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Lourdes und seine Magie

Veröffentlicht: 16.03.2024

49. Tag: Lourdes ist besonders … wobei das vielleicht nicht das richtige Wort ist. Es ist das Gefühl, das dich in dieser Stadt umgibt, dich einhüllt wie ein warmer, flauschiger Mantel. Das ist besonders. Ich muss gestehen, ich habe das nicht erwartet. Wir wollten zuerst vier Tage bleiben, aber nachdem Icke gestern schon die für sie wichtigsten Highlights gesehen hat, beschlossen wir, schon am Sonntag wieder abzureisen. Heute haben wir unseren Plan verworfen. Wir bleiben bis Montag. Mindestens …

Da ist dieses Gefühl, das auch Icke spüren kann. Wie so viele andere Menschen auch, die in diesen Wallfahrtsort kommen. Uns wurde von Freunden und Bekannten im Vorfeld immer wieder von der besonderen Wirkung und Strahlkraft dieser 13.000 Einwohner kleinen Stadt berichtet. Ich wollte es gerne glauben, nur konnte ich es nicht. Heute ist mir klar, warum nach Lourdes so viele gläubige Christen – sechs Millionen pro Jahr – kommen wie zu kaum einem anderen spirituellen Ort auf dieser Welt. Es ist dieses Gefühl, diese Ausstrahlung, diese besondere Anziehungskraft. Anders als Icke habe ich bis jetzt keine der heiligen Stätten hier besucht. Ich habe auf die Hunde aufgepasst, die überall strengstens verboten sind. Im geschlossenen Wohnmobil können sie nicht alleine bleiben, weil es im Innenraum zu heiß wird. Trotzdem kann ich dieses Gefühl spüren. Trotzdem spüre ich eine Wirkung. Ich fühle mich geborgen. Behütet. Zu Hause. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so gut geschlafen habe wie letzte Nacht.

Am 11. Februar 1858 soll Bernadette Soubirous in Lourdes nahe der Grotte Massabielle eine weißbekleidete Frau erschienen sein, die die 14-jährige als die Jungfrau Maria erkannte. Diese bat das Mädchen alle zwei Wochen wieder zu kommen, was Bernadette auch tat. In der Folge bekam sie den Auftrag, Priester zum Bau einer Kapelle an dieser Stelle zu mahnen und aus einer Quelle zu trinken, die Bernadette an einer bestimmten Stelle freilegen sollte, was diese auch tat. Die junge Frau war während ihrer Visionen in der Grotte nie alleine. Beim ersten Mal waren ihre Schwester und eine Freundin dabei, beim 18. und letzten Mal waren 8.000 Menschen zugegen. Dem Wasser aus der Quelle werden magische Kräfte zugesprochen, wovon viele dokumentierte und geprüfte Hilfen und Heilungen zeugen.

Seit dieser Zeit ist über die Ereignisse in Lourdes viel diskutiert, gestritten und geschrieben worden. Wir wollen uns hier an die Fakten halten. Fest steht: Diese kleine französische Stadt ist in den vergangenen 166 Jahren zu einem Touristenmagnet geworden, was natürlich Spuren hinterlassen hat. Es gibt unzählige Hotels, Restaurants, Cafés und Souvenirshops. Trotzdem bleibt dieses Gefühl. Icke hat die Grotte besucht und war tief beeindruckt: „Die vielen Menschen dort, die mit Tränen in den Augen für ihre Leiden, für ihre Nöte um Hilfe flehen, das Wasser berühren, trinken, sich einreiben, das war eine ganz besondere, eine heilige Stimmung. Das werde ich nie vergessen.“

Morgen soll es bedeckt sein. Unsere Hunde können für zwei Stunden alleine bleiben. Wir werden gemeinsam die Grotte und die Kathedrale besuchen. Mal schauen, was das mit diesem Gefühl macht … 

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