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# Tag 18 Auf den Spuren von Jack Sparrow und der White Pearl

Veröffentlicht: 07.05.2023

Freitag, 05.05.

Der nächste Hotspot der Bretagne liegt nur knapp 50 km entfernt – die Hafenstadt Saint Malo.

Im Mittelalter soll das wohl der Hafen der Freibeuter und Piraten gewesen sein und die französische Krone hat das toleriert (wenn da man nicht der eine oder andere Dukate geflossen ist).

Saint Malo liegt an einer Bucht, die von vielen Hafenbecken geprägt ist. Beherrscht wird die Kulisse von der "Korsarenstadt" mit Festung, die direkt an der Wasserkante und vor den Hafenbecken liegt.

Hier hat also Käpt`n Jack Sparrow mit seiner White Pearl gelegen und auf die englischen Schiffe im Kanal gewartet – oder war das an einer anderen Stelle?

Piratenschiff

Die Anfahrt und Suche nach einem geeigneten Stellplatz ist schwierig. Es gibt nicht so einen richtigen Kracher, so dass wir uns für den Großraumparkplatz "Paul Feval" an der Pferderennbahn (Hippodrome) entscheiden. Das ist ein "Park and Ride" Platz der auch für Wohnmobile zur Übernachtung ausgewiesen ist. Kostenpunkt: 7,50 € für 24 Stunden.

Und der Hammer: mit dem Parkticket kann man die Buslinie 2 bis zur Endstelle Intra Muros am Tage der Gültigkeit des Parktickets fahren. Und vor dem Parkplatz ist auch noch eine Entsorgungsstelle. Das ist doch mal was erfreuliches.

Der Blick auf die Wetterkarte lässt nichts gutes erahnen. Durch die kurze Anfahrt ist es noch früh am Tag und die Aussichten für heute Nachmittag sind noch die besten. Und auf dem Großraumparkplatz ist es auch nicht wirklich gemütlich.

Also, Buslinie 2 gesucht und ab in die Touristenströme. Nach knapp 15 min hält der Bus direkt vor dem Eingang zur "Intra Muros" der Altstadt von Saint Malo. 

Raus aus dem Bus, rein in die Stadt

Die wurde im Krieg komplett zerstört und hinterher so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut. Dadurch sieht man hier zwar die alten Festungsanlagen und die dicken Mauern, die Häuser im Stadtkern haben jedoch keine alte Bausubstanz mehr. Dennoch bietet sich hier ein gelungenes Gesamtbild und es lässt sich vorzüglich in den großzügigen Gassen herumschlendern - mit all den anderen Touristen. 

Saint Malo und die alte Festungsanlage zählt zu den meistbesuchten Orten Frankreichs.

Auf dem Festungswall kann man einmal um die ganze Innenstadt herumgehen, was etwa 1 Stunde (mit Photo Pausen) in Anspruch nimmt.

Das soll mal die erste Aufgabe sein und was soll ich sagen - hinter jeder Biegung öffnet sich ein neues Motiv. Die Altstadt ist von drei Seiten vom Wasser umgeben, so dass entweder die vorgelagerten Festungsinseln oder die Hafenbecken zur geschützten Seite in den Blick fallen. 

... auf der Mauer ...

Irgendwann ist auch gut und wir steigen hinunter und beginnen die Altstadt zu erkunden. Dabei fällt uns auf, dass die Bretonen auch ihre eigene Sprache pflegen - sowohl mündlich als auch schriftlich. Überall steht neben der französischen Schrift auch die bretonische Schreibweise. Die erinnert irgendwie ans gälische oder auch an unsere Erlebnisse in Katalonien, wo auch die katalanische Schriftform allgegenwärtig war.

Und die Bretonen scheinen eine Vorliebe für süße Sachen zu haben. An jeder Ecke werden wahre Kalorienbomben aus überwiegend Butter und Karamell angeboten - frisch aus dem Ofen und noch heiß.

Wir ziehen es dann doch vor, einen Platz in einem der vielen gastronomischen Angebote mit Außenplätzen zu suchen. Und weil mal wieder Tropfen vom Himmel fallen - mit Markise.

Es ist Zeit für einen kleinen Snack in Form eines "Gallettes", einem Pfannkuchen auf Buchweizenbasis mit Auflage. Die gibt es in jeder erdenklichen Form. Meiner hatte schließlich einen Turm aus Camembert, Zwiebeln und Schinken und schmeckte köstlich. Dazu gehört ein Cidre, der hier aus Henkeltassen getrunken wird. Und wir wunderten uns schon immer, dass die Leute soviel Tee trinken. Nix Tee, Apfelwein.

Cidre mit dem hier typischen Trinkgefäß

Unsere weitere Tour durch die Stadt endete schließlich am Stadttor, wo man nochmal gemütlich in einer der vielen Brasseries ein Abschlussbier nehmen musste. 

Im Ausklang des Tages ließen sich auch die vielen Menschen beobachten,- die so vorbei rauschten. Und dabei kam unser beider Wunsch, dass nun mal Schluss ist mit den Besichtigungen und täglichen Ortswechseln. Wir sehnten uns nach einem schönen ruhigen Platz am Meer, wo man mal ein paar Tage die Füße hochlegen kann und die Freiheit des Nichts - tun - müssen genießt. Und das ganze möglichst ohne die Menschenmassen.

Morgen werden wir diesen Platz an der "cote de granit rose" suchen, was eine Fahrt von etwa 160 km bedeutet. Wir müssen auch mal voran kommen, die Bretagne fängt ja grad erst an.

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