Im Kojteich
Im Kojteich
vakantio.de/im_kojteich

Busan - Die schnellen Wege des Herrn

Veröffentlicht: 21.04.2023

Randnotizen der Aufmerksamkeiten 📑

07:00 Uhr - Wellen wecken mich. Och nö, weiterschlafen.

08:00 Uhr - Möwen wecken mich. Och nö, weiterschlafen.

09:00 Uhr - Gehupe weckt mich. Naaa guuut. Aufstehen. 🥱

Ich schaufe auf mein Handy. Nicole hat mir zwei Artikel geschickt, einen über Südkorea, und einen über Japan. Ich lese mir beide durch. Überraschungsfrei stelle ich fest, dass der aus Südkorea mich in dem bestätigt, was ich bereits erlebt habe.
Schnell, schnell, schnell. So lautet die Devise.
Was ich über Japan lese, das kenne ich schon bereits, konnte ich bestätigen.

Im Grunde brauche ich mich nicht zu zu wundern, denn Südkorea war für mich auch immer nur eher eine Randnotiz im Vergleich zu Japan. Und wenn ich nur eine Randnotiz für Südkorea bin, warum sollte ich dann mich überhaupt auf Taiwan einlassen? Taiwan ist eine noch kleinere Randnotiz für mich als Südkorea. Ich lasse meine Gedanken schweifen. Es ist gerade mal eine Woche her, dass ich Japan verlassen habe, aber die Lehren dich daraus gezogen habe, die verschwimmen langsam. Unter anderem die Sache mit dem vollen Fokus und der Achtsamkeit auf eine Sache. Entweder ich gebe mich eine Sache hin, oder ich kann es auch gleich sein lassen. Nach dieser Erkenntnis greife ich zum Handy und schreibe ein paar Leute an. Kontakt in die Heimat.

Danach gehe ich den Eingangskorb meiner meine To Do Liste durch, stolpere über ein paar notierte Leitsprüche.

"Du lebst das Leben, was du dir selbst erschaffst."

"Deine Erwartungen sind der Grund für deine Enttäuschungen."

Erkenne ich hier etwa ein Leitmotiv für Busan?


Wenn nichts hilft, hilft Geld ausgeben 🛒

Ich mache mich auf zum Lotto Mart und lasse währenddessen die Eindrücke auf mich prasseln. 

Ich komme an der Hauptstraße unter anderem an einem verlassenen Freibad vorbei. Wenn ich in Nagano die Tschernobyl Vibes hatte, dann hier erst recht. Schon komisch, dass so etwas mitten in einer so belebten Gegend existiert.

Mir fällt noch etwas anderes auf. Hier sind die Hochhäuserblöcke alle mit dreistelligen Nummern gekennzeichnet. Meist fangen sie in ihrem Block mit der 101 ein, aber scheinbar nie drunter. Ich werde später nur zwei Häuser finden, die eine Ausnahme bilden. Weiterhin habe ich hier tausende von Balkonen gesehen, aber an nicht einem einzigen waren Pflanzen dran.

Fast bei der Mall angekommen fällt mir eine Sache erneut auf. Einerseits hast du Leute, die dir am Liebsten an die Gurgel gehen würden, weil du den Zebrastreifen nutzt. Und dann wiederum überquerst du sechs Spuren und Autofahrer warten partout am anderen Ende, bis du bei grün gequert hast. Obwohl sie mehr als genug Zeit hatten zu fahren. 😕


Back on track 🛤

In der Mall angekommen läuft auf meinen Ohren "Pharrell Williams - Happy". Meine Stimmung steigt endlich wieder. Auf der Toilette wende ich einen Mind-Hack an, für den ich Bernd dankbar bin. Weil es so simpel und dennoch so krass effektiv ist. Als ich mich in der Toilette im Spiegel ansehe, gebe ich mir lächelnd ein High Five. *boom* Die Laune schießt ans obere Ende der Skala. Ich bin jedes Mal überrascht, wie gut so eine einfache Geste wirkt. Bin froh, dass ich mich irgendwann mal drauf eingelassen habe. Tja, wenn du es nicht mal ausprobiert hast, kannst du es nicht be- oder verurteilen.

Deshalb ist der Lotte Mart das ideale Revier für mich. Ich kann hier sooooo vieles ausprobieren. Diesmal habe ich ein gutes Gefühl, der Laden gefällt mir. Ich lasse mich von meinen Gefühlen leiten, was die Auswahl angeht. Natürlich kommt Kimchi in die Tasche. Und endlich Tee. Bei den Eiern stelle ich fest, dass unter 20er Packs hier nichts geht. Außer gekochte Eier. Ich muss mich arg zurückhalten, denn ich habe absichtlich nur den kleinen Beutel zum Transportieren mitgenommen. Am Ende lasse ich dort knapp 20€.

Gottes Wege sind Schnellstraßen 🛣

Ich bin relativ schnell unterwegs, habe nämlich langsam Hunger und muss auch wieder bald anfangen zu arbeiten. Diesmal wird dieser Abend bis Mitternacht gehen da ich noch um 23:30 Uhr ein Meeting habe mit meiner Kollegin in den USA. Auf dem Weg in meine Unterkunft sehe ich auf der anderen Straßenseite drei Nonnen. Das mit dem "schnell, schnell, schnell" hatte ich ja heute morgen schon gelesen. Aber dass ich mich echt beeilen muss, nur um mit den Nonnen Schritt halten zu können, ist schon krass.

Ich gewöhne mir mittlerweile an mir während der Arbeit zwischenzeitlich Pausen zu nehmen und runter zum Strand zu gehen. Ist ja auch nur einmal über die Straße gehen. Der feinkörnige Sand und die Muschelbruchstücke fühlen sich an meinen nackten Füßen gut an. Freiheit für die Füße!

Antworten

Südkorea
Reiseberichte Südkorea