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# Tag 17 Le Mont Saint Michel - Im Namen der Rose

Veröffentlicht: 05.05.2023

Donnerstag Morgen am Meer und die Sonne macht sich rar. Das war ja die letzten zwei Tage anders. Da hat sie uns verwöhnt, so dass ich schon darüber nachgedacht habe, ins Meer zu springen. Hab ich mir dann doch verkniffen und lieber den andern zugesehen, die es gewagt haben. Eine Regenfront kommt auf uns zu und wir brechen die Zelte ab. Bei Regen auf 14 qm festzuhängen – das hatten wir schon. Das ist hier aber anders. Die erfahrenen Wohnmobilisten und ihre Reiseblogs ermuntern uns, das eine Regenfront meist nur von kurzer Dauer ist und danach wieder die Sonne scheint – und genau so ist es auch. Als wir losfahren und eine Bucht weiter sind, scheint schon wieder die Sonne. Zu spät, jetzt fahren wir nach Le Mont Saint Michel.

Dieser magische Ort ist einer der meist besuchten Attraktionen in Frankreich und lockt jährlich mehr als 3 Mio. Besucher (und das bei nur 27 festen Einwohnern und einer minimalen Größe). Auf dem Weg nehmen wir noch den einen oder anderen Abzweig ans Meer und lernen die Küste und die grandiosen Sandstrände in den Dünen kennen. Es öffnet sich eine ganz andere Landschaft, als wir sie bisher von der Normandie kennengelernt haben.

Die Sandstrände und die Dünen sind so weitläufig, dass die Orte und Städte dabei so klein wirken. Wir finden, dass man hier bei guten Wetter und durchaus einen längeren Strandurlaub verbringen kann.

Aber uns treibt ja das nächste Ziel voran – der Mont Saint Michel.

Le Mont Saint Michel

Dieser Ort wurde auf einem Felsen im Mittelalter erbaut und beherbergt ein Kloster. Durch die Gezeiten wurde der Ort täglich vom Festland abgeschnitten, bis man einen Damm erbaute und so die Touristenströme ungehindert auf die Insel bringen konnte.

Mittlerweile ist auf dem Festland ein riesiger Parkplatz für tausende von Fahrzeugen entstanden, auch ein Bereich für Wohnmobile ist dabei. Zudem ein Campingplatz, mehrere Hotels und Restaurants sowie ein Shuttle Busverkehr für die Überwindung der 3 km vom Festland zum Eingang der Insel.

Der Womo – Parkplatz soll übrigens 25 € kosten, und Übernachtung ist eigentlich nicht gestattet – eigentlich, machen aber alle.

Wir nicht.

Die App Park4night weist auf die Möglichkeit am Rande des Park - Areals hin, wo ein Laden für regionale Produkte seinen Standort hat. Der Laden schließt um19 Uhr und lässt die Übernachtung von Wohnmobilen auf seinem Platz zu, wenn man dort einige Produkte kauft.

Park 4 night - mit Blick

Die beste Ehefrau der Welt drängt auf diesen Platz und wir werden belohnt. Ein Standort in der 1. Reihe mit ungehindertem Blick auf den Mont Saint Michel ist nicht zu toppen. Dafür kaufen wir auch gern ein paar Sachen für ca. 30,- € ein.

Die sehr freundliche Verkäuferin am Stand rät uns, den Hinweg auf die Insel zu Fuß über den Damm zu machen und für den Rückweg die Shuttle Busse zu nutzen, die sind nämlich gratis. Sie ist besorgt, dass es gegen Abend vielleicht ein wenig regnen könnte und das Wasser nicht nur durch die Flut hereindrängt, sondern auch von oben.

Vollkommen ahnungslos machen wir uns auf den Weg und haben vorsichtshalber schon mal die Regenschirme eingepackt.

Es ist mittlerweile 15.00 Uhr am Nachmittag und die meisten Menschen kommen uns entgegen. Sollte es womöglich der richtige Zeitpunkt für den Besuch sein und die Besucherströme ebben ab?

Nicht ganz, wie wir 10 Minuten später feststellen können.

Der Shuttle Busverkehr bringt immer noch unermüdlich Menschen an die Endhaltestelle 400 m vor dem Eingang.

Warum denn das?

Die Antwort merken wir selber, als wir ca. 300 m vor dem Berg anfangen, Photo`s zu schießen und den ganzen Ort ins seinem Umfang festzuhalten.

Wie viele Photos wohl täglich von diesem Ort mitgenommen werden? Wenn jedes Photo ein Sandkorn wäre, welches von dem Berg abgetrennt würde – ich fürchte, der Ort wäre bereits nicht mehr existent.

Aber die Bauherren im Mittelalter haben schon großartiges geleistet, das Kloster und die Unterstadt stehen noch.

Zum Zeitpunkt unserer Ankunft herrscht Ebbe und der Mont Saint Michel (MSM) liegt im trockenen. Die Bucht ringsherum wird als Wattenmeer bezeichnet und es wandern auch tatsächlich unter der Führung von (vermeintlich) ausgebildeten Wattführern einige Gruppen umher.

3 km Fußweg bis zum Eingang

Wir durchschreiten das Eingangstor und treffen erst mal auf eine Einkaufstraße mit Souvenierläden, Creperien und Restaurants – und jede Menge Touristen. Das steigert sich noch, je höher man die Gassen hochsteigt und auf die Nadelöhre trifft.

viel Souvenir

Mont Saint Michel ist definitiv nix für körperlich eingeschränkte Personen oder Kinderwagen. Beides konnte man hier aber trotzdem antreffen.

Die alten Gassen und Gemäuer, der Blick auf das Kloster und die Abtei auf der Spitze des Berges, die Gärten und Aussichtstürme und die heran rauschende Flut – gepaart mit einem kurzen Regenschauer, den wir unter einer riesigen Kastanie abwarten – der Ort ist trotz der vielen Menschen magisch.

Man hat irgendwie das Gefühl, als wenn die alten Mönche hinter den Mauern immer noch in ihren alten Büchern lesen und Sean Connery dem Geheimnis der seltsamen Tode auf der Spur ist - Im Namen der Rose.

Ich möchte mir nur nicht vorstellen, was hier im Hochsommer los ist.

Zurück am Wohnmobil (mit dem Shuttle) erfreuen wir uns diebisch über den Stellplatz. Der Ort verdient die Höchstnote 5 von 5 Sternen.

Neben uns standen noch 5 weitere Wohnmobile an dieser Platz und es war überhaupt keine Problem. Der Platz war nach Ladenschluss ab 19 Uhr mit einer Kette abgesperrt, so dass niemand mehr rauf kam, aber auch niemand runter.

Das ging erst wieder am nächsten Morgen um 10.00 Uhr.

Kleines Fazit des Tages:

Es ist richtig, dass dieser Ort schon eine Besichtigung wert ist. Aber wir haben nun genug von den vielen Menschen und sehnen uns nach beschaulicher Bretagne mit weniger Menschen und viel Landschaft.

Mal sehen, wie es weiter geht.

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