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Tag 22 - Villadangos del Paramo nach Astorga

Veröffentlicht: 05.05.2024

Die Unterkunft heute Nacht war ein Reinfall. Es sind zwar 4er Räume, aber alle Räume und auch die Bäder sind oberhalb von 2m komplett offen. Sobald jemand aufgestanden ist, haben dir Bewegungsmelder alle Lichter in der Unterkunft eingeschaltet. Wenn jemand aufs Klo oder duschen gegangen ist, hat man natürlich auch alles gehört. Ich war so oft wach und hab so schlecht geschlafen, wie bisher in keiner Nacht. Ab 4!!!!! Uhr haben die ersten Leute angefangen sich fertig zu machen. Um 6:30uhr bin ich dann auch aufgestanden, hab kurz was gefrühstückt und bin dann los. Ich habe mich schon direkt für den Regen heute gewappnet. Die neue Regenhose ist sehr gut. Die erste halbe Stunde auf dem Weg, ist es noch einigermaßen trocken. Es nieselt nur ein bisschen und es nicht zu kalt heute. Der Regen ist mittlerweile stärker geworden und der Wind weht am morgen ziemlich stark und so mache ich nach 2 1/2 Stunden eine kleine Pause in Hospital de Obrigo. Als ich in die Bar rein komme, treffe ich auf Giuliano. Den "Mr. Camino" aus Italien. Er begrüßt mich sehr herzlich und obwohl er schon los wollte, wartet er, bis ich meinen Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit gegessen habe. Als wir dann gemeinsam los gehen, erwischen wir 5 Minuten mit nur leichtem Nieselregen. Nachdem wir die Ortschaft verlassen haben, geht es rund 20 Minuten über einen matschigen Feldweg bis zur Landstraße, auf oder an der wir die nächsten Stunden laufen werden. Der Regen ist mittlerweile sehr stark und es macht heute gar keinen Spaß zu laufen. Wir machen uns aber ein bisschen über die leere lustig, da wirklich nur ganz vereinzelt mal Pilger auf dem Weg sind. Die meisten sitzen wahrscheinlich schon bei einem Bier im Restaurant, weil sie bei diesem Wetter nicht weiterlaufen. An einer Tankstelle starken wir uns kurz mit einem Kaffee. Meine Jacke und die neue Hose sind top. Aber über die Ärmel und dem Gesicht wird die Kleidung darunter trotzdem etwas nass. Von den Schuhen brauchen ich gar nicht erst anzufangen.... Nachdem wir weitergehen kommen wir in eine gefährliche Situation. Plötzlich quert ein Rudel wilder Hunde die Landstraße und versperrt uns den Weg. Erst waren wir uns unsicher ob es Hunde oder Wölfe sind, aber sie waren zu groß und zu kräftig, um Wölfe zu sein. Das erkannten wir dann aus ca. 100m Entfernung sicher. Einzelne Hunde wären kein Problem, aber dieses Rudel wirkte schon aggressiv und stellte eine wirkliche Gefahr dar, da sie für Angriffe auf Menschen in der Gegend bekannt sind. Wir überlegten, ob wir umdrehen und zurück zur Tankstelle laufen. Alleine wäre ich auf jeden Fall wieder zurück.Dann querten sie aber nach 1-2 Minuten wieder auf die andere Seite der Landstraße. Giuliano hatte seinen Stock in der Hand. Ich nahm meine so in die Hand, dass ich sie im Zweifel gegen die Hunde einsetzen könnte. Wir näherten uns erst relativ langsam, beobachteten die Hunde aus dem Augenwinkel, um den direkten Blickkontakt zu meiden. 2 der Hunde beobachteten uns direkt. Die restlichen waren dahinter in den Büschen. Als wir auf deren Höhe waren, beschleunigten wir unseren Gang deutlich. Immer noch beobachtet von den Hunden... Als wir dann nach 100-150m zurückblickten, waren wir erleichtert, dass sie uns zwar immernoch beobachteten, aber nicht hinter uns her kamen. Noch zwei, drei mal nach hinten geschaut, dann entspannten wir uns wieder. Der Weg ging weiter im starken Regen. Überflutete Wege. Matsch wenn es Feldwege waren... Es war eher eine Leidensweg. Komplett durchnässt kamen wir in Astorga an. Ich buchte mir am Ortseingang ein Hotel, weil ich meine Sachen bis morgen wieder trocken kriegen muss und ich war mir sicher, dass auch die Sachen im Rucksack, trotz Regenschutz nass sein mussten. Giuliano verabschiedete sich, weil er noch 6km weiter geht. Im Hotel angekommen, kriege ich eine Suite. Das letzte Zimmer was noch verfügbar war. Ich habe mich dann in der Dusche ausgezogen, den Rucksack komplett ausgeräumt und dann eine Ewigkeit in der Massage-Dusche verbracht. Anschließend noch alles auf Heizungen gelegt und/oder geföhnt. Da habe ich auch noch ein bisschen Arbeit vor mir heute, bis alle Sachen wieder trocken sind. Später geh ich irgendwo noch was essen, wenn ich wieder trockene Kleidung habe und ansonsten steht nur Entspannung auf dem Programm. So viel Luxus hatte ich lange nicht mehr. Es ist warm, ich habe sehr viel Platz, die Dusche ist der Hammer. Ich glaube ich geh später nochmal duschen 🤣Alleine und in Ruhe schlafen 🙏🙏🙏
Morgen möchte ich am liebsten einfach hier bleiben. Aber es wird weitergehen. Die eigentliche Route morgen geht nach Rabanal del Camino, in 20km Entfernung. Mal schauen was ich mache. Heute soll es noch Gewittern, es ist der Wetterumschwung, bevor es ab morgen für die nächsten Tage nur noch sonnig wird und die Temperaturen deutlich steigen werden. 
Kosten des Tages: 
Unterkunft 86€Frühstück in Spende enthalten Verpflegung auf dem Weg 6€ Abendessen ??
Antworten (2)

Cristi
Disfruta de la habitación y buen descanso. 😘

Tita Maru
Eres muy valiente caminando con tanta lluvia. Ahora a descansar, campeón!!!! Cuídate mucho peregrino. Buen camino. Hasta mañana. Todos los días espero tu historia

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