Veröffentlicht: 20.06.2023
Eigentlich wollte ich früh raus und schon mal mit dem Rennrad runter nach Geiranger und wieder hoch, soll mit den Ausblicken auf den Fjord auch eine sehr schöne Strecke sein; so der Plan. Beim Aufwachen hüpften allerdings Regentropfen auf Louises Dach und bei nasser Straße eine Spitzkehrenabfahrt pflege ich zu meiden.
Von oben war schon sichtbar, dass ein Kreuzfahrtschiff in den Fjord eingelaufen war. Dann los runter, uns das Spektakel anschauen. Emsig fuhren die Bötchen hin und her und brachten die Passagiere an Land. Da kam auch schon ein weiterer Kahn an, der durfte ganz vorne im Fjord anlegen und die Passagiere konnten über eine Brücke aussteigen. Von einer Minute auf die andere war das kleine Dörfchen voll mit shopping-, ess- und fotowütigen Kreuzfahrttouristen. Viele der Touris waren nummeriert (selbstklebende Sticker auf ihren Oberteilen) und regelmäßig hörte man die mit Nummerntafeln bestückten Guides ihre Nummern ausrufen. Überall sammelten sich Gruppen, Busse fuhren ein und chauffierten bestenfalls gleichnummerierte Teilnehmer zu den Sightseeingpunkten rund um Geiranger. Neben spazierenden Touris quälten sich auch doppelstöckige „Hop On Hop Off“-Busse die Straßen der anliegenden Berge hoch und runter.
Uns war das ziemlich schnell alles viel zu viel und wir ergriffen die Flucht, also, quälten uns die ersten Kilometer gleichfalls durch die total vollen Straßen. Nach einigen Kilometern war dann Gott sei Dank das Gröbste vorbei und ich durfte mit dem Rad weiter. War das eine Wohltat, alleine auf dem Rad einfach nur den Berg hochfahren.
Ziel war erstmal das auf 1030 M. ü. M. gelegene Djupevatn. Am Straßenrand zeigte sich immer mehr Schnee und es wurde deutlich kälter. Der See oben war größtenteils noch zugefroren, zum Teil zeigten sich offene Stellen, die hellblau im Schnee schimmerten, herrlich anzusehen.
Zum Glück stand da auch Louise und ich hüpfte schnell rein, aufwärmen. Eigentlich war der Plan, noch weiter hoch bis Dalsnibba, 5 km und 450 hm. Der Wind blies und die Wolken hingen an den Berggipfeln fest. Als die ersten Regentropfen auf der Frontscheibe zu sehen waren, lud ich das Rennrad ein und verzichtete auf die gebührenfreie Fahrt hinauf. Für motorisierte Fahrzeuge ist die Straße gebührenpflichtig, als Fahrrad hätte ich diese umsonst befahren dürfen.
Weiter ging die Fahrt wieder talwärts, vorbei an Seen und einsamen Landschaften. Ein Platz in der Natur hörte sich laut App vielversprechend an. Nachdem Della Louise gekonnt über den Huggelweg ans Flussufer gefahren hat, stehen wir nun direkt an diesem und es ist einfach nur mega schön; da hat die Röschti noch besser geschmeckt als sonst!