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13. Etappe nach Rabanal del Camino

Veröffentlicht: 13.11.2023

Heute bin ich um 6:15 wach geworden und war ganz erschrocken, dass neben mir der Pilger im anderen Bett schon weg war, ohne das ich etwas mitbekommen habe. Das wirklich etwas besonderes. Jedenfalls habe ich dann auch meine Sachen zusammen gepackt und bin um kurz vor 7 los. Dann gab es zwei Alternativen. Ich entschied mich für die kürzere, weil es eh nicht dunkel war und nicht viel gesehen hätte. Nur ich habe leider nicht nachgeschaut, wie der Weg so ist. Denn er führte im Dunkeln rein in einen Wald mit ungesichertem Grund und dann ein längeres Stück an der Autobahn, die ich aber auch kreuzen musste. Also schon sehr abenteuerlich am frühen Morgen und ein wenig gefährlich. Und das alles noch auf nüchteren Magen. Danach ging es wieder über Waldwege mit schönen Aussichten bis nach Astorga. Auf dem Weg habe ich noch ein Reh gesehen und ein gigantisches Kreuz. Mit 13500 Einwohnern ist die Stadt schon groß und eigentlich auch einen längeren Aufenthalt wert, aber ich habe mir Frühstück geholt im nächsten Supermarkt und mit dem habe ich mich auf eine Bank in die Innenstadt mit Blick auf die Kathedrale gesetzt und meine Pause verbracht. Nach einer halben Stunde ging es weiter. Und der Weg ging zwar an einer Landstraße entlang, an der gefühlt jede Stunde ein Auto vorbeifährt. Bis Astorga habe ich keine Pilger gesehen, aber danach schon ein paar. Generell fühlte ich mich gut und fit, aber ich hatte Bauchschmerzen und damit zu gehen machte nicht so Spaß. Zudem kann die Sonne raus und mir war warm, aber auch kalt zugleich. Der Weg zog sich und im nächsten Ort wollte ich eine kurze Rast machen in einem Café, aber natürlich waren alle Läden geschlossen. Ich gab die Hoffnung schon auf und kurz vor Stadtausgang war noch ein Schild zu einer Albergue mit Bar. Ich dachte mir, ich kann ja schauen, denn es war nur 200m entfernt. Und ich hatte tatsächlich Glück. Habe mir einen großen Kaffee mit Milch gegönnt und nachdem ich die Toilette aufgesucht habe, ging ich gut gelaunt weiter. Außerdem waren es nur noch 8km, die sich zwar auch wieder etwas gezogen haben, aber ich hatte es dann schlussendlich geschafft und mein Zielort Rabanal del Camino erreicht. Zur eigentlichen Unterkunft konnte ich nicht, da diese geschlossen war, aber direkt daneben ist die kirchliche. Ein großer Schlafsaal mit 10 Doppelbetten. Schlicht, aber die Betten sind bequem. Und für 10€ kann man sich nicht beschweren. Der Schlafbereich ist im Untergeschoss und oben ist die Küche und da es ein altes Haus ist, hört man jeden Schritt. Ich habe erstmal geduscht und da ich der erste war, konnte ich mir ein Bett aussuchen. Habe mir wegen der Steckdose ein Bett oben genommen. Wobei ich denke nicht, dass alle Betten belegt sein werden. Stand jetzt sind drei Leute inklusive mir da. In der anderen Herberge konnte man auch etwas essen, aber hier leider nicht. Aber ich mache mich gleich auf den Weg. Um die Ecke sind 2 Tante Emma-Läden und da werde ich mir mein Abendessen holen, wobei ich davor noch nachschauen sollte, wie die Küche ausgestattet ist. Ich habe schon für morgen meine Unterkunft gebucht in Ponferrada. Den Weg schaue ich mir gleich an. 

Update: Ich habe die Umgebung erkundet. Ich habe den kleinen Supermarkt gefunden, der sehr überschaubar ist. Und von Preisen schon extrem. Klar, Angebot und Nachfrage, wenn es hier in dem Ort keinen richtigen Supermarkt gibt. Ich habe mir zwei kleine Baguettes geholt und Kekse. Dann habe ich den Ort ein wenig erkundet, die Kirche, die erstaunlicherweise offen hatte, besucht, und einen weiteren Kiosk gefunden, der zu einer Herberge gehört, der aber einfach noch teurer ist. Deswegen bin ich wieder zu Unterkunft und habe mir die Baguettes mit Butter und Soßen( Salsa, Ketchup und Mayo) gegönnt und ich hatte noch meine Fanta Lemon. Dann noch ein paar Kekse und dann war es das für heute. Morgen im Ort in Ponferrada gibt es auch wieder Restaurants. Da werde ich wohl Mal wieder auswärts essen gehen. Sonst bin ich immer im Widerspruch zwischen nicht zu viel essen und trotzdem den Urlaub genießen. Ich hätte im ersten Ort in Astorga im Supermarkt einiges einkaufen können und jetzt auch kochen können, aber dann hätte ich es erstens mit schleppen müssen und zweitens weiß man nie so genau, ob es eine Kochmöglichkeit gibt. Im Zweifel Versuche ich immer weniger zu kaufen. Irgendwas im Zielort gibt es schon, auch wenn es dann etwas teurer ist, aber das ist immer noch besser, als mit den ganzen Sachen die ganze Zeit rumzulaufen. Nachdem ich mein Abendessen zu mir genommen hatte, ging ich zurück zum Schlafsaal und siehe da: Es füllt sich. Sind schon über 12Betten belegt und kann schon sein, dass alles voll sein wird. Generell bevorzuge ich schon Unterkünfte mit mehr Privatsphäre und weniger Zimmer im Raum, aber in diesem Ort konnte man nichts vorbuchen und ein wenig muss man sich auch auf den Camino einlassen. Auch wenn ich glaube, dass ich heute Nacht nicht so viel schlafen werde, denn 2 Leute haben sich schon unterhalten, dass beide Meister im Schnarchen sind. Ich bin gespannt. Und dann ist da noch der Geruch. Also ich weiß, dass ich auf Pilgerreise bin und habe teilweise auch Mal Paar Tage nicht gewaschen. Heute hatte mein Shirt ein wenig gemuffelt. Das hab ich deswegen gleich direkt gewaschen. Ich möchte sagen, dass ich absolut nicht pingelig bin, aber es gibt manche, keine Ahnung, was die machen, die riechen so penetrant. So einen hatte ich in meiner ersten Unterkunft. Der lag zwar 3Betten entfernt, aber man hat ihn trotzdem gerochen. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich älter geworden bin, aber das sind die Gründe, warum ich kleinere Unterkünfte bevorzuge oder wie manchmal für paar € mehr ein Einzelzimmer. Für mich gehören Gruppenunterkünfte auf dem Jakobsweg auf jeden Fall dazu, aber es ist etwas anderes, wenn man in einem Raum mit 50 Personen schläft oder in einem Vier-Bett-Zimmer. Ich werde es wie immer kombinieren. Wo es geht, nehme ich die privateren Unterkünfte und sonst lasse ich mich drauf ein. Weil natürlich könnte ich hier im Ort auch ein Einzelzimmer nehmen, aber für 60-70€, wo ich gefühlt nur paar Stunden bin und dann schlafen gehe und dann leider von der Qualität auch eher so semi ist, bin ich zu geizig bzw. sehe ich nicht ein. Ich bin froh, dass wir nicht Sommer haben, aber bei der Hitze wäre solche extremen Gruppenunterkünfte auch sehr witzig. Jedenfalls liege ich schon im Bett. Habe eben mit ein paar geredet. Ein paar sind jetzt essen gegangen, aber ich entspanne im Bett und werde morgen früh los. 

In dem Sinne: Gute Nacht

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