Veröffentlicht: 26.07.2023
Die Nacht hatten wir schon auf dem Wanderparkplatz an der Macocha-Schlucht verbracht, um am nächsten Morgen früh zu dem Startpunkt unserer Höhlentour im Mährischen Karst aufzubrechen.
Die Punkva-Höhlen sind schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts für Touristen zugänglich und alle Wege darin sind gut ausgebaut.
Die Höhlen sind bei Besuchern sehr beliebt: Es werden viele der einstündigen Touren angeboten, die aber schon früh ausgebucht sind. Wir hatten unsere Tour schon sechs Wochen vor unserer Fahrt gebucht und bekamen die letzten zwei Tickets am Morgen.
Die Tour war wieder einmal nur auf tschechisch, aber dieses Mal gab es keine Informationen in anderen Sprachen. Also begnügten wir uns damit, die Formationen in der Höhle zu bestaunen und der Masse zu folgen.
Die Punkva-Höhlen bilden ein insgesamt 30 km langes und verzweigten Labyrinth von Grotten und Gängen, von denen wir natürlich nur einen kleinen Teil sahen.
Einen Teil des Weges durch die Höhlen legten wir in einem Boot zurück. Unser Bootsführer erklärte auch einiges und schien sehr lustig zu sein: Die anderen Mitfahrenden lachten häufig über seine Witze, die wir leider nicht verstanden.
Auf dem Hinweg hatten wir die etwa 35 Minuten lange Strecke zu den Höhlen ausgewählt. Zurück zum Parkplatz an der Macocha-Schlucht wollten wir uns etwas mehr Zeit lassen und wählten einen längeren Weg.
Wir kamen auch an einigen weiteren Eingängen zu Höhlen vorbei, die allerdings nicht so groß und ausgebaut waren wie die touristisch erschlossenen.
Als wir wieder an der Macocha-Schlucht angekommen waren, gingen wir noch zu den beiden Aussichtspunkten.
Von hier könnten wir auf die Stelle blicken, an der wir auf unserer Tour zuvor gestanden hatten.
Die Macocha-Schlucht entstand durch den Einbruch einer Gesteinsdecke der Höhlen.
Unsere Fahrt ging weiter in die zweitgrößte Stadt Tschechiens und Hauptstadt Mährens: Brünn (Brno).
Wir unternahmen nur einen Versuch, einen Parkplatz in der Nähe der Innenstadt zu finden. Dann fuhren wir ein paar Kilometer weiter und parkten an einem Stausee, von wo eine Straßenbahn direkt ins Zentrum fuhr.
Dann starteten wir unseren Rundgang durch die Innenstadt, der uns über den großen Freiheitsplatz mit imposanten Häusern und vielen Restaurants und Cafés führte.
Weiter ging es durch das kuriose Portal des Rathauses in einer der nächsten Straßen: Eines der Türmchen ist ganz schief. Meister Pilgram, der es 1511 anfertigte, soll angeblich zu wenig Lohn erhalten und sich mit dem krummen Bau gerächt haben.
Vom Rathaus gelangten wir zum Krautmarkt, dem größten Platz der Stadt. Dort fand gerade der tägliche Markt statt.
Ein paar Schritte weiter erklommen wir den Petersberg mit dem Dom St. Peter und Paul.
Auch das Kapuzinerkloster ist nicht weit entfernt. Dort gibt es eine unterirdische Gruft, in der mumifizierte Adlige und Mönche zu sehen sind.
Wir entschieden uns aber, lieber an der frischen Luft zu bleiben und schlenderten noch etwas weiter durch die Straßen der Altstadt.
Zuletzt gingen wir noch zum Spielberg, der direkt neben der Altstadt liegt.
Auf dem 288 Meter hohen Berg befindet sich die Zitadelle. Die Festung wurde im 13. Jahrhundert erbaut und später weiter ausgebaut.
Einst war sie Sitz der Markgrafen von Mähren und beherbergt heute verschiedene Museen.
Von der Zitadelle gingen wir zurück zur Straßenbahnhaltestelle und fuhren wieder zu unserem Wohnmobil.
Wir fuhren noch weiter bis zu dem kleinen Weinort Boretice, wo wir bei der Weinstube des Weingut Jedlicka zu Abend aßen und einige leckere Weine der Region probierten.
Damit wir auch beide den Wein genießen konnten, durften wir auf dem Parkplatz der Weinstube übernachten.