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15. Etappe nach Vega de Valcarce

Veröffentlicht: 15.11.2023

Heute hätte ich etwas länger schlafen können, aber da für Nachmittag Regen angesagt ist und die Etappe heute etwas länger ist, bin ich um 6:15 aufgestanden und dann um halb sieben los. So langsam habe ich meine Routine gefunden mit dem Packen und Vorbereiten. Teilweise sind es morgens ein paar Handgriffe und alles im Rucksack ist an Ort und Stelle. Und jetzt weiß ich auch, welche Salbe ich in der Seitentasche haben muss und wo ich jederzeit drankommen sollte. So bin ich aus Ponferrada herausspaziert, wo es noch gut beleuchtet war. Dann ging es aus der Stadt und der Weg wurde etwas dunkler und ruhiger. Ich bin die meiste Zeit über Kieselwege gewandert und ich konnte die Natur bestaunen. Ich liebe es, wenn man für sich ist und nicht den Krach hört, den es sonst so in einer Großstadt gibt. Jedenfalls bin ich durch ein paar größere Orte, wo im Reiseführer Weinproben für Pilger angepriesen wurden. Zum einen war es zu früh und zum anderen bin ich ja nicht so der große Weintrinker. Danach musste ich eine lange Zeit an der Straße laufen, was mitunter schon ein wenig gefährlich ist, wenn die Autos mit gefühlt 100kmh angerauscht kommen. Aber man geht ja meist auf der linken Seite und oft wird man von den Autofahrern noch zugewunken, da sie ja Pilger gewohnt sind. Vor dem nächsten Ort habe ich dann eine Pause gemacht. An dem Jakobsweg gibt es in häufigen Abständen immer área de descanso, also Orte der Entspannung, wo bequeme Bänke, Brunnen und Mülleimer aufgestellt sind. Manchmal gibt es dort auch einen Snack oder Getränkeautomaten. Aber dort kann man wirklich entspannen und abschalten, wenn es nicht zu windig ist oder es regnet. Nach der Pause hatte ich wieder Power und der nächste Ort Villafranca del Bierzo war schön und ich hätte dort auch eine Pause machen können, aber ich habe nur kurz die Kirche besucht und bin dann weiter. Danach konnte man zwischen 2 Wegalternativen wählen: Den normalen Weg und den Camino duro. Normalerweise würde ich immer den zweiten wählen, denn duro bedeutet hart, was bedeutet, dass der Weg ein wenig fordernder ist, aber es ist leider auch 5km länger und da ich danach noch ein Stück gehen wollte und es die ganze Zeit schon leicht genieselt hatte, entschied ich mich für den kürzeren Weg. Der Weg führte an einer Straße entlang, aber man war durch eine Betonwand geschützt und links und rechts konnte man viel Natur bestaunen. Und ebenso einige Bäche und Flüsse. Unterwegs habe ich nur früh morgens zwei Pilger gesehen, sonst später keine. Im nächsten Ort angekommen, ging ich weiter, denn ich hatte noch 7km vor mich und der Himmel zog sich schon etwas zu. Der Wetterbericht für morgen sieht eher düster aus, aber das kann sich bis morgen ja noch ändern und generell kann ich mich über das Wetter nicht beklagen. Klar hatte ich Mal Regentage, aber überwiegend trocken und das dafür, dass es normalerweise im November fast täglich regnet. So bin ich dann weiter und das letzte Stück einer Etappe zieht sich immer, so auch heute. Aber das gehört auch dazu. Im letzten Ort, dennoch noch durchquerte, gab es einen Brunnen, wo ich meinen Durst stillte und meine Flasche nochmal auffüllte. So frisches Wasser schmeckt meist am Besten. Endlich konnte ich in der Ferne meine Albergue El Paso sehen. Keine 50m entfernt gibt es einen Supermarkt, den ich später aufsuchen werde. Aber zuerst Mal einchecken, Schuhe aus und entspannt eine heiße Dusche genießen. Danach sieht die Welt immer viel besser aus. Dann habe ich Mal geschaut, wohin es morgen geht, was etwas vom Wetter abhängig ist. Aber da ich Hunger hatte, bin ich erstmal zum Supermarkt. Der hatte leider zu. Also wieder zurück zur Unterkunft und an meinem Blog geschrieben. Bin dann eine halbe Stunde später nochmal hin und siehe da: Er hatte auf. Da ging die Siesta wohl etwas länger. Jedenfalls habe ich dann eingekauft und ich habe mir Baguette warm gemacht mit Tomatensoße und Käse. War sehr lecker. Und dazu 2l Orangenlimonade Light und einen Nachtisch und ich bin bis morgen gesättigt. Jetzt werde ich mich noch ein wenig der Planung für morgen widmen und es treffen immer ein paar Leute ein. Aber ich hatte ein 4-Bett-Abteil nur für mich, also war es schon sehr entspannt, nur das Bett hat sehr laute Geräusche gemacht bei fast jeder Bewegung, aber daran hat man sich gewöhnt bzw. versucht, nicht so viel zu bewegen. Bin dann gegen 22Uhr eingeschlafen.

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