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Weltjugendtag Panama 2019 Teil 1

Veröffentlicht: 31.10.2023

Ich hatte das Glück, im Januar 2019 mit einer deutschen Reisegruppe auf den Weltjugendtag der katholischen Kirche nach Panama gehen zu können. Es ist nun zwar schon knapp 5 Jahre her, dennoch hier ein Rückblick.

Mittwoch, 16.1.2019

Um viertel 4 stand ich auf und Mama fuhr mich um dreiviertel nach Nürnberg zum Bahnhof. Um dreiviertel 5 ging dort der Zug nach Frankfurt. Um 7:22 kam der dann und zunächst hatte ich keine Ahnung, wo ich hin müsste. Und aufs Klo musste ich eigentlich auch. Aber dann habe ich den Lufthansa-Check-In Schalter gefunden, wo schon ein anderer Kerl war mit Rucksack und Gepäck. Dem schloss ich mich dann an und er half mir ein bisschen mit dem Gepäck und wo ich hin müsse usw. Bei der Gepäckaufgabe wurde mir gesagt, dass mein Gepäck zwar richitge Maße habe, aber so unhandlich sei, dass ich es am Sperrgepäckschalter abgeben solle.

Auf dem Weg dorthin sahen wir unsere Reisegruppe stehen, zu der ich mich dann auch stellte. Matthias habe ich dann verloren, weil er noch Geld wechseln musste. Dafür habe ich bei unserer Reisegruppe Judith getroffen, die ich schon vom Vortreffen kannte, sowie eine Freundin von ihr namens Janina und noch eine Selma und eine Rebecca. Die sind alle recht nett. Zuerst warteten wir nur, dann ging es zur Handgepäckkontrolle, anschließend mussten wir unseren Reisepass herzeigen und danach setzten wir uns zusammen und plauderten. Eine Monika war auch noch dabei, recht lustig. Wir bekamen eine Art Pilgerausweis und um ca. 10:45 ging der Flug.

Insgesamt hatten wir 12 Stunden Flugzeit und es gab zwei mal etwas zu essen. Neben mir saß ein Tobias und auf der anderen Seite der Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg, mit dem ch mich ganz gut unterhalten habe. Es waren immer mal wieder andere Leute bei ihm gestanden und haben sehr interessante Gespräche geführt, bei denen man schön mitreden konnte. Ein bisschen habe ich AWT gelernt, später dann mit Janina und Judith geratscht, die direkt vor mir saßen und als wir nicht mehr sitzen konnten, haben wir einen Stehkreis gemacht. Dort haben wir noch viele Leute kennen gelernt. Cornelia vom Vortreffen war auch da. Sie ist auch mit mir in einer Kleingruppe, ebenso wie der Weihbischof. Wir lernten Laura und Max kennen und noch viele mehr.

Insgesamt war es ziemlich lustig. Mit Florian Wörner habe ich sogar mal gesungen und so ein Stundengebet gebetet. Zwischendurch habe ich ein bisschen geschlafen, aber höchstens 2 Stunden. Gegen dreiviertel 11 deutscher zeit, also dreiviertel 5 panamaischer Zeit landeten wir schließlich. Bis wir aber draußen waren aus dem Flughafen war es dann schon 18:00 dort. Mit Bussen ging es dann nach Penonome. Dort habe ich die komplette Fahrt verschlafen. Wie fuhren in einem orientalisch anmutenden Bus mit Vorhängen und Bommeln, ziemlich lustig.

Schließlich kamen wir an und es gab einen riesen Empfang in der Kirche mit Sandwichs und einem Spalier für uns, wo sie uns zujubelten, das war schon ein faszinierendes Gefühl. Wir Deutschen waren alle fix und fertig, aber die haben sich so gefreut und gefeiert und Schilder hochgehalten, wer welchen Deutschen willkommen heißt. Dann haben sie uns zunächst begrüßt, dann 4 folkloristische Tänze dargeboten mit Verkleidung und Masken. Anschließend teilten sie uns in unsere Gastfamilien ein. Meine Familie ist recht cool. Die Eltern sind sehr herzlich und die Kinder können Englisch. Mit den Kindern habe ich mich auf Anhieb gut verstanden, mit den Eltern ist es aufgrund der Sprache noch schwieriger. Aber Google Übersetzer regelt. Zusammen fuhren wir noch in ein Fast Food Restaurant, wo wir noch etwas aßen. Und jetzt sind wir bei ihnen zu Hause. Ich schlafe in einem schönen großen Bett in einem schönen großen Zimmer.

Donnerstag, 17.1.2019

Der heutige Tag begann sehr früh, erstens weil ich nicht mehr schlafen konnte (Jetlag) und weil wir gegen halb 8 frühstückten. Dann zeigte mir mein Gastvater das Haus und den Garten, was beides sehr neu und noch nicht fertig ist. Beim Frühstück waren die Kinder nicht dabei, weil es, wie sich abends herausstellte, gar nicht die Kinder waren. Wir verständigten uns via Übersetzungsapp. Unser Treffpunkt war eigentlich 9:45, aber meine Gasteltern bestanden darauf, dass ich schon um 8:00 da sein müsse. Dann war ich halt zu früh und musste ewig warten, aber da lernt man auch Leute kennen und kommt ins Gespräch.

Dann, als alle da waren, mussten wir uns Namensschild-Wäscheklammern machen. Danach gingen wir geschlossen zum Sportplatz. Auf dem Weg begann es zu regnen, aber noch ehe es richtig angefangen hatte, war es schon wieder aus. Dort angekommen spielten wir ein Spiel, wo wir uns gegenseitig unsere Wäscheklammern klauen sollten. Leider war ich ziemlich schlecht, aber Rebecca und Janina auch. Danach wurden wir in Kleingruppen eingeteilt. Irgendwie ist die nicht so geil, da will keiner was sagen. Aber vlt wird das ja im Laufe der Zeit noch. Anschließend sind wir zur Kathedrale gelaufen, wo das WJT-Kreuz und das Marienbild standen. Da war voll Stimmung. Wir sangen, klatschten, tanzten und schließlich gab es sogar eine Polonaise, bevor Jungs aus allen anwesenden Nationen (Panama, Guatemala, Kolumbien und Deutschland) das Kreuz hinaustrugen. Das war cool.

Anschließend gingen wir zum Mittagessen. Vorher war ich schon mit Matthias aus K8 unterwegs gewesen, jetzt mit Theresa und Johannes. Beim Mittagessen gab es dann einen Extratisch für die Band. Wir stellten uns kurz vor und besprachen alles Wichtige. Das Essen selbst schmeckte gar nicht gut, aber ich hatte auch keinen Hunger. Die Bandleute verschwanden bald, also setzte ich mich erst zu Laura, dann zu Judith, Janina und Rebecca. Beim Klo musste ich so lange anstehen, dass außer den dreien kein anderer mehr da war. Sehr nett, dass sie gewartet haben.

Wir gingen zu einer anderen Kirche, nämlich San Antonio, wo Katechese gehalten wurde. Die Band spielte ein paar Songs, aber ich war nicht eingeteilt. Also genoss ich die Katechese – sie war gut und interessant – von hinten an der Wand zusammen mit Janina. Als es aus war, hieß es, wir sollten uns in den Kleingruppen draußen treffen. Der Matthias war schon in seiner Gastpfarrei, ansonsten waren alle da. Dort bekamen wir noch Tauschgeschenke. Das Gespräch war jetzt nicht so spritzig, Johannes und Theresa sind da recht still. Judith unterhielt sich mit dem Weihbischof und Cornelia und Theresa waren die einzigen, die auf meine Impulsfragen reagierten. Aber vielleicht braucht das noch Zeit, bis da alle offener werden. Bis wir uns alle versahen, waren wir an der Kathedrale und jeder ging seinen eigenen Weg, außer Johannes. Also blieb ich bei ihm.

Theoretisch sollte um 4:00 Rosenkranz sein, aber der begann erst um halb 5 und war dreisprachig: deutsch, englisch und spanisch. Wobei aber nur der Vorbeter die Sprache änderte, wir antworteten jeweils in unserer eigenen Sprache. Im Anschluss wäre Gottesdienst gewesen, aber da kam zuerst noch eine einstündige Anbetung. Ich sah nicht vor und kämpfte so dermaßen mit dem Jetlag, sodass ich davon so gut wie nichts mitbekam. Der Gottesdienst dann war schön, aber er stand auch unter der Leitung von Weihbischof Florian Wörner und es war mehr deutsch als spanisch, abgesehen von der Musik, aber das war cool. Am Ende sagen, klatschten und tanzten alle. Da war ich wieder wacher.

Draußen traf ich auf die Gastkinder. Zusammen sahen wir uns die Folklore-Show an und gingen schließlich zu ihnen, ihrer Oma und allen Verwandten nach Hause. Die wohnen mitten in der Altstadt in einem älteren Haus. Dort sollte ich Lias Tracht probieren und mir Kopfschmuck aussuchen, weil ich das anscheinend morgen brauchen würde. Eyra, die Gastmutter, holte mich dann ab und bei ihnen angekommen ging ich zeitig ins Bett. Leider konnte ich den Gasteltern nicht verständlich machen, dass der Gottesdienst morgen schon um 9:00 und nicht um 10:00 stattfinden wird, also werde ich den vermutlich versäumen.

Freitag, 18.1.2019

Der Tag begann für mich um 7:00, wo ich mich herrichtete und Buch schrieb. Um 9:00 würde der Gottesdienst beginnen, zu dem mich mein Gastvater jetzt doch hinfahren würde. Zum Frühstück gab es wieder sehr viel und deftiges Zeug. Dann fuhren wir los. Statt 10-15 Minuten wie normal brauchten wir 25-30, weil überall gesperrt und viel Verkehr und Polizeipräsenz war. Als wir um halb 10 bei der Kathedrale waren, verstand ich, warum: es waren Pilger aus Costa Rica, Brasilien, Guatemala, Polen und noch mehr Ländern da.

Die Messe fand am großen Platz vor der Kathedrale statt, und der war voll. Zelebriert wurde sie von Bischof Cedeno, unserem Weihbischof, einem Bischof aus Südafrika und einem aus einem anderen afrikanischen Land. Ca. 25 weitere Priester saßen daneben. Hauptsprache war spanisch, alles wurde auf Englisch übersetzt und manche Teile fanden auch auf Deutsch oder Polnisch statt. Wir standen mitten in der Sonne, vor uns Kolumbianer, die Nationen bunt durchmischt und die Musik animierte alle zum Tanzen. Der Gottesdienst war eine einzige große Party zu Ehren Gottes. Besonders schön war auch der Friedensgruß mit allen Nationen. Direkt als Auszug quasi wurde die WJT-Hymne gesungen und genau da begann es zu tröpfeln, hörte aber gleich wieder auf. Der Einzug führte durch die Menschenmenge und bei der Gabenbereitung brachten traditionell gekleidete Menschen ihre Gaben in einem langen Zug nach vorne.

Direkt im Anschluss sollte es Mittagessen geben, wozu alle Pilger zur Turnhalle von gestern bzw. zur dazugehörigen Schule gehen sollten. Dort angekommen mussten wir erst mal warten, dazu setzten wir uns in den Schatten. Zwischendurch spielten wir mit anderen Nationen ein Spiel, wo wir uns alle im Kreis aufstellten und im Endeffekt auf Kommando rum hopsten. Außerdem hatte eine ihre Gitarre dabei und alle sangen dazu. Das Mittagessen selber war jetzt nicht soo geil, wieder Reis. Dort habe ich Janina gefunden.

Danach hatten wir freie Zeit. Judith, Rebekka, Janina und ich liefen ein bisschen durch die Stadt, gingen in Läden und ganz kleine Gässchen. Einmal waren wir in einer großen Markthalle. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zum Kirchplatz, wo verschiedene Tänze und Musik dargeboten wurden. Während die anderen 3 auf der Toilette waren, rief mich Eyra an, ich solle unbedingt kommen, Lia sucht mich. Wir haben uns dann schnell gefunden und gingen zusammen Schuhe kaufen. 2 Paar haben sie für mich gekauft in einem winzigen Laden, wo die Schuhe in Plastiksäckchen von der Decke hingen. Mein Gastvater holte mich und ich duschte schnell, bevor Eyra mich frisierte, schminkte und einkleidete. So viel Schminke habe ich noch nie gesehen. Nach ihrer Behandlung sah ich fast aus wie eine echte Panamesin.

Gemeinsam fuhren wir alle wieder in die Stadt, um dort an der Parade teilzunehmen. Das war so, dass einige Deutsche in Panama-Tracht vorne mit den Einheimischen unter beiden Flaggen liefen. Von den Deutschen kannte ich kaum jemanden, aber mit Lara habe ich mich schnell angefreundet. Ich trug die Schuhe, die mir gekauft worden waren und sind ja so unbequem! Nach 10 Minuten taten mir dermaßen die Füße weh. Aber den Zug stand ich durch. Wir mussten dabei immer den Rock festhalten und so tanzen. Auf Dauer ganz schön anstrengend. Dann liefen wir schließlich ins Ziel und ein Feuerwerk ging hoch.

Wir wussten nicht, wie lange die Parade dauern würde und setzten uns auf den Boden (Lara, Maria, Andreas und ich). Aber wir hatten alle Hunger, weswegen wir uns im nächstbesten Geschäft Burger für 2 Dollar kauften. Damit setzten wir uns an den Straßenrand und sahen der Parade weiter zu. Es war mittlerweile 20:00. Aber wir sahen gut hin. Dann kam noch eine deutsche Gruppe – nicht offiziell, aber wir machten halt eine – und der schlossen wir uns an. Das war eine riesen Gaudi. Wir tanzten, ich mittlerweile barfuß und machten Stimmung. Auch danach tanzte ich trotz schmerzender Füße weiter, Schorsch überredete mich. Wir schlossen uns einer Gruppe Deutscher an und gingen zum Konzert auf der Bühne ab. Schließlich kamen auch Monica, Emiliano und Lia und tanzten mit. Das war ziemlich cool. Ein Feuerwerk beendete das Konzert. Und wir gingen zusammen mit Eyra zur Oma, wo ich ein Kreuz bekam und schließlich fuhren wir mit den Kindern heim.

Samstag, 19.1.2019

Wir standen um 6:00 auf, also noch früher, um den Rosenkranz zu beten. Lia, Emiliano und Monica haben extra hier geschlafen. Alle hatten sogar noch ihren Schlafanzug an, außer mir. Danach wurde ich nochmal ins Bett geschickt bis halb 8 zum Frühstück. Es gab wieder traditionelles Essen, sehr gut diesmal. Danach fuhren wir schnell zum Fluss, an dem Karneval gefeiert wird. Den schauten wir schnell an, bevor wir weiter zur Kathedrale fuhren. Dort waren schon alle versammelt. Wir machten Lobpreis und beteten.

Im Anschluss gingen wir zum Sportplatz, denn dort wartete ein sportliches Programm auf uns, also ein Fußballturnier. Auch ich spielte mit, zusammen mit Janina, Andreas und zwei anderen, deren Namen ich vergessen habe. Keiner von uns hat jemals Fußball gespielt, aber lustig war es und wir verloren auch nur 2:0 gegen ein Team aus Kolumbien. Und zwischen den Spielen wurde immer wieder getanzt. Aber das Ganze zog sich hin. Auch noch beim Mittagessen spielen manche, u.a. Pater Lukas in seiner Kutte.

Eigentlich sollte um halb 2 die Wanderung zum Baum pflanzen beginnen, aber es wurde halb 4. Während des Wartens überlegten wir uns etwas für den kulturellen Abend, flochten Bänder, ratschten und liefen ein bisschen durch die Gegend. Sehr chillig. Schließlich begann die Wanderung. Es ging aus der Stadt raus in hügeliges Hinterland. Auf dem Weg spielten wir verschiedene Ratespiele, aber ich kannte sie nicht und das machte es umso witziger. Z.B. das Spiel, bei dem ein Piratenschiff beladen werden soll. Zuerst kommt ein Gegenstand mit P hinein, dann mit I, dann mit R usw. Eine hat’s überhaupt nicht kapiert, für die haben wir dann ein Begleitschiff, ein Rettungsboot und auch noch ein Gummiboot beladen. Das war witzig. Ebenso das Spiel mit dem Dreieck (Ich ziehe mein Dreieck von a zu b zu c. Wohin zeigt das Dreieck? -> Zum Ersten, der danach spricht). Oder das mit dem Frosch (Ein Frosch geht über die Straße. Wohin geht der Frosch? -> mir auf die Nerven). Bei einem Kreuz am Wegesrand machten wir eine Pause und es begann ein Kreuzweg.

Ab da konnte ich leider nicht mehr mitwandern, denn die Band wurde geholt und traf sich zum Soundcheck, also zu einer Generalprobe im Endeffekt. Das war toll, die können ihre Instrumente und Lieder einfach so gut. Aber ich bin auch reingekommen. Und es hat, auch während des zweisprachigen Gottesdienstes, voll Spaß gemacht. Am Schluss war einfach eine riesen Party mit den beiden letzten Liedern. Eyra und Eli waren auch im Gottesdienst. Sie wollten danach unbedingt ein Foto von mir mit einem brasilianischen Pilger ohne Zähne machen. Aber der war nett. Eine Frau mit zwei Söhnen wollte auch noch ein Bild machen, samt meiner Querflöte.

Dann sollte es in Richtung des kulturellen Abends gehen. Blöderweise fand ich niemanden mehr, aber dann hab ich Lara getroffen, mit dabei Florian und ein anderer Kerl. Der musste auf seinen Gastvater warten wegen des Lunchpakets. Wir warteten mit ihm. Auch das sind alles sehr nette Leute. Schließlich kamen wir an und das Programm lief schon. Aber gerade als wir kamen, sollten die Deutschen auf die Bühne. Zuerst haben ein paar in Lederhose und Dirndl getanzt, dann gab es einen Schuhplattler. Dann tanzten alle zum Zillertaler Hochzeitsmarsch, dann kam das Fliegerlied und am Schluss wurde noch ein Walzer getanzt. Nach uns waren Kolumbien und Guatemala dran. Und dann wieder Panama, in traditionellen Gewändern und mit riesen Feuerwerk.

Leider waren da kaum mehr Deutsche da. Als dann eine Musikgruppe kam, wollte ich gerade Eyra schreiben, wann wir gehen, als die Kinder schon kamen. Zusammen gingen wir noch Pizza essen (2 Pizzen für alle, aber es reichte) und auf dem Rückweg sprachen wir über Bier. Als wir die Kinder ablieferten, wurde mir dann gleich eines in die Hand gedrückt und wir blieben kurz. Dann ging es heim ins Bett. Ach ja, bevor wir vom kulturellen Abend heimfuhren, tanzten Eyra, Lia, Emiliano, Monica und ich noch ohne Musik mitten auf der Straße. Das war lustig.

Sonntag, 20.1.2019

Der Tag begann relativ spät mit einem übermäßigen Frühstück. Dabei erfuhr ich endlich was über die Berufe und den kaputten Fuß vom Gastvater. Nach dem Frühstück wurde ich um halb 10 zur Kirche gefahren. Ich wusste nicht, ob ich heute dran wäre mit Flöte spielen, aber ich war dran. In einem kleinen Kämmerchen übten wir noch ein bisschen, v.a. die WJT-Hymne, bevor dann der Gottesdienst begann. Der Hauptzelebrant war ein Afrikaner und er sprach englisch. Teile waren auch wieder deutsch oder spanisch. Alles in allem war der Gottesdienst sehr schön, aber nicht so besinnlich wie am Samstag, weil so viele Leute da waren. Und danach waren wir die Stars, wir von der Band. Wir mussten bestimmt 10 Fotos mit allen möglichen Leuten machen. Und weil ich aufs Klo musste, hat mich das ein bisschen aufgeregt.

Schließlich fand ich die Kinder und wir gingen wieder zur Oma. Dort wurden wir abgeholt, daheim das Auto beladen und dann ging es zum Strand. Nix 5 Minuten, eine gute halbe Stunde waren wir unterwegs. Zu 4. Auf der Rücksitzbank. Unterwegs wurden noch Süßigkeiten und Getränke gekauft. Schließlich waren wir da. Monica, Emiliano und ich gingen ins Wasser. Wir planschten und suchten Tiere. Emiliano tauchte ein bisschen. Sie fragten mich, ob ich ein Bier möchte, das brachten sie mit sogar ins Wasser. Das war ein cooles Gefühl. Immer wieder wollten Menschen Fotos mit mir machen, aber im Bikini war das schon unangenehm. Wildfremde Menschen kamen und sagten, sie seien Freunde.

Später kam Betti mit ihrer Familie, sie ist auch Deutsche und unglaublich nett. Wir haben lange geplaudert und sind dann gemeinsam am Strand entlang gelaufen. Unterwegs trafen wir noch Janina. Das war ein schöner Moment, alle zusammen am Strand. Ein bisschen blieben wir noch, bevor wir uns alle zusammen wieder auf den Weg machten. Aber wir fuhren nicht gleich heim, sondern nach Anton. Dort wohnt nicht nur Emilianos Schwester, sondern auch Elis Bruder, den wir nach einem Besuch in der hiesigen Kirche (wohl eine sehr bekannte Wallfahrtskirche) noch besuchten. Auch er hat Pilger aufgenommen, in Anton sind Polen. Zwei Mädels, mit der einen namens Agatha habe ich mich lange unterhalten. Dann gaben sie uns geschnittenes Zuckerrohr. Dabei kaut man den Zucker raus und spuckt den Rest aus.

Dann fuhren wir weiter. Kurz vor Penonome ist die Landschaft grandios! Ich hätte sie gerne fotografiert, hatte mein Handy aber nicht da. Dann fuhren wir extra auf den Berg hinauf, damit ich mir die Gegend anschauen und Fotos machen konnte. Es stellte sich heraus, dass wir auf dem Berg waren, wo die anderen den Baum gepflanzt hatten. Es war wunderschön dort und man hatte einen super Blick auf die ganze Gegend und Penonome. Es war schon sehr dämmrig, man konnte hautsächlich Umrisse und Lichter erkennen. Die Kinder zeigten mir dann die Richtung vom McDonalds, der Kirche und vom Haus. Das war so schön!

Dann ging es aber nach Hause, wo wir uns fertig machten, einen Happen aßen und wieder aufbrachen. Es sollte wieder ein Kulturabend in der Mall stattfinden, wo wir am Vortag Pizza gegessen hatten. Auch der kleine Julian kam mit. Dort gab es wieder traditionelle Tänze, auch von Kinder- und Jugendgruppen. Dann spielte eine Kapelle, wo sich spontan eine Polonaise bildete. Auch Eyra und die Kinder machten mit. Danach wurde einfach auf dem Fleck weitergetanzt. Julian forderte mich auf und das war witzig. Bevor wir wieder fuhren, machten wir unzählige Fotos. Auf dem Heimweg wurde noch angehalten, um Fast Food zu kaufen. Wir fuhren zu 7. im Fünfsitzer. Von Julian musste ich mich dann verabschieden und er gab mir ein Bussi auf den Hals. Voll putzig. Die anderen drei schliefen bei uns. Dort angekommen aßen wir noch gemeinsam und gingen dann ins Bett.

Montag, 21.1.2019

Wir standen früh auf und fuhren mit allem Gepäck zu einem kantinenähnlichen Restaurant zum Frühstücken. Die Portionen waren riesig und es hat nicht soo gut geschmeckt, dann hat Emiliano den Rest gegessen. Danach fuhren wir zur Kathedrale, wo wir pünktlich (!) um 8 da waren. Aber dort ging es erstmal nicht weiter. Ich setzte mich mit Judith und Janina zu meiner Gastfamilie und schließlich begann die Verabschiedung. Dort wurde gesungen, Danksagungen gemacht und gebetet. Im Anschluss wurde ein Foto der Eichstätter gemacht und dann verabschiedete ich mich von der Familie. Es war sehr emotional. Eyra weinte sogar. Dann beluden wir den Bus und fuhren los.

Nach ca. 20 Minuten waren wir bei einer kleinen Kirche in einem kleinen Ort. Die war alt und sah einer Fabrikhalle nicht unähnlich. Aber die Einheimischen hatten sie für uns scheinbar richtig rausgeputzt. Dann begann der Gottesdienst, aber Wein und Hostien waren noch nicht da. Deswegen war die Predigt länger und knüpfte an die Katechese an, aber sehr gut. Im Anschluss sollten wir noch mit unserem Nachbarn darüber reden, in meinem Fall Janina. Wir hatten wirklich ein sehr gutes Gespräch. Schließlich waren Brot und Wein da und wir konnten fortfahren.

Nach dem Gottesdienst versammelten wir uns vor der Kirche und die Einheimischen hatten etwas zu essen vorbereitet. Danach ging es weiter zum Strand, sogar zum gleichen wie am Vortag. Bloß ca. 2 km weiter links. Wir zogen uns (fast) alle um, belegten so nette kleine Strohhütten mit Hängematten und gingen ins Wasser. Wir plauderten, planschten, machten eine Wasserschlacht und sangen das Lied vom weißen Hai. Das war sehr lustig. Keiner musste sich genieren, weil alle Bikinis trugen und wir gingen dann auch alle viel weiter ins Wasser als die Einheimischen. Irgendwann wurde es kalt und Judith und ich liefen am Strand entlang. Danach machten wir das Gleiche mit Janina und Handy nochmal. Kurz war auch Meike dabei. Wir probierten flüssige Kokosnüsse, Maracuja-Saft und eine Papaya.

Langsam ging es wieder in den Bus und wir fuhren durch hübsche Landschaften nach Panama-Stadt. Dabei fuhren wir auch über den Panamakanal. Nach ein bisschen Stau kamen wir bei einer großen Kirche an, wo wir auf unsere Gastfamilien warteten. Und wir warteten lange. Aber das machte nichts, denn wir trafen sehr nette Leute aus unserer Gruppe zum Ratschen über Bier, Küchengeräte, die Jugend2000, den Glaube, Sprachen und vieles mehr. Zwischendrin gingen wir los, um für Rebecca und Judith Essen zu suchen. Das war einfacher gesagt als getan, aber ein paar Volunteers halfen uns. Wieder zurück stellte sich heraus, dass meine Gastfamilie zwar schon da ist, aber die andere Deutsche, Maria, noch nicht. Also setzten wir uns nochmal zusammen und warteten. Schließlich kam Maria und wir wurden von unserer Gastmutter empfangen.

Sie heißt Lili und ist echt anstrengend. Auf dem Weg mit einem richtig fetten Auto redeten wir auf Englisch, was sie richtig gut kann. Zuhause stellte sie uns ihre Familie vor: Mann (Rechtsanwalt), 2 Töchter (Designerin bei Adidas und Architektin) und ein Sohn (technischer Produktdesigner). Und wir mussten unsere geschenkten Sim-Karten ausprobieren. Was natürlich – wie uns vorher schon gesagt worden war – nicht klappte. Dann wurde der Telefonanbieter angerufen. So verging ca. eine Stunde, dann gingen wir gegen halb 12 ins Bett.

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