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Tag 5 - Puente la Reina nach Estella

Veröffentlicht: 18.04.2024

Es wird irgendwie zur Gewohnheit, dass ich als letztes aufstehe und die Herberge verlasse. Nach 300m erreiche ich aber eine Bäckerei in der ich frühstücke. Danach geht es über die Brücke der Königin, die extra für die Pilger erbaut wurde. Eine Tradition sagt, dass wenn man barfuß über die Brücke geht, es Glück für den weiteren Camino gibt. Da ich aber keine Schmerzen im linken Fuß habe, beschließe ich mal lieber nicht den Schuh wieder auszuziehen. Auf dem Bild auf der Brücke sind Kat aus England und Viky aus Spanien. Mit ihnen gehe ich die ersten Meter, bevor ich mich absetze, weil ich irgendwie heute ziemlich zügig unterwegs bin. Ich unterhalte mich ein paar mal mit Pilgern, aber immer nur kurz und dann ziehe ich weiter. Nach einer halben Stunde sehe ich eine Gruppe von Pilgern an einer Wegegabelung. Dort steht auf einem Wegstein das es in 2 Richtungen weitergeht. Bisher war es relativ klar ersichtlich, aber jetzt weiß keiner so richtig, wo es weitergehen soll. Ein kleiner Pfad geht in Richtung eines Waldes. Der andere etwas größer an Feldern weiter. Ich entscheide mich vier Männern, auf dem kleinen Pfad zu folgen. Es geht in eine ziemlich bewuchert und unberührte Landschaft und dort schlängelt sich der Pfad teils sehr steil bergauf und bergab. Kurze Zeit später komme ich in ein sehr altes Bergdorf mit kleinen Straßen und sehr alten Steinhäusern. Es fing an zu regnen, so stark wie bisher noch nicht, aber es verging wenig später wieder. An einer weiteren Gabelung stand ein Schild mit "Paradise loading" und man sah schon blütende Blumen. 50m dahinter war wie ein kleiner Spot mit Tischen und Stühlen unter Olivenbäumen und dort konnte man sich gegen eine Spende Wein, Wasser oder Snacks nehmen. An einem Baum hingen viele Dinge, die Pilger dran gehangen haben. Anschließend ist der restlichen Weg von Mais- und Rappsfeldern gesäumt und vereinzelt kommen dir ersten Weinreben zum Vorschein. Es ging durch mehrere sehr kleine und alte Dörfer und heute vor allem über sehr viele Brücken. Den letzten Kilometer gehe ich mit Tom aus Indien. Tom hat ziemliche Probleme mit seinem Knie und der Hüfte. Das kommt durch die Abstiege, da er ohne Stöcke läuft und somit viel mehr Druck aushalten muss. Ich glaube er wird es nicht schaffen und wird entweder mehrere Tage Pause einlegen müssen oder gar komplett aufgeben müssen. Mal schauen wie es ihm morgen früh geht. Gegen 14Uhr erreichte ich schon Estella und heute übernachte ich hier in der Städtischen Herberge. Tom ist heute mein Nachbar und somit bin ich wirklich darauf gespannt, ob er morgen laufen können wird. Bei einer Runde mit anderen Pilgern durch den Ort drehen sich die Gesprächsthemen um die Vorbereitung auf den Jakobsweg. Wie hätte man sich darauf vorbereiten können? Viel laufen? Gym? Viel wandern? Der Camino ist so vielseitig, so viele unterschiedliche Untergründe, so viele Steigungen und Gefälle. So richtig darauf vorbereiten oder es trainieren kann man glaube ich nicht. Das bestätigt auch ein Italiener, der in den Bergen lebt und sehr viel in den Bergen unterwegs ist. Es ist halt was ganz anderes, wenn man diese Belastung nicht nur für 1-2-3 Tage hat, sondern über Wochen. Das beste Training für den Camino ist es, den Camino zu laufen. Auf seinen Körper zu hören und es langsam anzugehen, um sich nicht zu überstrapazieren. Adva aus Israel macht es so. Sie läuft jeden Tag nur um die 15km, weil bei mehr ihr Körper anfängt zu streiken. Jeder geht seinen Weg und jeder in seinem Tempo. 
Mit ein paar anderen Pilgern habe ich Essen im Supermarkt gekauft und wir machen eine Art Buffet mit verschiedenen Sachen und Brot in der Herberge. Anschließend steht Kartenspielen auf dem Abendprogramm. 
Morgen geht es dann weiter und das Tagesziel ist "Los Arcos". 


Kosten des Tages: 

Unterkunft 9€ ohne Frühstück 

Frühstück 3,80€

Verpflegung auf dem Weg 11€

Abendessen anteilig 5€

Antworten (2)

Corinna
Bis morgen in Los Arcos. Viele Grüße

Tita Maru
Hoy ha sido un día duro, pero tú lo has resuelto bien, reto conseguido. Me alegro que tus pies vayan mejor, sigue cuidándote, peregrino. Buen camino. Espero tus noticias de mañana .

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