Maria-und-Geralds-Reiseblog
Maria-und-Geralds-Reiseblog
vakantio.de/maria-und-geralds-reiseblog

Das Altiplano-Hochplateau (Bolivien)

Veröffentlicht: 04.09.2023

Das zweite Kapitel unserer Reise beginnt mit einer Nachtbusfahrt von Cusco nach Puno auf die peruanischen Seite des Titicaca Sees. Mit über 3.800m Seehöhe ist er das höchste schiffbare Gewässer der Welt.

Dort lebt das indigene Volk der Uros auf künstlich erbauten, schwimmenden Schilfinseln im See. Insgesamt gibt es ca. 120 solcher Inseln, auf denen jeweils zwei bis vier Familien leben. Wir besuchten eine dieser Inseln und wurden herzlich von den Menschen begrüßt. Sie zeigten uns wie sie in diesen schwierigen Bedingungen lebten und gaben uns Einblick in ihre Kultur.

Nun ging es weiter über die Grenze nach Bolivien nach Copacabana, ein kleines eher touristisches Dorf am Titicaca See. Von dort besuchten wir die Isla del Sol, wo nach der Geschichte die Inka-Kultur geboren wurde (Inka - Kinder der Sonne) und auch die Isla de la luna. Auf der Bootstour zu den Inseln hatte man eher das Gefühl man würde ein Meer befahren nicht einen See, denn man konnte das andere Ufer in der Ferne nicht einmal erkennen.

Von einem kleinen Berg in Copacabana (knapp 4.000m) konnten wir zum Ausklang des Tages den spektakulären Sonnenuntergang über dem See genießen, der mit seiner glatten Oberfläche wie ein Spiegel wirkte.

Nach zwei Tagen fuhren wir weiter mit dem Bus in die ebenfalls sehr hoch gelegene Stadt La Paz (ca 3.700m). So wie jede Großstadt ging es hier sehr geschäftig zu, aber uns gefiel es hier. Trotz der Armut sind die Bolivianer sehr freundliche und angenehme Menschen.

La Paz war umringt von gewaltigen, schneebedeckten über 6.000m hohen Bergen, was für eine beeindruckende Kulisse sorgte. Was gibt es besseres um diese zu bewundern als eine abendliche Fahrt mit den typischen Transportmitteln der Stadt, den Telefericos (Gondeln).

Bolivien ist reich an Kultur und Geschichte, deswegen besuchten wir einen ganz besonderen, archäologisch wertvollen Ort. Nicht weit vom Titicaca See entfernt liegt die Ausgrabungsstätte Tiwanaku und Puma Punku. Dieser Ort gilt als eine der ältesten Stätten von Südamerika und gibt der Wissenschaft bis heute viele Rätsel auf (auch über das tatsächliche Alter wird immer noch gestritten). Die Tiwanaku-Kultur hat dort einen Tempelkomplex aus dem harten Vulkangestein Andesit und Sandstein erbaut, der natürlich nach dem Kosmos ausgerichtet war. Die Steine wurden mit einer Präzision bearbeitet, welche alle anderen Kulturen auf diesem Kontinent in den Schatten stellt. Wir waren sprachlos als wir die perfekt geschliffenen und kunstvoll verzierten Werke sahen. Sie wirkten beinahe schon maschinell gefertigt und bis heute hat man keine Ahnung wie diese alte Kultur das geschafft hat. Für diese Leistung war ein großes Wissen in Mathematik, Geometrie und Astronomie notwendig und Werkzeuge die seiner Zeit weit voraus waren. Neben magnetisierten Steinen fand man auch Schriftzeichen die eigentlich ins alte Ägypten und Mesopotamien gehörten. Ein wirklich erstaunlicher Ort, den wir nach langer Vorfreude endlich besuchen durften.

Antworten

Bolivien
Reiseberichte Bolivien