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# Tag 26 - 28 Kommissar Dupin ermittelt ...

Veröffentlicht: 15.05.2023

Wir nähern uns der Heimat des bretonischen Ermittlers DUPIN, der ja in der Hafenstadt Concarneau seine Heimat hat. Und ich lese jetzt seinen 3. Fall, in dem es um die Interessenskonflikte im Land des Salzes geht. Doch davon erst später mehr.

Zunächst haben wir noch den westlichen Punkt am Pointe du Raz vor uns. Wir befinden uns mittlerweile im Departement Finistère.

Lange Sandstrände im Süden, kleine Badebuchten im Norden, und im Westen eine wilde, schroffe Felsenküste mit sanften Heidelandschaften: So abwechslungsreich ist der Finistère, der westlichste Zipfel der Bretagne.

Für die Römer war diese abgeschiedene Region das „Ende der Welt“, eben finis terrae.

Unsere letzten deutschen Campingnachbarn aus dem Allgäu gaben den Tip, auch die benachbarten Cap`s anzusteuern. Die sind mindestens ebenso schön und nicht so überlaufen.

Der Weg zum Aussichtspunkt ist schon früh ausgeschildert und die einzige Zufahrtstraße endet schließlich an einem großen Parkplatz mit Schranke - und Zahlautomaten. Man kann hier mit dem Wohnmobil auch über Nacht stehen bleiben, für 15,- €, aber ohne jegliche Versorgung. Hinter uns folgte schon der nächste Reisebus mit Touristen. Da die ersten 15 Minuten frei sind, konnten wir gleich kehrt machen und den Weg zum benachbarten Cap Van suchen. Dabei ging es erstmal abenteuerlich auf engen Straßen hinunter - die Steilküste ist hier etwa 80 Meter hoch. In der Senke präsentierte sich ein Strand mit zwei Hotelkomplexen (waren noch geschlossen). 

Auf der anderen Seite ging es dann genauso wieder hoch, denn das Cap Van liegt natürlich auch 80 m höher und verfügte über eine gut angelegte Parkfläche - ohne Schranke und Zahlautomaten.

Steilküste pur

Eine Wanderung entlang der Steilküste bei gutem Wetter (!) konnte mit einigen schönen Ausblicken aufwarten. Außerdem immer in Sichtweite - das Cap du Raz, wo es bestimmt genauso aussieht. Die wilde Steilküste der Bretagne ist hier besonders ausgeprägt. Der Atlantik peitscht gegen die Küste und zeigt die Kraft der Natur. 

mit Sonne

Nachdem der Wind uns schön um die Nase geweht ist, wollen wir nun einen Platz für die Nacht suchen. Es sollte gern ein Platz mit Ausblick sein und möglichst frei. Der Vorteil des Wohnmobils mit eigener Versorgung besteht ja nun in der Unabhängigkeit, überall stehen zu können - wenn denn keine Verbotsschilder oder hinderliche Höhenbalken die Durchfahrt einschränken. Diese Barrieren sind inzwischen an vielen Hotspots installiert, um die Wohnmobile fern zu halten. Allerdings sind wir noch in der Vorsaison und die Balken sind meistens noch nicht aufgelegt.

Und dann finden wir unseren Platz - etwa 20 km entfernt vom Cap, die Steilküste ist nicht mehr ganz so steil und es gibt auch Strandabschnitte. Und vor allem - ein Parkplatz ohne Balken und ohne Verbotsschilder. Es steht zu so früher Stunde zwar noch kein Wohnmobil dort, also fangen wir an. Mit etwas Skepsis - wir werden von einer Anwohnerin argwöhnisch beäugt. Da geht ich doch gleich mal hin: Bonjour, c`est possible de rester sur le parking pour la nuit?

Sie ist nicht begeistert aber sie kennt das Spiel. Eigentlich sollte der Platz mit Balken abgesperrt werden. Ist er aber noch nicht. Verbote gibt es auch keine. Und wenn das erste Wohnmobil steht, kommt auch bald das nächste. Kaum ausgesprochen, biegt tatsächlich der nächste Camper auf den Parkplatz ab. Sie zuckt die Schultern und ergibt sich dem Schicksal, dass auch heute wieder die "weiße Flotte" vor ihrem Haus steht.

Platz für die Nacht

Ok, dann richten wir uns mal ein und genießen den Ausblick. Und der ist phänomenal. Als die Flut kommt und das Wasser bis an die Küste stößt, hat man durch die Scheibe den Eindruck, dass man mitten im Wasser steht.

Am Abend kommen noch zwei Mobile, so dass wir zu viert stehen. Die Franzosen säubern und öffnen erstmal ihre Austern, die es wohl gleich auf den Teller gibt. Interessiert sehe ich mir das an. Man kann die also auch im Womo essen.

Unser Essen mit einer guten Flasche Rotwein ist auch super, führt nur zu schnell einsetzendem Schlafkoma. Man sollte nicht mehr so spät essen.

Womo Diner
yeah

Am nächsten Tag geht`s nun aber nach Concarneau, der Heimat vom Kommissar Dupin. Der hat mit seinen Büchern schon einen gewaltigen Werbeeffekt für die Region entfacht. Viele Deutsche kommen her, um sich auf die Spuren der Ermittlungen zu begeben. Ich lese ja gerade den 3. Fall, der sich mit den Intrigen und Machenschaften bei der Salzgewinnung im benachbarten Guerande beschäftigt. Und tatsächlich vergleiche ich die Orte im Krimi mit unserem Standort und wo das so alles stattfindet. 

Concarneau liegt am Wasser und wird von einem großen Hafenbecken geteilt. Die Attraktion ist die "ville close", eine Insel im Hafenbecken, auf der sich die Altstadt mit Gassen und allerlei Restaurants, Souvenirgeschäften und Boutiquen befindet. 

Unser Stellplatz liegt auf der anderen Seite des Hafenbeckens direkt an einer Sportanlage. Und wie es der Zufall so will, genau neben einer Sporthalle, in der gerade Handballtraining stattfindet. Das örtliche Team HB Sud 29 scheint in der Region erfolgreich zu sein, das Training sah jedenfalls gut aus und die Männer spielen in der Oberliga (so wie der HC Bremen).

Vom Stellplatz führt ein Fußweg entlang der Wasserkante zu einer Fährstelle, die für 1,- € auf die ville close übersetzt. Perfekt.

Concarneau Altstadt

Entspannt durchstreifen wir die Altstadt, um danach über die Brücke in die eigentliche Stadt Concarneau zu gelangen. Hier direkt am Hafen gegenüber der Altstadt entdecken wir das L´amiral und müssen dort auf jeden Fall etwas trinken.

L´Amiral - das Lieblingsrestaurant von Commissaire Dupin

Die restliche Stadt ist eher unspektakulär und wir kehren zurück in die alte Festung mit der Altstadt. Nach einigen weiteren Besichtigungen von Boutiquen und Spezialitätengeschäften gibt es kein Halten mehr und die Karamellbonbons und süßes Gebäck müssen mit.

Süsswarenparadies


Jetzt haben wir uns aber auch eine Pause verdient, die sich am besten mit einer kleinen Mahlzeit verbinden lässt - Fish and chips mit einer Flasche Cidre auf einem Sonnenplatz im Lokal "La porte au vin".

Cidre - das Lieblingsgetränk der Bretonen

Am nächsten Tag geht`s weiter die Küste herunter. Wir wollen mal wieder auf einen Campingplatz und die Vorzüge von größeren sanitären Anlagen genießen. Im Süden verfügt die Küste über große Sandstände und im Golf de Morbihan hat sich die Pariser Gesellschaft eine feine Landschaft für ihr Ferienhaus und Zweit - Wohnsitz geschaffen. Dort ermittelt auch gerade Dupin im Umfeld der Salzbarone und den Interessen der Großkonzerne.

Wir finden im Ort "La Trinité sur mer" den Camping de la Baie, der auch mit der ACSII Rabattkarte kooperiert und finden einen herrlichen großen Platz. Der Camping liegt direkt am Strand von Kervillen, wo es auch ein Strandlokal gibt - geöffnet.

Ansonsten ist auch hier noch Vorsaison. 

Trinité sur mer ist bekannt durch seinen sehr großen Yacht - Hafen. Hier liegen die Schiffe dicht an dicht. Außerdem sind hier Liegeplätze für einige der großen Katamarane und Trimarane, die als Weltumsegler in großen Regatten einen Ruhm besitzen.

sails of change
Yachthafen trinité sur mer

Es ist Samstag und wir genießen den Platz. Die nächsten Tage werden wir hier bleiben.

Am Sonntag scheint auch richtig gut die Sonne. Das ist die Gelegenheit. Rennrad raus und die Sonntagsrunde fahren - das habe ich die letzten 4 Wochen nicht gemacht. Es ist die erste Ausfahrt mit dem Rennrad.

Meine Streckenplanung hab ich mir eingeprägt und los geht`s. In Küstennähe ist noch viel Verkehr, als ich dann ins Landesinnere abbiege wird es ruhiger bis einsam. Die Landschaft hat einige Hügel zu bieten und so cruise ich voller Freude durch den Sonntag - bis ich nach dreieinhalb Stunden und 84 km wieder zurück bin. War doch mehr als ich dachte.

La trinité sur mer hat eine große Promenade, die wir am Nachmittag rauf und runter wandern, um dann um 19 Uhr (vorher machen die Restaurants nicht auf) im La Quaie einzukehren und auf den Sonntag und Muttertag auswärts zu speisen. Und da haben wir auch das richtige Lokal ausgesucht  - klein aber fein. Natürlich geprägt von Fisch und Krustentieren. Am Nachbartisch wurden wieder Austern geschlürft. Die Versuchung wächst. Wenn nicht hier, wo dann - einmal müssen wir sie probieren.

Speisekarte

Unsere Mahlzeit war dann aber doch die Empfehlung des Tages.


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