocktail mit dem verheisungsvollen Namen "Snakebite".

Zurück auf dem Schiff aß ich noch eine Kleinigkeit, legte mich dann erschöpft aber zufrieden auf mein Bett und ruhte mich kurz aus. 

Einen Programmpunkt hatte ich noch: Im Bord-Theater in "Aboriginal Cultural Odyssey" zeigten und erklärten Ureinwohner ihre Tänze.

Nach einem Blick auf das nächtliche Sydney ging ich dann endgültig ins Bett.

Nur das Leid meines Freundes beschäftigte mich bis zum Einschlafen.