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Ein Tag im Dschungel - und eine Flugbuchung

Veröffentlicht: 20.12.2023

So, dann habe ich doch gestern endlich die laute, trubelige und stickige Stadt verlassen und mich auf den Weg gen Nordosten gemacht. Genau genommen 235 km mit dem Minivan gen Nordosten, um mit einmal Umsteigen nach 6 Stunden am Rande des Taman Negara Nationalparks anzukommen. Taman Negara ist natürlich malaiisch und heißt übersetzt Nationalpark. Kreative Namensgebung auf jeden Fall. Dafür ist er einer der ältesten Laubregenwälder der Welt, dessen Alter auf über 130 Millionen Jahre geschätzt wird, wie Wikipedia zu berichten weiß.

Die Ankunft fand im Regen statt, wie passend zum Regenwald. Allerdings fühlt sich dieser geographisch auch zur Osthälfte der malaiischen Halbinsel zugehörig, auf der zwischen Mitte November und Mitte Januar Monsunsaison herrscht. Umso größer war dafür das Glück, das wir heute hatten: bis auf einen ordentlichen 20-minütigen Monsunschauer hatten wir Sonne mit leichter Bewölkung. Die 30° C und 95 % Luftfeuchtigkeit lassen wir einfach mal außer Acht. Verbracht habe ich den Tag mit einer Gruppe bestehend aus 2 Engländer:innen, 2 Schweizer:innen und 2 Österreicher und wir hatten verschiedene Punkte auf unserem Tagesplan:

1. Wanderung zum Bukit Terisek

2. Canopy Walkway

3. Besuch des Orang Asli Stamms

4. Rapid Shooting

Die Wanderung entpuppte sich dann recht schnell als ein quälendes und endloses Treppensteigen über Stufen jeglicher Höhe, was bei o.g. meteorologischer Bedingungen alles andere als ein Spaziergang war. Dennoch hat sich all die Schinderei gelohnt und wir wurden mit einem großartigen Ausblick über den Nationalpark belohnt. Dass wir es insg. nur auf 334 m geschafft haben, lassen wir nun mal unter den Tisch fallen. Von dort sollte es als nächstes zum Hängenbrücken-Walkway gehen, der jedoch kurzerhand wegen sicherheitstechnischer Mängel geschlossen wurde. Ein bisschen enttäuscht waren wir in jedem Fall, andererseits wissen wir auch nicht, für was es letztendlich gut war.

Nach einem leckeren Lunch in einem der sich am Flussufer des Rio Tembeling befindlichen Floating Restaurants, sind wir zum Besuch der Orang Asli aufgebrochen, was wörtlich „ursprünglicher Mensch“ heißt, also Ureinwohner. Das war entgegen allen Erwartungen („Freilichtmuseum“, „Schauspieler“ und was ich nicht alles in Blogs gelesen hatte) sehr interessant. Diese als Nomaden lebenden Stämme werden von der malaiischen Regierung geschützt und leben u.a. im Nationalpark in primitiven Verhältnissen ihr traditionelles Leben. Sie sind Jäger und Sammler, verdienen sich mit dem Tourismus noch etwas dazu, haben aber auch erst seit rund 6 Jahren zumindest eine Grundschulpflicht. Spannend – eine komplett andere Welt!

Das abschließende Rapid Shooting war die Krönung des Tages. Unser Bootsführer (der ebenfalls dem Stamm zugehörig ist) hat uns gegen bzw. direkt in die Strömung gefahren und dabei mit Freuden unser halbes Boot unter Wasser gesetzt. Doch bei den Temperaturen war das die sehr willkommene Abkühlung und wir hatten zu dritt im Boot jede Menge Spaß.

Insgesamt ein actiongeladener und schweißtreibender Tag, nach dem mir nun auch die Augen schon fast beim Schreiben zufallen. Morgen geht’s mit Boot und Bus weiter gen Westen in die Cameron Highlands, wo mich die hoffentlich saftig grünen Teeplantagen erwarten.

PS: Ach ja, da war ja noch was in der Überschrift mit einer Flugbuchung. Aufgrund unbeständigen Wetters an der Westküste Malaysias sowie Südthailands, habe ich spontan einen Flug nach Bali gebucht. D.h. Weihnachten werde ich nun auf Bali verbringen und für Silvester weiter auf die kleine Nachbarinsel Gili Trawangan übersetzen. ;-)

Antworten (1)

Scampijoe
Wahnsinnig tolle Bilder 🤩

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