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Durch den Monsun... (hoffentlich) der Sonne entgegen...

Veröffentlicht: 09.01.2017


Wer hat noch nich... Wer will noch ma!!?. .. Auf zur 7. Runde... Los geeeeeht's...

Heute is der 8. Januar und wir befinden uns im sogenannten VIP-Bus, der uns non-stop nach Bangkok bringen soll... VIP deshalb, weil nur 24 Sitze verbaut sind, diese Sitze fast komplett nach hinten zu einem richtigen "Bett" umklappbar sind und man dementsprechend komfortabel reist.



Snacks & Getränke sind inkludiert, sowie eine Toilette auf der unteren Etage am Start.

Die Fahrt geht so an die 16 Stunden (eher mehr)... 😑

Hier sitzen wir nun seit knapp 90 Minuten, ... weit sind wir allerdings noch nicht gekommen...

Wir haben eben nämlich am eigenen Leib erlebt, zu was die Natur fähig is. 😵

Seit meinem letzten Blogeintrag is viel passiert.

Quasi ab der Minute, als ich ihn hochgeladen habe, Land unter!!

Mega Unwetter.

Der Himmel wurde schwarz.

Wind aus gefühlt allen Richtungen.

Regen, der auf den Ozean und unsere Haut peitschte...

Wir haben es gerade noch in unseren Bungalow geschafft, bevor wir komplett durchnässt waren.

Wir schmissen uns aufs Bett und schauten bei weit geöffneter Tür gebannt dem Treiben draußen zu.

Lauter Donner.

Blitze.

Plötzlich Stromausfall.

Wir haben unsere Hand vor Augen nicht mehr gesehen.

Wir kannten das olle Wetter ja aus den vergangenen Tagen, aber DAS hier war n anderes Level.

Wir schlossen die Tür lieber und schliefen kurz darauf schon ein...

Da wir uns unverhofft und ungewohnt früh in die Nacht verabschiedeten, waren wir natürlich sehr früh wach schon.

Ich glaube, es war noch vor um halb 6.

Wir beschlossen, zum Strand zu gehen.

(Zuerst entfernten wir (also Jule) natürlich die schon obligatorische Kröte aus dem Haus...)

Es war windig, aber regnete nich.

Dafür war der Wind relativ kräftig und das Meer sehr unruhig.






Aber aufgrund der frühen Uhrzeit hatten wir den Strand für uns.




Nur ein paar Krebse waren wach und ärgerten sich vermutlich darüber, dass ich all ihre Versuche, sich Löcher zu buddeln, torpedierte.

Ich wollte die unbedingt fotografieren und sie waren eher kamerascheu...


Der Rest der Insel schlief noch.

Der Sand war total warm. 

Ebenso das Wasser.

An den umliegenden Bergen und Felsen hingen die dicken Wolken fest.



Dichter Nebel umgab sie.

Das war echt schön irgendwie....

Da wir spürten (und natürlich sahen), dass das Wetter noch nicht fertig gespielt hatte, dachten wir, wir schwingen uns mal lieber nochma schnell aufn Roller, um zum nahegelegenen 7eleven zu fahren... (diese SupermarktKette gibt es in Thailand überall)... Wir mussten uns schließlich mit Fressalien eindecken. 🍉🍌🍞🍱🍭🍫 Denn unser Resort-Restaurant hat vergleichsweise hohe Preise... 💰

Die Straßen waren glatt und ich musste vielen Ästen ausweichen.

Aber zum Glück war es nicht weit.


Also Süßkram für ein halbes Vermögen gekauft und zurück ins Resort.

Perfektes Timing.

Denn als ich den Scooter abstellte, fing es von Neuem an.

Regen, Sturm, grauschwarzer Himmel.

Alles nass und eklig.

Und so blieb es.

Den ganzen Tag.

Die ganze Nacht.

Bis jetz noch.

Wir saßen gestern quasi fest.

Nix ging mehr.

Der Regen wurde stärker.

Er wurde schwächer.

Aber er wollte sich einfach nicht ergeben.

Wir saßen den ganzen Tag auf der Restaurantterasse und beobachteten die Wellen und den Regen, der einfach nicht weniger wurde...

Außerdem hatten wir netten Smalltalk mit nem deutschen Pärchen, deren kleine Tochter sooo bezaubernd war...

Irgendjemand hat wohl infolge des Sturms sein Boot verloren.



Denn das führerlose Gefährt wurde angespült und von Einheimischen rausgefischt an unserem Strand.

Es trieb kopfüber im Meer und wir hoffen natürlich, dass es dem Besitzer gut geht...

Gegen 18 Uhr ließ der Regen kurz nach und wir nutzten die Gunst der Stunde.

Wir wollten unbedingt die raue See hautnah erleben.

So hohe Wellen kannten wir noch nicht.

Zumindest auf diesem Trip war es das erste Mal....

Also Badesachen an und hopp- rin in die Brandung! 🌊

Dit war witzig und die Strömung echt nich ohne.😎

Wir waren natürlich vorsichtig und sind ausschließlich vorne geblieben. 😇

Die Temperatur des Wassers war total angenehm und aufgrund der Dämmerung und des Nebels um uns rum war das Licht wirklich einmalig.

Danach begaben wir uns zur Nachtruhe.

Wieder einmal. :)

Aber was willste och anderet machen beim Monsun und dessen Auswirkungen, wa!?

Heute morgen waren wir wieder vor dem Hahn wach. 💪

Und apropos Hahn: 🐓

Ich sag euch.

Der kräht ja nich wie deutsche Hähne.

(Und die können schon krass nerven).

Nee, die Hähne hier krähen natürlich auf Thai!! 🙄

Das klingt schrecklich seltsam.

Als wären sie im Stimmbruch.

Total abgehakt.

Und tonal einfach extrem schief.

Jedenfalls haben wir heute gesiegt und waren schon auf, bevor er wieder losgelegt hat.

Wobei... wenn ich's mir recht überlege, hab ich ihn heute morgen gar nicht gehört? 🤔

Na vielleicht wurde er ja vom Blitz erschlagen oder von der Flut krähend mitgerissen.

Gott bewahre.

Der arme Hahn. 😏

_________________________________

Gut. Also jedenfalls mussten wir heute unsere Rucksäcke packen, wozu wir gestern zu faul waren und uns mental darauf einstellen, die Insel zu verlassen.

Pünktlich zum Abschied gab es dann erneut Stromausfall.

Die Chefin des Resorts sagte uns, dass aufgrund des Sturms vor dem Nachmittag wohl auch nichts mehr gehen würde....

Na ja. Um halb 11 sollte der MiniVan uns zur Fähre bringen und vom Festland dann weiter nach Krabi, wo wir dann in den großen Bus umsteigen sollten...

Mir kurzer Verspätung also Richtung Fähre.

Dazu mussten wir einmal quer über die Insel und konnten die Verwüstungen sehen, die das Wetter hinterlassen hat.

Große entwurzelte Bäume.

Geröll auf der Straße.

Überall zerstörte oder umgekippte Schilder.

Umgestoßene Gerüste.

Freiliegende Dächer.

Reißende Bäche, wo vorher nichts war.

... Wir wussten ja, dass es schlimm sein musste... Aber SO!?

Wir mussten eine ganze Weile im Stau stehen, bis wir endlich auf die Fähre durften.

Und von dort ging es schnurstracks von einem Unwetter weg ins noch größere.....


...Obwohl es noch früher Nachmittag war, war es um uns rum fast wie Nacht.


Der Regen, der uns schon zuvor begleitet hat, wurde wieder stärker.

Die Straßen hatten sich in Flüsse verwandelt.

Aquaplaning. Schlechte Sicht. Wasserfallartige Bordsteine. Und laut Jule sogar Wasserfontänen, die aus Gullis schossen...

Also einerseits war ik froh, nich der Fahrer zu sein.

Andererseits wurde der vollbesetzte Van im Sturm wie n Spielzeugauto hin und her "geschleudert" und das Bremsen funktionierte im "Fluss" natürlich nicht mehr so gut wie auf trockenen Straßen.

Also da gibt man doch sehr ungern die Kontrolle ab....Waren wirklich creepy Momente dabei heute...

Doch das is alles nix im Vergleich zu dem, was danach geschah!! 😱

...Leute!... Freunde!... Familie!... Boys!...Girls!...Fremde!...Bekannte!..

Meine Damen und Herren...

Das nun Folgende wird aus Sicht einer überlebenden Augenzeugin und nach bestem Wissen und Gewissen geschildert:

Wir kamen also irgendwann nach über 4 Stunden auf dem Busbahnhof an.


Der Regen genauso stark wie zuvor.

Sturmfluten (von den Dächern kommend) ausweichend, bahnten wir uns einen Weg ins Trockene...



Wir wussten kurze Zeit später, wo unser Bus abfahren würde.

Also besorgten wir uns schnell noch ein paar Snacks und setzten uns in die einzige trockene Halle, um dort zu verharren.

Von dort konnte man nach draußen... und die Neugier trieb mich natürlich hin.

Auch hier hatte sich der Weg in einen Fluss verwandelt.


Alles Mögliche trieb auf dem braunen Wasser.

Plastik, Glasflaschen, Äste ganze Mülltüten, ... Ihr erinnert euch an den Fluss in Bangkok, den ich mal erwähnt habe?? Genau SO müsst ihr euch das vorstellen ;)

Es war echt interessant, das zu sehen.

Denn ich hab Wasser noch nie so schnell steigen sehen.

Eben war in der Mitte der Straße noch ne Markierung, plötzlich war nichts mehr von ihr zu sehen.





Die Kakerlaken krabbelten in Todesangst die Wände hoch.


Und wo man eben noch langlaufen konnte, stand plötzlich bis zum Knöchel alles unter Wasser...


Doch damit nicht genug.

Denn das spielte sich alles draußen ab und man fühlte sich relativ sicher.

Falsch gedacht.

Wir haben es gar nicht kommen sehen... Wie soll ich es erklären.. Jeder von euch weiß vermutlich, wie es aussieht, wenn nach der Ebbe die Flut einsetzt!?

Man denkt vielleicht anfangs, man könne es abschätzen, von wo das Wasser kommt und frühzeitig reagieren,... bis man umzingelt von Wasser is...

Und genau SO spielte es sich ungefähr ab... Wir waren umgeben vom schlammigen Wasser!!

Quasi von einer Minute zur nächsten stand der gesamte Busbahnhof unter Wasser!!!



Es kam von allen Seiten.

Alle retteten sich und ihr Gepäck auf Tische und Stühle.



Vorsichtig wateten die Menschen (und wir) durch die braune fließende Masse.




Draußen stieg das Wasser immer höher. 

Spinnen und große Kakerlaken, die sich nich rechtzeitig retten konnten, rangen in den Fluten mit dem Tod und wir passten genau auf, wo wir hintraten. :)

Ständig berührte irgendwas Undefinierbares unsere Füße und wir waren eigentlich ganz froh, dass wir aufgrund des dunklen Wassers nicht sehen konnten, was es war...

Alle waren irgendwie geschockt über das Ausmaß.

Man bekam mit, wie ein paar Touristen aufgeregt am Telefon darüber berichteten.

Niemand hatte mehr Schuhe an... Und wer doch, musste sie wohl auswringen hinterher.


Ich hab sowas noch nie erlebt.

Diese Gewalt, die dahinter steckt.

Nirgends gab es mehr eine trockene Stelle.

Das war so surreal.

Und ist es noch!

Wir hörten, dass andere Busse aufgrund der Wetterlage nicht fuhren und die Leute zusehen müssen, wie sie bis morgen die Zeit totschlagen... , wir hatten allerdings Glück.

Unser Bus fährt.

Oder schleicht.

Wie sitzen seit mittlerweile 4 Stunden hier drin und sind immer noch nicht weit gekommen.

Ausnahmezustand auf den Straßen Südthailands.

Das sind keine Pfützen mehr.

Ehrlich.

Das sind große Seen.

Flüsse.

Ströme.

Uns wurde heute morgen von einem Dude erzählt, ein Einheimischer hätte wohl zu ihm gemeint, das hier sind die schlimmsten Unwetter seit über 30 Jahren.

Und ich kanns mir wirklich vorstellen.

Auf der Nachbarinsel war es noch schlimmer.

Das Wasser in den Bungalows soll teilweise bis zum Dach gestanden haben.

Es gab Tote und Millionen-Schäden in der gesamten Region bis hoch nach Bangkok.

Nichts ging mehr.

Kein Flug.

Keine Fähre.

Kein Bus.

Das Wetter spielt verrückt.

(Und eigentlich is um diese Zeit kaum 1 Regentag im Monat zu verzeichnen...)

Ich bin echt geflasht von all dem.

...und bin froh, dass wir jetz (hoffentlich) der Sonne entgegen fahren und dass es uns gut geht...

☀🔙🙏

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Nachtrag.

Nach über 22 Stunden in Bussen unterwegs, haben wir endlich die Hauptstadt erreicht.

Der Regen begleitete uns leider die gesamte Fahrt über.


Ich kann das Geräusch nicht mal mehr hören.

Und ich hab vergessen, wie die Sonne sich anfühlt.

Sooo lange is es her...


......................................




In Bangkok angekommen, schnappten wir uns ein überteuertes TukTuk und ließen uns durch dem Regen zur Khaosan Road fahren.


Wir mieteten uns n billiges Zimmer und schauen seit dem im Netz nach, wo in Südostasien die Sonne sich versteckt hat, um ihr nachzureisen.

Das Wetter macht es einem echt schwer, seine gute Laune beizubehalten.

Also...wohin es uns auch verschlägt die nächsten Tage ...

Ihr werdet die ersten sein, die es erfahren! ✌





Ende. 

Antworten (2)

Peg de
Krass was ihr da so erlebt...Ich hoffe ihr findet schnellstmöglich die Sonne und könnt eure Reise genießen. Ich denk an euch und passt gut auf euch auf😘

Daria
Holt die regenschirme raus ladys . Da ist ja hier in Berlin besseres Wetter 😅😅

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