Madagaskar
Madagaskar
vakantio.de/insel-in-der-ferne

Mitten im Hinterland "afovoan’ny ala"

Veröffentlicht: 22.08.2023

Heute Morgen gab es nochmal zum letzten Mal das leckere Frühstück mit Omelette und Fruchtsalat, bevor wir uns auf den Weg machen. Bevor es auf die Sandpiste Richtung Manja geht, nutzen wir nochmal die Zivilisation aus und holen Geld, kaufen Bananen und Orangen und tanken. Dann fahren wir aus Morondava raus und biegen nach einigen Metern nach rechts ab. „Sagt Tschüss, Zivilisation“, sagt Manantsoa und lacht. Wir fahren über eine sehr improvisierte, aus Brettern gelegte Brücke und sind im Nirgendwo. Für eine sehr lange Zeit sehen wir nur Hinterlandlandschaft, kleine Dörfer und ab und zu einen Fluss, den es zu durchfahren gilt. Bei jedem größeren Fluss gibt es eine kleine Schranke und der dorfansässige Familienvater nimmt ein kleines Trinkgeld ein. 2000-5000 Ariary, je nach Breite des Flusses und Überzeugungskraft. Meistens tanzen noch 10-20 Kinder um ihn herum und fragen uns nach Bonbons oder Geschenken. Joa, auf jeden Fall zählen die Familien hier sehr viele Kinder. Sie lachen, winken, schreien und rennen unserem Auto hinterher. Meistens schreien sie solange, bis wir ihnen aus dem Auto zuwinken, dann winken sie lachend zurück und spielen weiter. Aber wehe wir winken nicht. Nur selten kommen Kinder ans Auto, die wirklich etwas verlangen, das sind meist Dörfer, die sich tatsächlich irgendwo im Nirgendwo befinden und oft nicht mal einen Fluss oder Wasser in der Nähe haben. Schnell fällt auf: je eher ein Fluss in der Nähe ist, desto zufriedener und auch „wohlhabender“ sind die Menschen, zumindest sind sie in der Lage einige Lebensmittel anzubauen. Vor den Flüssen schließt Manantsoa die Reifenkappen, schaltet in den Allradbetrieb, atmet einmal tief durch grinst und schon waten wir durch den Fluss, mal tiefer, mal weniger tief, aber vorher weiß man das nie. Zum Glück ohne weitere Zwischenfälle. Es ist super heiß und staubig und es gibt kaum Schatten. Wir fahren zwischen Termitenbauten und Zebukarren durch die Landschaft. Irgendwann halten wir in einem Dorf an: Mittagspause! Manantsoa geht zu einer Familie, die Essen verkaufen und isst Reis mit Hühnchen. Für Vazaha nicht dran zu denken, das zu essen. „Die würden das niemals vertragen“. Eine der ersten Regeln man in Madagaskar beachten sollte: kein Streetfood essen, wenn du nicht große Magenprobleme haben möchtest. Also essen wir unsere Mandarinen und Bananen und warten im Schatten. Weiter geht’s. Es ist noch ein gutes Stück bis Manja und es ist heiß und staubig. Irgendwann nur noch eine Stunde. Dann schnallt sich Manantsoa plötzlich an und blinkt. Huch? Tadaaa: Am anderen Ende der Welt ist doch wieder eine Straße. Einfach so, eine Stadt und eine Asphaltstraße. Angekommen in Manja. Eine süße Stadt, die sehr sympathisch wirkt. Jetzt sind wir aber gespannt auf das von so vielen verschiedenen Seiten erwähnte und für seine Unschönheit berühmte Hotel. Das einzige weit und breit, weswegen es hier keine große Wahl gibt. Wir erwarten ungefähr das Schlimmste. So kann man nur positiv überrascht werden. Und tatsächlich, schlimm ist es nun alle mal nicht. Hinter den Toren erwartet uns eine kleine Oase aus Kokospalmen und Papageien. Die Zimmer sind sicherlich nicht luxuriös und statt fließendem Wasser haben wir zwei Eimer. Aber trotzdem, eine nette Unterkunft. Und angeblich bekannt für das leckere Zebu-Steak. Tatsächlich ist das Essen ziemlich lecker und es gibt sogar einen Ventilator für nachts. Es könnte echt schlimmer sein. Das Frühstück am nächsten Morgen ist sehr petit-dejeuner, wobei die Betonung eher auf dem petit liegt, aber das ist auch okay.

Antworten

Madagaskar
Reiseberichte Madagaskar