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Campingplatz "El Bahira" und San Vito Lo Capo

Veröffentlicht: 22.04.2024

"Sahara-Staub" kam also in dem Moment mit dem Regen runter, als wir von Cortigliolo nach San Vito Lo Capo fuhren. Ihr seht am Bild, wie unser Auto aussah - in Wirklichkeit aber noch viel schlimmer xD weil's auf dem Bild gar nicht richtig rüber kommt.

Die Fahrt dauerte nur eine halbe Stunde und als wir dort ankamen, hatte der Regen auch schon aufgehört. Ich verpasste glatt die "Abfahrt" zum Campingplatz, weil die von der Hauptstraße fast parallel abbog, nur eben nach unten, während die Hauptstraße eher nach oben ging. Na gut, hätte ich einfach schneller geschnallt, was auf dem darüber stehenden großen Schild steht, hätte ich sie nicht verpasst ;)

Und diese Zufahrt - welche allein zum Campingplatz führt - war an sich schon der Hammer, weil es ebenfalls eine sehr schmal geteerte Straße mit den üblichen süditalienischen Schlaglöchern war. Ausweichen ging dort auch nur mit "ab in die Botanik". Aber das Wellenbrecher-Geräusch und die Aussicht waren grandios!

Am CP angekommen, sollten wir uns einen der für Zelte ausgewiesenen Stellplätze aussuchen. Die waren hauptsächlich "oben" am Fuße des Bergs oder ein paar ganz unten, fast direkt am steinigen, unbegehbaren Strand. Unbegehbar, weil a) er eben nur aus unförmigen Felsen bestand und b) es so windig war, dass die Wellen einen sowieso nicht ins Meer gelassen hätten. Aber gerade wegen des Wetters war mir eh nicht nach schwimmen zumute ;)

Wir entschieden uns aufgrund der Ungestörtheit, dass wir einen der Plätze unten nehmen. Die "oberen" Plätze waren eh fast komplett belegt, einige davon auch mit Wohnwagen, die offensichtlich schon seit Monaten niemand mehr betreten hat. Auf die anderen Stellplätze durften wir nicht mit Zelt, was ich in dem Zusammenhang auch etwas merkwürdig fand. Aber ok...

Wegen des sehr steinigen Bodens hatte ich echte Probleme, die Heringe in den Boden zu bekommen. Dabei waren es schon stabilere Heringe, als man bei einem billigen Zelt dabei hat. Gut, dass genug große Steine herumlagen, mit denen man die nicht ganz versenkbaren Heringe stabilisieren konnte.

Es war sowas um die 11 Uhr, als wir mit dem Aufbau fertig waren und der Weg zum einzig geöffneten Waschhaus war dementsprechend etwas weiter weg den Hügel hinauf. Wir brauchten immer noch DRINGEND eine Dusche, doch die blieb uns erstmal verwehrt. Denn an diesem Vormittag wurden die - auch hier nur außen befindlichen - Duschen repariert. Das hieß in dem Fall, dass jede Dusche einen neuen Duschkopf bekam (sehr löblich!) und das Münzsystem in Gang gebracht werden musste.

Leider hat das wohl nicht auf Anhieb funktioniert mit dem Münzsystem, weshalb wir fast halbstündlich nachfragten, wann denn die Duschen wieder funktionierten. Es hieß dann eben "wissen wir nicht genau" - typisch italienisch? Hm...

Wir waren ja noch - ohne genaue Uhrzeit - mit meinen Bekannten aus Custonaci verabredet. Aber so komplett ungeduscht und verschwitzt wollten wir da nicht hin. Also hat der Herr von der Rezeption nach dem 3. oder 4. Nachfragen wegen der Duschen gesagt, dass im Waschhaus bei den Toiletten auch eine Duschkabine mit Warmwasser ist, die zur Zeit noch ohne extra Münzeinwurf genutzt werden könne. "Toll!" dachte ich mir; das hätte er mir auch bei der ersten Nachfrage mitteilen können -.- Ich hatte nämlich wirklich nicht darauf geachtet, weil es für mich aussah, als wären da nur Toilettenkabinen. Wenn man nach oben geschaut hätte, hätte man die Boiler gesehen ;)

Ich ging also erstmal ausgiebig duschen - tat das gut! Naja, "ausgiebig" heißt bei mir 10 statt 6 Minuten oder so etwas um den Dreh ;) Danach schickte ich meinen Sohn zur Dusche. Er kam zurück und meinte, dass bei den Männern nur Kaltwasser kommt - hmpf... Peter (unser Travel-Buddy) bestätigte das; er selbst hat dann einfach kalt geduscht. Das konnte ich meinem Pubertier natürlich *nicht* zumuten - also musste er noch warten - leider.

Wir trafen uns dann am Nachmittag mit meinen Bekannten an dem "Aussichtspunkt" direkt oberhalb der Abfahrt zum Campingplatz. Der Aussichtspunkt ist in dem Fall einfach nur ein langgezogener, geräumiger Parkplatz. Aber gut. Wir fuhren dann gemeinsam nach San Vito Lo Capo rein. Eine recht kleine Stadt ganz oben links am Zipfel von Sizilien. Wir parkten an der Hauptstraße und liefen dann runter in Richtung Strand. Es war - für mich immer noch total unerwartet und ungewöhnlich - ruhig, kaum Menschen auf der Straße und die meisten Geschäfte, die in der Hauptsaison wahrscheinlich schon brechend voll wären, waren geschlossen oder nur schlecht besucht.

Was auf Sizilien scheinbar üblich ist: Es gibt dort öfter mal so "Self-Service"-Kiosks oder wie auch immer sie heißen. Das sind im Prinzip nur "halbe Häuser" oder Ausbuchtungen an Häusern, in denen dann 3 bis X Automaten stehen. Es ist immer mind. 1 Kaffeeautomat und mehrere Getränke- und Snack-Automaten aufgestellt, an denen man allerhand Getränke bekommt, die ich so aber auch nicht in einem großen Lebensmittelmarkt gesehen habe. Für meine bekannte Familie war es schon Tradition, dass man sich dort etwas holt - quasi etwas besonderes für die Kinder meiner Bekannten, die gerade mal 13, 7 und 4 Jahre alt sind.

Wir gingen dann weiter zum Strand und was soll ich sagen? Ich war von dieser Schönheit ein bisschen überwältigt! Vielleicht auch, weil außer uns gerade keine Menschenseele am Strand war ;) aber sooo schön! Klares Wasser, feiner Sand, die Berge im Hintergrund, Die Bucht schön rund.

Wir waren ja 2021+2022 im Sommer am CP "Pra d'elle Torri" in der Nähe von Venedig. Der Platz ist toll, aber das Meer war da nicht ansatzweise so schön klar!

Es war zwar immer noch recht windig, aber wir genossen die Zeit am Strand. Ich hielt noch meine Füße ins kalte Wasser (ja, Ende März ist das Wasser noch echt kalt!) und konnte den Blick kaum abwenden - ich könnte ewig aufs Wasser starren bei diesem Karibik-Flair <3

Bald war die Sonne aber komplett hinter den Häusern und hinter dem nächsten Hügel verschwunden und es wurde echt frisch mit dem Wind. Wir gingen zurück zum Auto und verabredeten uns mit unseren Bekannten für den nächsten Tag, denn wir wollten ja die wenigen Tage, die wir zusammen hatten, auch zusammen verbringen und uns auch von ihren Sizilien-Erfahrungen inspirieren lassen.

Peter, mein Sohn und ich haben uns auf dem Weg noch auf die Suche nach was Essbarem gemacht, was gar nicht so einfach ist, wenn man vor 19/20 Uhr Hunger bekommt ;) Fast alle Restaurants und auch "Trattorias" machen Siesta - das bedeutet, dass es bis meistens 19 Uhr nichts zu holen gibt. Letztendlich haben wir mehrere Läden abgeklappert. Entweder ganz geschlossen oder "geschlossene Gesellschaft". Am Ende sind wir dann in einem Fischrestaurant in Castelluzzo eingekehrt, das offensichtlich etwas gehobener (aber nicht ganz Schickimicki) war. Ich hatte gar keinen großen Hunger, aber wenn man zwischen "antipasti, primi piatti e secondi piatti" wählen muss, sucht man sich eben nur eines aus ;) Ich hatte Calamari mit gegrilltem Gemüse. Zugegeben, man wäre von den Calamari allein satt geworden. Jedoch hab ich gemerkt, dass ich nicht mehr als 5-6 Stück essen sollte, weil es mir danach einfach nicht mehr schmeckt. Das war aber wohl auch der Qualität der Zubereitung geschuldet. Ich sage nicht, dass ich sie besser hinbekäme, aber sie waren doch leicht zäh und nicht die besten Calamari, die ich je gegessen hätte.

Einen Batzen Geld ärmer aber satt fuhren wir zurück zum CP. Da der Wind nochmal stärker wurde und ich echt ein bisschen Angst hatte, dass wir mit dem Zelt weg fliegen, musste ich das Vordach runter machen. Das wäre sonst für den Wind zu viel Angriffsfläche gewesen, wenn er drunter her "packt" und möglicherweise das Zelt abhebt.

Fun-Fact: Man beachte beim Zelt-Foto das "Fundament" der Laterne ;) Einfach ein paar Steine, bisschen Zement druffjekippt und fertig.

Wir schliefen natürlich ein, aber es war echt laut, weil die Böen zwischendurch ganz schön an unserem (Luft-)Zelt gerüttelt haben.

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