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Zu Gast bei einem Traumpaar, Musica e Montagne: Crespadoro / Italien

Veröffentlicht: 31.08.2023

25.08.2023-28.08.2023

Mit dem Zug geht es von Udine weiter nach Montebello. Am Bahnhof stehen schon die Eltern eines Freundes bereit, um uns mit dem Auto abzuholen und nach Crespadoro zu fahren - ein niedliches Dörfchen in den kleinen Dolomiten. Flavia und Paolo sind uns sofort sympathisch und kümmern sich in den nächsten Tagen einfach rührend um uns, lesen uns - gezwungenermaßen 😉 - jeden Wunsch von den Augen ab, da Flavia nur sehr wenig Englisch und wir gar kein Italienisch sprechen können. Es ist eine Freude, die beiden als Paar zu erleben, so liebevoll und humorvoll sind die beiden miteinander und wir lachen viel gemeinsam. 

Natürlich lassen sie es sich nicht nehmen uns am nächsten Tag zu einer Berghütte namens Rifugio Bertagnoli zu fahren, von welcher wir in 6 Stunden gemütlich mit Pausen zum Berggipfel Cima Marana, zum Montefalcone und wieder zurück wandern und die herrlichen Aussichten - auch auf die gewaltigen großen Dolomiten - genießen. Hier wandern ausschließlich Italiener*innen aus der Umgebung und italienische Tourist*innen. Als wir bei einer Berghütte auf dem Weg einkehren, "schämt" sich der Koch dort so sehr, dass er uns als Vegetarier*innen nur Käsebrötchen und fermentiertes Gemüse anbieten kann, dass er sich weigert, Geld anzunehmen, als wir dafür bezahlen wollen. Wahrscheinlich ist das eine Frage der Ehre bei dem herausragenden Ruf des italienischen Essens😅....

Am nächsten Tag haben wir Riesenglück, dass die Camencasa, eine Wanderung durch die Dörfer mit traditionellem Essen an 7 verschiedenen Stationen ausgerechnet an diesem Wochenende stattfindet. Paolo begleitet uns und beweist uns, dass man auch mit 61 J. topfit sein kann,  indem er beim Wandern ein gutes Tempo vorlegt.

Wir wandern 4,5 Std. in fröhlichen kleinen Grüppchen an Quellen entlang auf verwunschenen Pfaden durch malerische Dörfchen und dürfen unterwegs mit Vanilleeis gefülltes heißes Gebäck, verschiedene Honig- und Käsesorten, Trüffelaufstrich und Obstspiessschen naschen. Wiederum sind wir die einzigen nicht-italienischen Tourist*innen.

Der Abend hält noch etwas ganz Besonderes für uns bereit: Paolo beschließt spontan, uns ein Hauskonzert zu geben. Wir wussten bereits, dass Flavia und Paolo Lehrer*innen sind und auch das Paolo Musik unterrichtet, uns war allerdings nicht bewusst, dass Paolo ein wahres musikalisches Genie ist und alte Instrumente liebt.

Kurzerhand spielt uns Paolo seine eigenen Kompositionen vor und gibt uns ein Konzert auf gefühlt 20 verschiedenen Instrumenten, welche er einwandfrei beherrscht. Wir beschließen dem Abend am Klavier. Während Paolo spielt, singen Flavia und ich alle italienischen Songs, die ich eben so kenne von "Volare" zu "O sole mio" - was für ein grandioser Abschlussabend für unsere Zeit in Crespadoro.

Ich bin ganz gerührt von der Gastfreundschaft der beiden. So bekocht uns Flavia liebevoll, macht meine Wäsche und sorgt sich mütterlich, dass wir in den Bergen verloren gehen könnten.

Hoffentlich treffen wir die beiden bald in Bonn wieder, wenn sie ihren Sohn besuchen....


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