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16. Etappe Teil 1 nach O Cebreiro aka die Regenetappe

Veröffentlicht: 16.11.2023

Bin um 5 Uhr wach geworden von einem Pilger, der sich fertig gemacht hatte. Ich blieb noch ein wenig liegen, aber konnte nicht mehr einschlafen und hab dann auch meine Sachen gepackt und bin rüber in de Küche. Hatte direkt das Wetter gecheckt. Jetzt sagte das Wetter Regen erst gegen 9/10Uhr vor. Normalerweise wollte ich ja später los, wenn der Regen aufhört bzw. weniger wird, aber die Gefahr ist, dass der Regen dann bleibt. Auf die Wetterapp ist leider kein Verlass, wie sich später herausstellte. Jedenfalls machte ich mir in Ruhe Frühstück (Hatte nicht so Hunger, aber in weiser Voraussicht brauchte ich eine gute Grundlage für den Tag) und es gab auch Kaffee aus dem Automaten. Dann ging ich raus und es hat nicht geregnet, also dachte ich mir, dann geh ich schon Mal los. Ich hatte heute zum ersten Mal meine Regenhose an über meiner normalen Hose. Und das Güte ist, dass alle 3-4Km ein Ort ist, wo ich hoffte, man kann sich unterstellen. So bin ich los und nach genau einer Minute begann der Regen. Jetzt zurück lohnt auch nicht mehr. Also bin ich weiter, nur das Regen wurde extremer, also habe ich mich im nächsten Ort bei einem Haus im Garten untergestellt und bestimmt 20Minuten gewartet. Dann wurde es wieder weniger und bin weiter. Noch war nichts richtig durchnässt. Aber natürlich musste es kommen, wie es kommt: Der Regen wurde wieder extrem und diesmal in Kombination mit etwas Wind, sodass ich teilweise komplett nass war. Die Regenhose hilft auch nur bedingt, denn durch das Material fängt man zu Schwitzen an und dadurch waren beide Hosen nass. Im nächsten Ort waren nur ein paar Häuser, also bin ich in ein Haus im Dunkeln und dort konnte ich mich unter den Treppen aushören auf ner Bank sogar einigermaßen bequem. Ich hatte zwar Angst, dass jeden Moment der Hausbesitzer rauskommt und mich verjagt oder dachte, ich würde da einbrechen wollen, aber ich hatte Glück. Komischerweise ging alle 15 Minuten unten das Licht für 5Minuten an und dann wieder aus, aber ich machte es mir bequem, versuchte, mein Regencape zu trocknen und leider ist mein Rucksack auch nass geworden. Deswegen habe ich knapp 90 Minuten im Dunkeln dort gewartet und mir einen Podcast angehört. Eine Katze hat mir Gesellschaft geleistet und so ging die Zeit auch flott vorbei. Der Regen wurde immer schlimmer, aber dann wurde es weniger und laut der Wetterapp sollte ich gar nicht mehr regnen. Ich wartete noch 10 Minuten und bin dann los mit dem Regencape in der Hand, damit es trocknet und auch meine Jacke. Es war hell und der Regen war echt verschwunden. Da dachte ich mir, der Tag kann ja noch was werden. Ich ging eine halbe Stunde weiter und dann mitten im Wald ging es wieder richtig los. Das Problem war, dass es richtig steil auf der Straße hoch ging, sodass ich neben der Nässe vom Regen noch stark schwitzte. Jetzt war ich wieder komplett nass und meine Laune war komplett im Eimer. Ich hätte auch einfach bis 11/12 Uhr in der Unterkunft bleiben können und dort im Bett oder in der Küche chillen, aber ich hatte die Angst, dass ich so den ganzen Tag warten muss, wenn der Regen anhält. Letztendlich weiß man es nie. Jedenfalls bin ich auch noch einen Umweg an der Straße entlang gegangen, um nicht in den Wald zu gehen, wo der Weg wegen dem Regen etwas riskanter wäre. So wünschte ich mich am Liebsten einfach ein Bett oder ein Café, wo ich einfach bleibe und keinen Schritt mehr gehen müsste. Aber es kam nichts. So ging ich weiter. Der Regen wurde mal mehr, mal weniger. Im nächsten Ort war eine Bar auf, aber sonst gab es nichts im Ort, also ging ich weiter bis O Cebreiro. Das ist ein Ort, der laut Reiseführer nur 30 Einwohner hat, aber wo es 3 Bars und 2 Herbergen gibt. Da mache ich eine Pause. Ich ging rein, sah 2 Bekannte, aber bestellte mir einen Kaffee, bekam ein Stück Kuchen dabei und zog mir alles Nasse aus. Im T-Shirt bin ich kurz auf Toilette und hab meine Socken begutachtet. Diese waren erstaunlicherweise noch trocken und auch mein Rucksack war überwiegend trocken. Da schaute ich in meinen Reiseführer und sah, dass es noch 20km bis zu meinem eigentlichen Ziel sind. Und das ist machbar, wenn es nicht aus Eimern regnet. Und das Gute, dass es vorher auch noch Unterkünfte gibt. Also ruhte ich mich noch etwas aus und ging dann weiter. Also bisher eher ein bescheidener Start in den Tag, aber letztendlich ist ja nichts Wildes passiert. Schuhe bzw. Socken waren trocken. Gut, meine Jacke war an einigen Stellen nass, aber das trocknet ja wieder...

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