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Elche, ENDLICH Elche!

Veröffentlicht: 05.07.2023

Heute war der Tag gekommen, wir werden Elche sehen. Nach über fünf Wochen in Skandinavien und zig Warnschilder vor Elchen am Straßenrand reicht es.

Nach einigem Recherchieren fanden wir den Viltgarden, da muss es jetzt einfach klappen. Louise geparkt und siehe da, es schaute uns auch schon ein erster Elch entgegen. Kurze Zeit später durften wir den stolzen Kerl füttern. Es gibt hier ein riesiges Gehege, in dem ein Bulle und eine Kuh mit ihren zwei Kälbern wohnt. Der Besitzer ist ein fanatischer Elchfan, hat die Kuh selbst aufgezogen und kümmert sich intensiv um die Tiere. Die Kuh mit ihren beiden kleinen Kälbern ließ sich auch noch blicken und war äußerst hungrig und schlabberte uns alles vorsichtig aus den Händen weg.

Elche sind äußerst scheue Tiere und im Gegensatz zu den Rentieren oft nicht im Rudel unterwegs. Auf offener Fläche laufen sie bis 60 km/h schnell, können aus dem Stand gut über 1,80 m hohe Hindernisse hüpfen (1,80 m ist auch ungefähr ihre Rückenhöhe) und verlieren ihr Geweih einmal im Jahr. In den Sommermonaten wächst es mit bis zu 2 cm/Tag nach, Wahnsinn. Der Grund, warum man Elche insbesondere von Verkehrsunfällen kennt, liegt in ihrem eingeschränkt ausgeprägten Sehvermögen. Sie orientieren sich an hell und dunkel, das erklärt das Laufen in der Dämmerung Richtung Autoscheinwerfer. Was besonders faszinierend war, Elche riechen nicht; auch nach anfassen und füttern rochen die Hände nach nichts.

Nach einem Film über Elche, nutzten wir die vielen weiteren tollen Dinge hier aus, wie Stelzenlaufen, Bogenschießen und Axtwerfen. Wir waren neben einer deutschen Familie die einzigen hier und es machte richtig Spaß, alles hier auszuprobieren. Nach einer Mittagsstärkung beschlossen wir, auf eine seiner Wanderungen zu gehen. Er erklärte uns den Weg und das Prinzip, entweder sind da Schilder oder orangefarbene Markierungen an Bäumen, kuckt einfach gut. Alles klar, good luck, meinte er. Wie er das wohl meint? Beim Entdecken eines Elchs?

Wie auch immer, wir entschieden uns für die Wanderung hoch zum See, von dort aus soll man einen tollen Blick auf das Umland haben. Da waren auch schon die ersten Wegweiser und auch immer mal wieder Markierungen an den Bäumen. Ist auch sehr hilfreich, denn einen Wanderweg gibt es nicht, man läuft einfach querfeldein.

Ab und an gab es mal eine herausfordernde Stelle, aber stets entdeckten wir den nächsten orangefarbenen Punkt irgendwo. Der Blick von oben auf das Umland war wie versprochen großartig. Irgendwie wurde es aber danach von Punkt zu Punkt herausfordernder, den nächsten zu finden. So lief einer so lange in verschiedene Richtungen, bis ein nächster Punkt gesichtet wurde. Nun setzte auch noch Regen ein. Bald fanden wir gar keinen Punkt mehr, irgendwo im nirgendwo ohne Weg. Zum Glück waren wir nicht in einem Funkloch und konnten Google Maps zur Hilfe nehmen, also los, querfeldein in Richtung auf der Karte eingezeichneten Feldweg. Diesen erreichten wir glücklicherweise kurze Zeit später.

Jetzt üben wir uns in einer neuen Erfahrung, Klamotten und Schuhe trocknen im Camper und so nass, wie die Schuhe sind, wäre das sogar im Schuhtrockenraum herausfordernd.

Trotz der zum Ende hin missglückten Wanderung ist es ein super netter Betreiber, der hier mit viel Leidenschaft seinen Traum verwirklicht, herzhaft über unsere Wandererzählungen lachte und versprach, morgen die Markierungen zu erneuern. Good luck für ihn, dass er den Weg findet! ;-)

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