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Karlsbad, Hans-Heiling-Felsen und Loket

Veröffentlicht: 06.08.2023

Im 19. Jahrhundert traf sich hier die Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur und heute fuhren auch wir in den bekannteste Kurbad Tschechiens.


Karlsbad

 

In Karlsbad gibt es zwölf 40°C bis 73°C warme Heilquellen, die für Bade- und Trinkkuren verwendet werden.


Schlangenquelle


Geschützt in verschiedenen reich verzierten Kolonnaden können die Besucher sich selbst einen Becher für eine Trinkkur abfüllen.


Marktkolonnade


Auch wir hatten eine Thermoskanne mit Becher und leere Trinkflaschen dabei.


Parkkolonnade


Nach den ersten Kostproben wurde uns aber sehr schnell klar, dass wir uns wohl kein Heilwasser mitnehmen würden...


Mühlbrunnkolonnade


Den metallisch-salzige Geschmack mochten wir überhaupt nicht.


Marktkolonnade


Ich probierte tapfer das Wasser jeder Quelle, an der wir vorbeikamen, aber der Geschmack besserte sich leider nicht...


Post


Eine besondere Thermalquelle ist der "Sprudel", bei der pro Minute 2000 Liter Wasser in einer 12 Meter hohen Fontäne aus dem Erdinneren schießen.


Quelle Sprudel


Geschmacklich überzeugte sie uns allerdings auch nicht.


Thermalquelle


Die Architektur der Stadt, in der viele Häuser aus der Zeit des Jugendstils und Historismus zu sehen sind, gefiel uns allerdings sehr gut.


Karlsbad


Nur das Kursanatorium Thermal mit seinen 16 Stockwerken fiel etwas aus dem Rahmen mit seinem Grau sozialistischer Baukultur aus den 1970ern.


Kursanatorium Thermal


Wir spazierten entlang der Teplá, die durch das Kurzentrum Karlsbads fließt, bis zum Kaiserbad.


Kaiserbad

 

Ursprünglich war es den königlichen und fürstlichen Geschlechtern vorbehalten.


Karlsbad


Auch heute schien uns Karlsbad ein eher teurer Ort zu sein, in dem viel teuere Entspannung angeboten wird.


Elisabeth-Bad


In einem Ratgeber für Badegäste las ich, dass auch Bewegung während der Kur wichtig sei. Ein beliebtes Ausflugsziel in der Natur für Kurgäste sind die Hans-Heiling-Felsen, zu denen wir uns nach unserem Stadtbummel auf den Weg machten.


Hans-Heiling-Felsen


Die Wanderung von Karlsbad wäre 11 km pro Strecke lang gewesen, weshalb wir mit unserem Wohnmobil auf den Wanderparkplatz fuhren, der auch immerhin noch etwa 3 km von den Felsen entfernt war.


Wanderung zu den Hans-Heiling-Felsen


Auf dem Weg regnete es leider immer wieder, aber der Weg war geteert und gut ausgebaut.


Hans-Heiling-Felsen


Bei den Felsen gab es ein Restaurant, in dem wir uns bei Kaffee und Strudel für den Rückweg stärkten und dabei von der Terrasse die Felsformationen betrachten konnten.


Hans-Heiling-Felsen


Wären wir noch 7 km weiter gewandert, wären wir nach Loket gekommen, das wir als nächstes anfuhren.


Loket


Über der Stadt erhebt sich die Burg Loket, in der Kaiser Karl IV. als Kind von seinem Vater gefangen gehalten wurde.  Die Streitigkeiten zwischen seinen Eltern hatten sich so zugespitzt, dass Karls Mutter sich auf der Burg vor ihrem Ehemann Johann von Luxemburg mit ihren Kindern versteckte. Johann eroberte schließlich die Burg mit einer List, schickte seine Frau fort und ließ seinen Sohn für zwei Monate in den Kerker werfen.


Burg Loket


Karl IV. kehrte dennoch als Erwachsener wieder an diesen Ort zurück und nutzte sie auch als Jagdschloss.


Burg Loket


Der Legende nach entdeckte er bei einer Jagd eine Thermalquelle und gründete daraufhin die Stadt Karlsbad an dieser Stelle.


Blick vom Burgturm auf Loket


Wir sahen uns die Burg auch von innen an. Es gab verschiedene kleine Ausstellungen: zum Beispiel einen Meteoriten, der einst in den Burggraben gefallen war, oder eine Ausstellung zu Folter und Strafen im Mittelalter, die sehr anschaulich in den Zellen der Burg dargestellt wurden.


Burg Loket


Ab 1822 würde aus der Burg ein Gefängnis, dessen Zellen sich über mehrere Stockwerke erstreckten und teilweise zu besichtigen sind.


Burg Loket


Der Rundgang war etwas verwirrend, weil es so viele Ein- und Ausgänge gab, aber keine wirkliche Ausschilderung. So irrten wir etwas durch die Burg, bis wir wirklich alle Teile der Ausstellung gefunden hatten.


Loket


Anschließend sahen wir uns noch das Städtchen mit seinem schönen Marktplatz mit Rathaus und Pestsäule ein wenig an.


Rathaus Loket


Dort steht auch das Hotel "Zum weißen Ross", in dem Goethe seinen 74. Geburtstag gefeiert hat. Dabei bat er um die Hand der erst 19jährigen Baroness Ulrike von Levetzow, wurde aber abgelehnt. Danach kehrte er nie wieder nach Westböhmen zurück...


Hotel "Zum weißen Ross" Loket


Dabei hatte er noch 1807 über Loket (deutsch Elbogen) geschrieben: "Heute waren wir in Ellbogen, das über alle Beschreibung schön liegt und sich als ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten lässt."

Antworten (1)

Joe
Schöner Beitrag!

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