Plitvička Jezera

Wir haben den ganz offiziellen Campingplatz gewählt, um die Plitvicer Seen zu besuchen. Vielleicht noch 20 Camper auf einem Platz für 200. Das Restaurant hat trotzdem auf. Von 7 - 23 Uhr. Was eine Dienstleistung! Ab 1. November ist hier Winter. 

Der Morgen empfing uns kühl, aber nach der Dämmerung sonnig. 9 Uhr Bus Shutle zum Entrance 1. Daran, dass wir für die Natur Eintritt bezahlen, haben wir uns schon gewöhnt. Muss ja alles gepflegt  werden uns so. Wieso zahlen wir eigentlich keinen Eintritt für unsere Autobahnen? 

47 € waren weg und die Sonne auch. Dafür empfing uns der Mann mit dem Zweitakter Laubbläser. Weg mit den lästigen Blättern! Es wurde kalt und schattig und der große Wasserfall verschwand im Grau und hinter den reichhaltig anwesenden zahlenden Gästen. Wir haben das fotografieren eine Stunde lang boykottiert. Irgendwie hatten wir uns das so nicht vorgestellt.

Mit zunehmender Wegstrecke, Akzeptanz der touristischen Bedeutung dieses Ortes und aufkommenden Sonnenschein kam Versöhnung in unser Herz. Alles wirkte wie eine perfekte Inszenierung von Natur. Hier und da ein Wasserfällchen, dort ein paar Fische im glasklaren Wasser und dazu herbstbunte Blätter an den Bäumen.

Oder IST das die Natur? So schön, so perfekt, so schmeichelnd?

“Die Plitvicer Seen sind einfach Hammer“, wie Finn gestern kommentierte.

Und alles ist perfekt organisiert. Perfekte Wegeführung auf Bohlen aus Kastanienholz, ein Bötchen für den Short Cut und ein Unimog Transfer zurück für die Lauffaulen.

Ja, so kann man das machen! 1,5 Millionen Menschen pro Jahr wollen dieses wunderschöne Schauspiel der Natur sehen. Und zahlen gerne dafür. Würden sie auch für den Erhalt der Natur vor ihrer Haustüre zahlen?

Wir haben nach gewanderten 12 km erstmal einen Kaffee im Pappbecher genommen, sind in unsere Shuttle gestiegen und haben Umsatz im Restaurant gemacht.