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Schreckmoment auf der Autobahn

Veröffentlicht: 14.03.2024

47. Tag: Ich habe das Gefühl, die Fahrt von Teruel nach Huesca zeigte uns heute das richtige Spanien, abseits all der Fassaden für die Touristenströme aus aller Welt. Auf den knapp 250 Kilometern fuhren wir kilometerweit durch wüstengleiche Landschaften aus fast weißem Sand und Stein, um dann von einem auf den anderen Augenblick wieder in grüne Flächen, meist auf dieser rostbraunen Erde zu tauchen. Vereinzelte Hütten, kleine Dörfer, mittlere Städte wechselten sich ab, allerdings nicht in der Dichte, die wir von Deutschland kennen.

Wir kamen auch durch Saragossa, eine Großstadt mit fast 700.000 Einwohnern, in der ein Opel-Werk mit 6.500 Angestellten zu den größten Arbeitgebern zählt. Die AP-7 führte uns mittendurch und zeigte uns das Bild einer Industriestadt mit vielen Fabriken und riesigen Wohnkomplexen. Vielleicht instinktiv wurde ich schneller, und beim Überholen eines großen Sattelschleppers passierte es: Plötzlich war der Motor aus. Von einer Sekunde auf die andere. Nichts ging mehr. Kein Gas, keine Anzeige, kein Licht. Auf der Überholspur hatten sich hinter mir zahlreiche Fahrzeuge eingereiht, deren Fahrer es ohnehin nicht erwarten konnten, dass ich schnell vorbeiziehe und mich wieder rechts einordne. Stattdessen wurde ich jetzt immer langsamer. Neben mir dieser riesige Lastwagen, hinter mir eine Meute blinkender, hupender Autos und rechts von mir meine Icke, die sich mit den Händen die Augen zuhielt. Was tun?

Ich kam nicht auf den Gedanken, die Warnblinkanlage einzuschalten. Im Nachhinein gesehen, war das ein Fehler. Zum Glück bemerkte ich beim Überfliegen möglicher Ursachen, dass mein Zündschlüssel anders stand als sonst. Ich drehte daran, und tatsächlich: der Motor heulte zuerst auf und reagierte plötzlich wieder auf das Treten des Gaspedals. Er heulte auf, ein Ruck ging durch das Fahrzeug und die Tachonadel machte einen Satz nach rechts – ja, ok, keinen großen, aber immerhin. Der Fehler war schnell gefunden. Ich hatte anscheinend mit meinem rechten Knie den Zündschlüssel gedreht und damit die Zündung ausgeschaltet. Als nächste Aktion fuhr ich meinen Sitz um einen halben Meter nach hinten. Das passiert mir nicht mehr.

Wir kamen sicher in Huesca an, unserer letzten Station in Spanien. Morgen geht es nach Lourdes. Die Etappe ist zwar nur 167 Kilometer lang, aber sie führt uns hoch hinauf in die Pyrenäen. Es soll eine wunderbare Strecke sein. Darauf freuen wir uns schon. 

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