Veröffentlicht: 09.09.2022
Es soll regnen und zwar nicht kurz, sondern stundenlang, so vierundzwanzig.
Als Schönwettercamper ziehen wir also weiter ins Hotel. In Jajce bleiben wir in einer Suite, tatsächlich mit getrenntem Wohn- und Schlafzimmer. Von Jajce sehen wir nicht viel am ersten Tag, da es so stark regnet, dass meine Schuhe trotz Schirm nach einer halben Stunde klatschnass sind. Wir gehen essen, nichts besonderes, und schauen danach rund drei Stunden fern, krass.
Am nächsten morgen ist nur noch grau und wir gehen noch ein wenig in der Stadt spazieren. Ich lese bei Stanišić, dass sich Tito während des Krieges mit seinen Leuten in Jajce in einer Höhle versteckt hatte und fast erwischt worden war.
Außerdem wollen wir Lamm zum grillen kaufen. Nachdem wir nach Jagjetina fragen, versucht uns der Metzger etwas auf Bosnisch zu erklären. In unser verwirrtes Gesicht fragt er "Verstehen Sie Deutsch" und fährt mit astreinem badisch oder kurpfälzisch gefärbten Idiom fort. Er erklärt, dass er nur noch ganze Lämmer verkaufe. Lamm hätte sich preislich fast verdoppelt ( von 5 Euro auf 9 Euro pro Kilogramm ) und das wäre für die Leute hier ein Problem. Also wieder nichts, wir kaufen Kalbskoteletts "Des kanscht grille". Und wir dachten, wir würden in Bosnien ständig Lamm essen....