Veröffentlicht: 10.02.2023
Heute entfloh ich der Großstadt ins zwei Stunden entfernte Mekong-Delta. Wenn auch das Delta um die 13 Millionen Einwohner hat, so verteilen sich diese doch recht angenehm auf eine weitläufige Fläche, sodass man eigentlich überall im Vorbeifahren den Eindruck eines dörflichen Charakters hat. Der erste Stopp führt uns zur Vinh Trang Pagode, einem buddhistischen Tempel, dessen Äußeres sehr von thailändischen und französischen Einflüssen geprägt ist.
Weiter ging es für uns zur Bootsanlegestelle. Wir bestiegen dort einen Kahn, der uns über den breiten Mekong zur Einhorn-Insel brachte. Dort wurden wir zu einer Verkostung von lokalem Honig (zubereitet als Tee), Propolis und Gelee Royale eingeladen, deren Ziel es jedoch war, uns die völlig überteuerten Produkte zu verkaufen. Ich war ab diesem Moment etwas misstrauisch, ob ich mich nicht auf eine Kaffeefahrt eingelassen hatte.
Der nächste Stopp führte uns zu einer Obstverkostung. Verkauft wurde uns hier nichts. Es gab jedoch eine Gesangsvorstellung, an deren Ende Trinkgeldkörbe auf die Tische gestellt wurden.
Eine Fahrt mit einem flachen Ruderboot über einen Seitenarm des Mekongs führte uns zu einem Betrieb, der Süßigkeiten aus Kokosmilch herstellte. Man konnte dort auch noch Reisschnaps verkosten, in dem Schlangen eingelegt wurden. Anscheinend soll die Einverleibung dieses Schnapses eher die Potenz steigern. Ich habe dankend abgelehnt.
Mit einem kleinen motorisierten Boot ging es zu einer größeren Anlage, wo auf mehreren Terrassen Mittagsgäste verköstigt wurden. Es gab für uns frittierten Fisch, gebratenes Huhn, Hühnersuppe, Morning Glory, Frühlingsrollen und Reis. Nach dem Mittagessen durften wir noch das Gelände erkunden. In den umliegenden Gärten wuchs allerlei Obst und Gemüse. Man konnte jedoch auch gefangen gehaltene Schlagen, Welse, Stachelschweine und Krokodile beobachten.
Nach der Mittagspause fuhren wir mit dem motorisierten Boot über den Seitenarm des Mekong zurück zum Ufer des Hauptarms und dort mit dem Kahn aufs andere Ufer zu unserem Bus. Alles in allem war dieser Tagesausflug trotz des anfänglichen Kaffeefahrt-Flairs eine willkommene Flucht vor der Großstadt.
Zurück in Saigon ging ich noch einmal zum Yoga und aß im Anschluss im dort angrenzenden Café zu Abend.